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16.03.2015 | Media Relations | Schwerpunkt | Online-Artikel

Social Media in der Pressearbeit überbewertet

2:30 Min. Lesedauer

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Online-Pressearbeit ist inzwischen ohne soziale Netzwerke nicht mehr denkbar. Über Social Media erreichen Unternehmen viele Zielgruppen – nur nicht die Journalisten. Denn die nutzen das Social Web äußerst selten.

Welche Quellen nutzen Journalisten für die Recherche nach relevanten Inhalten? Untersuchungen zeigen, dass Social Media Sites und Online-Presseportale für die redaktionelle Recherche nach Themen kaum eine Rolle spielen. Firmenwebsites, Suchmaschinen und der direkte Kontakt zu Akteuren aus der Praxis sind für die journalistische Arbeit weitaus wichtiger.

Die aktuelle Online-Umfrage „Mensch, Journalist!“ durch Mount Barley Publishing unter 470 Journalisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, versucht ein differenziertes Bild von Journalisten zu zeichnen: Sind Zeitungsredakteure andere Menschen als Journalisten von Fachmedien? Welche Medien werden von Journalisten in ihrer Freizeit genutzt? Für den Vergleich dienten Daten des Statistischen Bundesamtes als Basis.

Journalisten sind Social-Media-Muffel

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Nur 32 Prozent der Journalisten nutzen demnach Social Media Websites für das Senden oder Empfangen von Inhalten in ihrer Freizeit. Auch für berufliche Zwecke werden nur von einem Drittel der Journalisten Seiten wie Facebook, Twitter, Instagram usw. aufgerufen. Der erwerbstätige Durchschnittsdeutsche ist hingegen wesentlich häufiger im Social Web unterwegs: Jeder zweite Deutsche nutzt Social Networks zum Teilen und Empfangen von Inhalten häufig (rund 50 Prozent). Die Bedeutung von Social Media im Rahmen der Pressearbeit ist also überbewertet. Die Masse der Journalisten nutzen das Social Web äußerst selten.

Für die praktische Arbeit von Mitarbeitern in Presseabteilungen oder PR-Agenturen bedeutet dies, dass direkte Kontakte per Telefon, Face-to-Face-Kommunikation oder E-Mails wichtiger für das Kommunikationsmanagement sind als das Teilen von Inhalten auf Social-Media-Plattformen – es sei denn, es ist bekannt, dass die „Ziel-Journalisten“ im Social Web besonders aktiv sind.

Diese „Heavyuser“ nutzen Social-Media-Plattformen zum Suchen nach Inhalten, und um durch das Posten von News auf die eigenen Inhalte aufmerksam zu machen. Doch selbst wenn Unternehmen Medienvertreter über Online-Kanäle nur schwer erreichen, macht ein Social-Media-Engagement dennoch Sinn: Relevanten Content im Social Web und auf Online-Presseportalen zu teilen, bringt natürlich positive SEO-Effekte mit sich.

Print-Journalisten bevorzugen Printmedien

Ein weiteres interessantes Ergebnis der Befragung „Mensch, Journalist!“: Print-Journalisten sind ihrer Gattung auch privat treu und geben relativ viel Geld für Bücher, Zeitungen und Zeitschriften aus. Zeitungs-Journalisten verwenden mit knapp 50 Euro pro Monat viermal so viel Geld auf Bücher als der Durchschnittdeutsche. Und Journalisten von Publikumsmedien investieren privat im Vergleich zum Durchschnittsdeutschen dreimal so viel Geld in Zeitschriften.

Lebensmittel, Kultur und Bildung sind für Journalisten im Vergleich zum Durchschnittsdeutschen besonders wichtig, der lediglich 0,7 Prozent seines monatlichen Einkommens für Bildung ausgibt. Der Durchschnittsjournalist zeigt also im Vergleich zum Durchschnittsdeutschen deutliche Unterschiede hinsichtlich Investitionen zu privaten Zwecken und der Nutzung von sozialen Netzwerken.

Zur Person
Fabian Gerstenberg ist als Geschäftsführer von Mount Barley Publishing sowie als Berater und Autor verschiedener Marketing-Fachbücher tätig. Er vermarktet die Themen- und Mediendatenbank TOPIC PRO, in der alle zukünftigen Redaktionsthemen der deutschsprachigen Medien erfasst sind.

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