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22.12.2014 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Unfallvermeidung durch Rückfahrassistenz für Gespanne

verfasst von: Katrin Pudenz

2 Min. Lesedauer

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Um das Rückwärtsfahren mit Anhänger effektiv zu erleichtern, forscht die Arbeitsgruppe von Professor Dr. Dieter Zöbel an der Universität in Koblenz an geeigneten Rückfahrassistenzsystemen (RAS). Ein solches RAS ist jetzt zu einem Demonstrator entwickelt worden - dies ist eine unmittelbare Vorstufe zu einem industriell verwertbaren Produkt. Dem RAS liegt das Patent DE 10 2006 035 021 zugrunde, das ebenfalls in der Arbeitsgruppe entwickelt wurde.

Zöbel erläutert die zugrundeliegende Idee des RAS: "Herkömmliche Assistenzen informieren den Fahrer mithilfe von Abstandssensoren lediglich über sich nähernde Hindernisse. Demgegenüber untersuchen wir weitergehende Möglichkeiten, den Fahrer mithilfe von Assistenzsystemen durch eine optische Anzeige zu unterstützen."

Rückfahrkamera am Anhänger

Der Fahrer verfügt im Cockpit seines Fahrzeugs seitlich sowie rückwärts nur über eine eingeschränkte Sicht, erläutern die Forscher. Da der Lenkvorgang beim Rückwärtsfahren in bestimmten Situationen zudem nicht intuitiv sei, komme es oft zu Lenkfehlern. Die Fahrerassistenz biete mittels eines Bildschirms im Fahrer-Cockpit die Sicht, die eine Rückfahrkamera am Anhänger bereitstelle. Zusätzlich zeige die optische Unterstützung dem Fahrer das künftige Verhalten des Anhängers an. Mittels des RAS können Fahrer die Fahrtrichtung voraussehen und den Anhänger gezielt steuern, erklären die Entwickler. Da die Assistenz die Folgen des Lenkens sofort anzeige, würden Fahrfehler frühzeitig vermieden und wirken sich erst gar nicht auf das Gespann aus. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase werde am Demonstrator direkt erfahrbar, wie einfach es sein könne, Standardmanöver auszuführen. So zunächst die Rückwärtsfahrt geradeaus, die mit minimalen Lenkbewegungen ohne jegliche Gefahr von Zugfahrzeug und Anhänger ausgeführt werden könne.

Auch schwierige Manöver sind möglich

Auch schwierigere Manöver, wie das Rückwärts-um-die-Ecke-Fahren oder das Einparken des Gespanns gehen mit dem RAS leicht von der Hand, betonen die Wissenschaftler und fügen hinzu: "Zielgenau führt der Fahrer das Gespann an die vorgesehene Stelle. Gleichzeitig ist der hintere Gefahrenbereich durch die am Anhänger montierte Kamera immer im Blick. Viele Probanden haben diese Erfahrung bereits machen können und durchweg positive Bewertungen zum RAS gegeben."

Das Rückfahrassistenzsystem ist im Rahmen des Validierungsprojektes "Prototyping and Evaluation of Tractor Reverse Assistance (PETRA)", gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), entwickelt worden. Im Rahmen des Projekts konnte ein Gespann, bestehend aus Lieferwagen und Anhänger, gemietet und als Demonstrator-Fahrzeug mit dem RAS ausgerüstet werden. Dieses Gespann samt Assistenz steht noch für kurze Zeit der Fachwelt auf Anfrage zu Testzwecken zur Verfügung.

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