Skip to main content

19.03.2014 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Solvay erforscht alternativen Fertigungsprozess für Lithium-Ionen-Akkuwerkstoffe

verfasst von: Katrin Pudenz

1:30 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …

Solvay Specialty Polymers erforscht im Rahmen des Schwerpunktprojekts Life+ Glee den Einsatz von Wasser anstelle organischer Lösemittel in der Fertigung wiederaufladbarer Lithium-Ionen-Akkumulatoren. Möglich machen soll dies eine neuartige Kathodenschutz-Technik, die beim Fertigen der Kathoden den Kontakt des aktiven Materials mit Wasser verhindert.

Die Technik birgt zudem laut Angaben keinerlei toxische Risiken und reduziert die zur Rückgewinnung und Reinigung der Lösemittel erforderlichen Fertigungskosten. Das Projekt wird von der Europäischen Kommission im Rahmen des EU-Förderprogramms Life unterstützt.

Da Kathodenwerkstoffe normalerweise wasserempfindlich sind, nehmen gängige Fertigungsprozesse für Li-Ion-Akkus den Einsatz organischer Lösemittel in Kauf, die von der Europäischen Chemikalienagentur aufgrund ihres karzinogenen, mutagenen oder reproduktionstoxischen Potenzials als "besonders besorgniserregende Stoffe" eingestuft werden. Die Reach-Verordnung der Europäischen Union sieht eine stufenweise Substitution dieser Lösemittel vor.

Solvay will nun am Sitz seines Forschungs- und Innovationszentrums in Bollate (Italien) eine Pilotanlage zur Fertigung neue Li-Ion-Batteriewerkstoffe zu bauen. Sie wird laut Unternehmensangaben voraussichtlich etwa zum Zeitpunkt der Expo 2015 in Mailand betriebsbereit sein.

Li-Ion-Hochleistungsakkus verzeichnen hohe Zuwachsraten in mehreren Märkten, wie für Mobiltelefone, Laptops und Elektrofahrzeuge. Trotz des Erfolgs der Lithium-Ionen-Technologie sieht Solvay noch einen Bedarf an größeren Fortschritten im Bereich der Stromspeicherung, um den Übergang in eine adaptive kohlenstofffreie Wirtschaft voranzutreiben.

Die Pilotanlage wird zur Produktion von aktivem Akku-Kathodenmaterial unter industriellen Bedingungen ausgelegt, um erprobte Anlagenbetriebskonzepte, Prozesse und Rezepturen zu liefern. Das reine chemische Material wird für Batteriehersteller und Forschungsunternehmen in ausreichenden Mustermengen verfügbar sein. Für Tests durch unabhängige Institutionen sowie zu Demonstrationszwecken für Endanwender, wie Hersteller von Elektrofahrzeugen, ist vorgesehen, auch eine größere Anzahl an Akkus bereitzustellen, die unter Einsatz der neuen Technologie gefertigt wurden.

print
DRUCKEN

Weiterführende Themen

    Premium Partner