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02.09.2014 | Mediennutzung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Was Manager lesen

verfasst von: Andrea Amerland

2:30 Min. Lesedauer

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Für viele ist das Internet die wichtigste Informationsquelle. Nicht so für die deutschen Manager. Sie bevorzugen Fachzeitschriften und allgemeine Wirtschaftsmedien.

Die Digitalisierung scheint bei den Entscheidungsträgern in deutschen Unternehmen noch nicht richtig angekommen zu sein – zumindest wenn es um die Lesegewohnheiten geht. Wie eine Studie der Unternehmer-Hochschule Bits in Auftrag des Beratungs- und Planungsunternehmens Agiplan ergibt, nutzen 79,2 Prozent Fachzeitschriften als Informationsquellen. 51,6 Prozent der mehr als 1.000 befragten Führungskräfte lesen allgemeine Wirtschaftsmedien. Hersteller- und Fachwebseiten, aber auch E-Mail-Newsletter schaffen es mit 49 Prozent auf Platz drei der beliebtesten Manager-Medien.

Digitale Nutzung holt auf

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Trotz der vergleichsweisen hohen Printnutzung gehen die befragten Manager davon aus, dass die Lektüre von Fachzeitschriften in den vergangenen Jahren um 40 Prozent zurückgegangen ist und den digitalen Medien die Zukunft gehört. Dazu passt, dass 62 Prozent sich jederzeit unterwegs informieren möchten und dazu ihr Smartphone (81 Prozent), ihr Laptop (79 Prozent) und das Tablet (42 Prozent) nutzen. Allerdings glauben nur neun Prozent, dass Fachmagazine für sie jemals völlig irrelevant werden.

Eine untergeordnete Rolle bei der täglichen Mediennutzung spielen Blogs, Fachforen, Communities (17 Prozent) sowie Podcasts, Audiobeiträge, Web-TV (vier Prozent) und auch Social Media (20 Prozent). Bedeutungslos sind RSS-Feeds (5,1 Prozent) und QR-Codes (zwei Prozent). Allerdings nutzen Führungskräfte unter 40 Jahren Webseiten, Fachforen und Blogs öfter, als ihre Kollegen über 40 Jahren. Das trifft jedoch nicht auf auf Social-Media-Kanäle zu. Hier sind beide Gruppen gleich häufig unterwegs. Wichtig ist allen ein hoher Praxisbezug der Inhalte.

Qualitätsansprüche an Online-Medien

Dass Führungskräfte bei komplexen Fachthemen derzeit noch Printmedien bevorzugen, deckt sich mit den Lektüregewohnheiten des Bundesdurchschnitts. Einer repräsentativen Allensbach-Erhebung zufolge, halten 85 Prozent der Bevölkerung Zeitungen und Zeitschriften für besonders zuverlässige und glaubwürdige Informationsquellen. Zudem lesen 73 Prozent der Bundesbürger nach wie vor längere Texte lieber auf Papier, 56 Prozent können sich gedruckte Texte besser merken als E-Informationen.

"Glaubwürdigkeit, Sachlichkeit, Unabhängigkeit und Themenkompetenz", sind die wichtigsten Qualitätsmerkmale für Leser, bestätigt eine Studie von Springer-Autor Christoph Neuberger, die er unter dem "Die Identität und Qualität des Journalismus im Internet aus der Sicht des Publikums" zusammenfasst. Faktoren, wie die persönliche Perspektive des Autors oder intensive Diskussionen, die Social Media kennzeichnen, sind lediglich für jüngere Internetnutzer relevant. Insbesondere Portale klassischer Nachrichtenmedien schneiden bei Nutzern im Web gut ab. Kommerzielle Angebote oder aber journalismusähnliche Webseiten werden hingegen eher kritisch beäugt. "Außerhalb des klar strukturierten Kernbereichs des Journalismus im Internet gibt es im Randbereich eine Grauzone, in dem sich die Nutzer vermutlich nicht mehr schemageleitet, sondern eher in der Auseinandersetzung mit dem konkreten Angebot orientieren müssen", lautet Neubergers Fazit (Seite 248).

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2014 | OriginalPaper | Buchkapitel

Die Identität und Qualität des Journalismus im Internet aus der Sicht des Publikums

Ergebnisse einer Online-Befragung
Quelle:
Journalismus und (sein) Publikum