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24.07.2014 | Finance + Banking | Schwerpunkt | Online-Artikel

Warum ein gutes Rating so wichtig ist

verfasst von: Andreas Nölting

2:30 Min. Lesedauer

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Mit der Finanzkrise in Europa sind die bankinternen Kontrollsysteme verschärft worden. Die Springer-Autoren Cornelia Langer und Oliver Everling zeigen, wie Firmen sich gegenüber Finanz-Analysten geschickt präsentieren können.

Ein Sommermärchen! Erst die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien, nun noch eine außerordentliche Anerkennung von den strengen Finanzanalysten: Deutschland hat von der Ratingagentur Standard & Poor’s erneut die Bestnote „AAA“ erhalten. Eine solch gute Note haben nur wenige Länder in der Welt.  Die deutsche Wirtschaft sei modern, breit gefächert und wettbewerbsfähig, loben die Rating-Experten. Weder beim Staat noch in der Privatwirtschaft bestehe ein großer Sparbedarf.

Für die deutschen Unternehmen ist das eine gute Nachricht. Denn wenn sich die Bundesbank wegen des guten Ratings günstig Geld besorgen kann, bleibt auch das Zinsniveau bei den Geschäftsbanken tendenziell niedrig. Nun können Unternehmen zu erträglichen Zinsen investieren, ihr Wachstum finanzieren und Arbeitsplätze schaffen. So lautet zumindest die Theorie.

Sprachregelung an den Finanzmärkten

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Wie die Staaten werden auch Unternehmen von Analysten bewertet. Das Rating drückt die Wahrscheinlichkeit aus, mit der ein Kreditnehmer seine Schulden zurückzahlt. Die Kreditwürdigkeit der Firmen entscheidet sich insbesondere in der Aufbereitung der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung. Das Finanzrating eines Unternehmens fällt dabei umso besser aus, je wirtschaftlich stabiler es sich darstellen kann. Die Banken wiederum sind gezwungen, ihr Eigenkapital neu auszurichten (Basel III) und strenge Risikoauflagen bei der Vergabe von Krediten zu beachten, heißt es in dem Buch "Rating und Finanzierung im Mittelstand" von Cornelia Langer.

Im Kern geht es beim Rating um eine „Sprachregelung an den Finanzmärkten“, die Symbole dienen der Kommunikation, schreibt Springer-Autor Oliver Everling in dem Buch „Finanzrating – Gestaltungsmöglichkeiten zur Verbesserung der Bonität“. Ratings seien die im finanziellen Bereich „kürzest mögliche Form menschlicher Ausdrucksweise“: Ein einzelnes Ratingsymbol beschreibt eine Gesamtheit von Eigenschaften eines Schuldners.

Gute Kommunikation ist entscheidend

Gerade für die vielen mittelständischen Firmen in Deutschland ist es wichtig, sich mit dem Thema Rating zu beschäftigen und sich gegenüber den Kreditgebern in einem guten Licht zu positionieren. Denn mit der Finanzkrise in Europa sind bankinterne Kontrollsysteme verschärft worden. Kreditentscheidungen sind jetzt streng an verschiedene Ratingsysteme gekoppelt worden. Nur Firmen, die sich Finanzanalysen gegenüber öffnen und gute Kennzahlen präsentieren, dürfen überhaupt noch von Banken Kredite erhalten.

Fazit: Ein hervorragendes Rating ist für nahezu alle Unternehmen essentiell. Es muss ja nicht gleich die Bestnote „AAA“ sei, doch Deutschlands Finanzminister zeigt, dass sich trotz der weiterhin hohen Schulden Sparbemühungen und Reformen auszahlen. Gute Kommunikation und Transparenz sind in einer Marktwirtschaft häufig entscheidend.

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Quelle:
Finanzrating