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18.11.2013 | Controlling | Interview | Online-Artikel

Steuerungsdimensionen: Zunehmender Fokus auf Cash bei RWE

verfasst von: Sylvia Meier

2:30 Min. Lesedauer

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Controlling & Management Review 5/2013: Wie können Unternehmen erfolgreich geführt werden? Im Dialog gibt Bernhard Günther, CFO der RWE, einen Einblick in die Umsetzung unterschiedlicher Steuerungsphilosophien.

Herr Günther, Controller hatten Cash lange Zeit nicht im Blick. In der Kostenrechnung tauchte das Thema nur indirekt in Form kalkulatorischer Zinsen auf, alles andere war Sache der Finanzabteilung. War das in Ihrem Hause auch so?

Ja, es gab zwei getrennte Abteilungen mit unterschiedlichen Aufgabenschwerpunkten. Selbst als die Kapitalrenditekonzepte eingeführt wurden, war die Dimension „Cash“ für Controller allenfalls bei Abzinsungsfaktoren ein relevanter Aspekt.

Welche Rolle haben Controller bei Ihnen bei der zunehmenden Wertorientierung in der Unternehmenssteuerung gespielt?

Diesen Entwicklungsschritt haben unsere Controller sehr schnell vollzogen. Ich würde die Controller sogar als Hauptinitiatoren bezeichnen. Zum Jahrtausendwechsel wurde bei RWE ein Kapitalrenditekonzept eingeführt. Controller hatten damals zumindest in der Theorie schon einmal von Konzepten wie dem Economic Value Added gehört. Sie waren daher diejenigen, die dieses Wissen bei uns in die unternehmerische Praxis getragen haben.

Wer die Kapitalrendite im Blick hat, muss sich auch um das Working Capital kümmern. Welchen Weg hat RWE bei diesem Thema eingeschlagen?

Durch unseren Konzern rollte vor etwas weniger als zehn Jahren die erste größere Initiative zur Working-Capital-Optimierung. RWE hat damals allerdings versäumt, Working Capital Management in die laufende Steuerung des Geschäfts aufzunehmen. Es blieb somit also nur bei einer Einmal-Initiative, die für sich gesprochen aber erfolgreich war. Ich gehe davon aus, dass Working Capital Management in den nächsten Jahren bei uns wieder an Bedeutung gewinnen wird. Ich will diese Leitidee in die laufende Steuerung integrieren. Wir steuern heute über eine EBIT-Größe, das betriebliche Ergebnis. Ein Hebel des Working Capital Managements besteht in der Optimierung der Struktur der kurzfristigen Verbindlichkeiten und somit der zu zahlenden Zinsen. Dies fließt in das Finanzergebnis ein, das unterhalb des betrieblichen Ergebnisses aufgelistet wird und momentan folglich unter diesem Aspekt kein Bestandteil unserer Steuerung ist. In der Vergangenheit war es bei Versorgern kein Thema mit einer vergleichbaren Bedeutung wie für andere Branchen. Doch die Zeiten ändern sich. Wir sollten auch diese Summen im Blick haben.

Das komplette Interview mit Bernhard Günther lesen Sie hier.

Zu den Personen:

Dr. Bernhard Günther wurde 2012 in den Vorstand der RWE AG berufen und bekleidet seit Januar 2013 das Amt des Finanzvorstandes. In sein Ressort gehören die Bereiche Konzern-Controlling (einschließlich Risiko-Controlling), Rechnungswesen, Finanzen, Steuern, Investor Relations und Revision.

Prof. Dr. Jürgen Weber ist Leiter des Instituts für Management und Controlling an der WHU Otto Beisheim School of Management in Vallendar. Zudem ist er Mitherausgeber der Controlling & Management Review und Vorsitzender des ICV-Kuratoriums. Prof. Dr. Weber nimmt außerdem Beiratsfunktionen in der BVL (Logistik) sowie in der CTcon (Beratung) ein.

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