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21.06.2013 | Medien | Schwerpunkt | Online-Artikel

Social Media: Sind deutsche Journalisten von gestern?

verfasst von: Andrea Amerland

1:30 Min. Lesedauer

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Deutsche Journalisten sind im internationalen Vergleich Twitter-Muffel. Warum Journalisten ihre Rolle in der Netzwerköffentlichkeit noch nicht gefunden haben, analysiert Springer-Autor Christian Nuernbergk.

Während in Frankreich rund 80 Prozent aller Journalisten twittern und beinahe 50 Prozent ein eigenes Blog oder sogar ein eigenes Google+-Profil besitzen, nutzen deutsche Journalisten Soziale Netzwerke nach wie vor nur zögerlich. Nur 25 Prozent bloggen und der Anteil der Journalisten liegt bei den Google+-Nutzern nur bei etwa 15 Prozent. Neben Frankreich sind besonders die englischsprachigen Länder im Social Web aktiv. Insgesamt twittern der Oriella Digital Journalism Study zufolge 59 Prozent der befragten 553 Journalisten aus 15 Ländern. Im Jahr 2012 waren es noch 47 Prozent.

Journalisten nutzen Potenzial Sozialer Medien nicht

Auch Kommunikationswissenschaftler und Medienforscher Christian Nuernbergk ist überzeugt, dass das mediale partizipative Potenzial im Social Web noch nicht hinreichend ausgeschöpft wird. "Journalismus im Internet sollte neue Vermittlungsleistungen erschließen – Moderation und Navigation über das bereits Publizierte gewinnen an Relevanz", schreibt er in seinem Fachartikel über die Gatekeeper-Funktion der etablierten Medienanbieter. Zwar profitiere der Journalismus durch die Verbreitung seiner Inhalte über das Internet, doch daraus entstehende Debatten blieben ohne journaliistische Moderation oder redaktionelle Bewertung.

In einem ähnlichen Tenor äußert sich auch Verlagsleiter Stefan Endrös. "Eine Art Medien-Atomisierung hat die Meinungs- und Gedankenbildung zersplittert." Endrös Gegenmittel: Hybride Medien, die mit einer vielfältigen Zielgruppenansprache unterschiedlichste Zielgruppen erreichen. Auch Endrös betont, wie wichtig die Moderation dabei ist. Und die kann erst stattfinden, wenn Journalisten sich überhaupt ins Social Web begeben.

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