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04.05.2015 | Controlling | Interview | Online-Artikel

„Rechnen allein beeindruckt niemanden mehr“

2 Min. Lesedauer

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Ralf P. Thomas berichtet im Interview mit der Zeitschrift Controlling & Management Review über die Industrialisierung des Controllings und die Qualifizierung von Controllern.

CMR: Herr Dr. Thomas, wie geht es dem Controlling bei Siemens? Was hat sich in der langen Zeit, in der Sie nun bei Siemens sind, verändert?

Ralf P. Thomas: Ich habe 2001 bei Siemens Healthcare als Performance Controller angefangen. Wenn ich das als Stunde null meiner eigenen Tätigkeit in diesem Umfeld bezeichne und mir anschaue, was seither passiert ist, so ist dies gewaltig. Der größte Paradigmenwechsel aus meiner Sicht hat beim Thema Innen- / Außenspiegelung stattgefunden. Der Blick des Controllers ist nicht mehr nur in das Unternehmen hinein gerichtet. In den letzten 15 Jahren haben sich zunehmend auch ein Vergleich mit den Wettbewerbern und ein kapitalmarktorientiertes Denken etabliert. Forciert wurde dieser Paradigmenwechsel durch die ersten größeren Akquisitionen von Siemens, die zunehmend Themen wie Kapitalallokationen, Risiko-Management und das klassische Produktivitätsstreben als Arbeitsschwerpunkt für die Finance Community zur Routine gemacht haben.

Was hat sich denn im operativen Tagesgeschäft verändert?

Wenn ich mir das Tagesgeschehen von damals anschaue, war Controlling eher ein „Event“. Das heißt: Der Controller hat einen Bereich eingeladen und mit ihm alles durchgesprochen. Am Ende des Gesprächs wurde er — mit Wissen beladen — wieder allein zurückgelassen. Heute ist Controlling eher ein Prozess, der sich auch in unserem Unternehmensalltag widerspiegelt. Wir haben monatliche Operating Reviews mit den relevanten Mitarbeitern, das Gespräch mit dem Controller ist zur Routine geworden. Heute muss man zudem stärker als in der Vergangenheit ein Prämissen-Controlling betreiben, also Feed-Forward-Mechanismen einbauen. Was ist meine Annahme? Ist sie noch gültig? Und dann ceteris paribus noch einmal durchspielen, wie es gewesen wäre, wenn. Insofern ist viel passiert, in den Jahren meiner Tätigkeit als Konzern-Controller noch mehr als in der Zeitspanne zwischen dem Controlling bei Healthcare und in der Zentrale.

Welche Rolle fällt dem Controller heute zu?

Dem Controller kommt eine Schlüsselrolle zu. Er muss Transparenz schaffen, aber auch gemeinsam mit Strategen oder denjenigen, die den Markt gut lesen können, das Profil der Zukunft erarbeiten. Nach vorne wird es wahrscheinlich noch turbulenter werden, denn die Ambiguität in der Wirtschaftsumwelt wird sicher eher zunehmen. Die vermeintlich klar segmentierten Märkte verlieren an Konturen und plötzlich tauchen Wettbewerber auf, die man vorher weder sich selbst noch dem eigenen Wirtschaftsraum zugeordnet hätte.

Das komplette Interview mit Ralf P. Thomas lesen Sie hier.

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