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03.08.2015 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Sieger der 10. Formula Student Germany 2015 stehen fest

verfasst von: Angelina Hofacker

4:30 Min. Lesedauer

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Die Gesamtsieger der Formula Student Germany 2015 stehen fest: das Gemeinschaftsteam Global Formula Racing der DHBW Ravensburg und der Oregon State University sowie das Team der TU Delft. Der internationale Konstruktionswettbewerb für Studierende feierte dieses Jahr sein zehnjähriges Jubiläum am Hockenheimring.

Insgesamt wetteiferten dieses Jahr rund 3800 Studierende um den Sieg in der Formula Student Combustion (FSC), dem traditionellen Wettbewerb mit Verbrennungsmotoren, und in der Formula Student Electric (FSE). In der FSE konkurrieren die Rennwagen mit Elektromotoren miteinander. Die Nachwuchsingenieure konstruierten ein Jahr lang einen Rennwagen und stellten vom 28. Juli bis zum 2. August 2015 ihr Können am Hockenheimring in Disziplinen wie Beschleunigung, Ausdauer, Kraftstoff-/Energieeffizienz, Konstruktion und Finanzplanung unter Beweis. 110 Teams nahmen teil, von denen 39 mit einem Rennwagen mit rein elektrischem Antrieb antraten. Gestern Abend wurden die Gesamtsieger des Wettbewerbs gekürt.

Formula Student Combustion: GFR siegt zum dritten Mal in Folge

Das deutsch-amerikanische Gemeinschaftsteam Global Formula Racing der DHBW Ravensburg und der Oregon State University siegte zum dritten Mal in Folge im Klassement der Verbrennungsmotoren. Im finalen 22-Kilometer-Ausdauerrennen (Endurance) hielten sie als eines der Topteams durch und überzeugten zudem mit guten Rundenzeiten. Das Team der Universität Stuttgart folgt wie schon im vergangenen Jahr auf dem zweiten Platz. Nach einem Jahr ohne Teilnahme an der Formula Student Germany sicherte sich das österreichische Team Joanneum Racing Graz der Fachhochschule Joanneum 2015 sogleich den dritten Platz.

Formula Student Electric: Delft holt sich den Titel zurück

Im Wettbewerb der Elektrorennwagen holte sich das Team der niederländischen TU Delft den Titel zurück. Nachdem das Team drei Mal in Folge den Gesamtsieg davon getragen hatte (2011, 2012 und 2013), war im Jahr 2014 das Team der ETH Zürich erfolgreicher. Das AMZ-Racing-Team aus der Schweiz musste sich dieses Jahr mit dem zweiten Platz begnügen. Mit dem dritten Platz wurden die Leistungen des Greenteams der Universität Stuttgart gewürdigt.

Das Gesamtpaket zählt

Die Teilnehmer der Formula Student müssen nicht nur ingenieurwissenschaftliches Geschick beweisen, sondern ein anspruchsvolles Gesamtpaket abliefern. Neben drei statischen Disziplinen werden die Rennwagen in fünf dynamischen Disziplinen auf ihre Praxistauglichkeit auf der Rennstrecke geprüft.

Bei den statischen Disziplinen präsentieren die Teams der Jury ihre Konstruktionen (Engineering Design), Kostenplanung (Cost Analysis) und das Geschäftsmodell (Business Plan Presentation). In den dynamischen Disziplinen werden unterschiedliche Eigenschaften des Autos getestet. Aber erst nachdem die Teams das sogenannte Scrutineering, die technische Abnahme, ihrer Rennwagen absolviert haben, dürfen die Rennwagen auch auf die Strecke. Insbesondere dieses Jahr mussten viele Teams in kürzester Zeit noch nachbessern. Beim Acceleration wird beispielsweise gemessen, wie schnell das Auto aus dem Stand beschleunigt werden kann. Weitere Tests stehen im Skid Pad/Wet Pad, Autocross, Fuel/Energy Efficiency und im Endurance-Rennen an. Letzteres stellt die Hauptdisziplin mit der höchsten erreichbaren Punktzahl dar.

Leichtbau und Effizienz

Neben den Gesamtsiegern werden zudem die Teildisziplinen prämiert und zahlreiche Sonderpreise vergeben. Diese spiegeln die Trends der Automobilbranche wieder. So war auch dieses Jahr der Trend zum Leichtbau bei den selbstkonstruierten Rennwagen ungebrochen. Den von Audi gesponserten Award für das beste Leichtbaukonzept erhielt das Team KA-RaceIng vom Karlsruhe Institute of Technology (KIT). Der Preis "Most Energy Efficient Car" von Harting für den effizientesten Rennwagen mit Elektromotor wurde an das Team Elefant Racing von der Universität Bayreuth vergeben. Bei den Rennwagen mit Verbrennungsmotor überzeugte das Fahrzeug der UAS Esslingen die Jury und wurde deshalb als "Most Fuel Efficient Car" ausgezeichnet. Dieser Sonderpreis wird von Kautex gesponsert.

Zehn Jahre Formula Student Germany

Dieses Jahr feierte die FSG ihr zehnjähriges Jubiläum. Die Idee, den internationalen Konstruktionswettbewerb nach Deutschland zu holen, entstand in einem englischen Pub, berichtete Tim Hannig, Vorsitzender des Vereins Formula Student Germany. "Wir als Gruppe von ehemaligen Teilnehmern wollten auch deutschen Studierenden die Möglichkeit geben, die einzigartigen Erfahrungen zu sammeln, die wir als Teilnehmer bei verschiedenen FS-Events sammeln konnten. Heute haben wir einen Wettbewerb etabliert, der vor allem dank der sehr engagierten Ehrenamtlichen, Jahr für Jahr stetig gewachsen ist." Rund 450 ehrenamtliche Helfer machten die Veranstaltung am Hockenheimring dieses Jahr möglich. Das Wachstum bezieht Hannig aber nicht nur auf die Anzahl der Teams, die teilnehmen, sondern insbesondere auf die nachhaltige Einführung des Wettbewerbs in Deutschland und Europa. "Im Jahr 2005, dem Geburtsjahr der Formula Student Germany, kannten wir vier deutsche Teams", erklärt Hannig. Mittlerweile sind es über 80 Hochschulen allein in Deutschland, die ein Team haben. "Jedes Team", so Hannig, "das es schafft die Herausforderung zu meistern und ein eigenes Auto hier herbringt, ist schon ein Gewinner″.

Seit zehn Jahren begleitet auch die ATZ den Konstruktionswettbewerb mit einer Sonderausgabe. Die diesjährige Ausgabe wird im November erscheinen. Darin werden die technischen Höhepunkte der selbstkonstruierten Fahrzeuge und ein Rückblick auf die Formula Student Germany 2015 in Hockenheim zu lesen sein.

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