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30.12.2014 | Kommunikation | Schwerpunkt | Online-Artikel

Was modernes Marketing 2015 leisten muss

3:30 Min. Lesedauer

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Sensory Marketing, Nonprofit-Marketing und Werte gehören zu den Themen, mit denen sich Marketer 2015 unbedingt beschäftigen sollten. Teil zwei der Serie über internationale Trends in der Markenkommunikation von Anabel Ternès und Ian Towers.

Es reicht heute nicht mehr aus, nur klassische Marketingprinzipien anzuwenden und unreflektiert auf das eigene Unternehmen zu übertragen. Vielmehr gilt es, neue Wege und mittel- bis langfristige Strategien zu finden, welche zukunftsfähig und wegweisend sind. Die folgenden Trends weisen auf Möglichkeiten hin, wie der Kunde von heute und morgen erreicht und erfolgreiches, ganzheitliches Marketing betrieben werden kann.

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Die Trends bieten erfolgsversprechende Modelle, können allerdings nicht unreflektiert auf jedes Unternehmen adaptiert werden. Es bedarf immer einer individuellen Herangehensweise, bezogen auf die Bedürfnisse der Stakeholder. Im stark diversifizierten und schnelllebigen Markt zählt es neben einem Qualitätsversprechen vor allem, authentisch, ehrlich und nahbar zu sein.

Trend Sensory Marketing

Modernes Marketing bedient sich nicht ohne Grund vielerlei psychologische Grundmuster. Der moderne Kunde reagiert feinfühlig auf seine Umgebung; ein gut durchdachtes, an viele Sinne appellierendes Konzept kann sich daher positiv von herkömmlichen Marketingideen unterscheiden. So orientiert sich das Sensory Marketing an den fünf Sinneswahrnehmungen (Riechen, Schmecken, Fühlen, Hören, Sehen) des Menschen und versucht diese zu einem einheitlichen Konzept zu vereinen, welches kongruente Wahrnehmungsmuster herstellen kann, nämlich bewusst oder unterbewusst positive Gefühle bei dem Gedanken an ein Produkt oder eine Marke. Der interdisziplinäre Forschungsansatz des Neuromarketings hinterfragt noch ganzheitlicher, welche Gehirnareale bei dem Gedanken an ein Produkt aktiviert werden. Das Konsumentenverhalten, die Bedürfnisstrukturen werden heute viel differenzierter und komplexer analysiert.

Da die Kommunikation heute häufig im nicht physischen Raum des Internet stattfindet und der potentielle Kunde von Informationen überfrachtet wird, sind subtile Konzepte des emotionalen Marketings, die Bedürfnisse, Gefühle und Sinne ansprechen, von enormer Bedeutung.

Ein Konzept, welches sich der fehlenden räumlichen Nähe allerdings widersetzt, ist das der Pop-Up-Stores. Diese machen kurzfristig auf ihre Produkte aufmerksam und befördern durch das Live-Erlebnis Emotionen mit allen Sinnen wie das Gemeinschaftserlebnis, welches im nicht-öffentlichen Raum des Internets nicht erfahrbar ist. Durch diese gemeinsamen Erfahrungen und Erinnerungen können die Pop-Up-Stores auf ihre Produkte aufmerksam machen und für langfristige Kundenbindung sorgen.

Trend Nonprofit Marketing

Nonprofit-Marketing ist gerade für Unternehmen mit heterogenen Mitgliederstrukturen und schwer darstellbaren Produkten von großer Bedeutung, denn es bezieht das ganze Umfeld von Stakeholdern mit ein. Mit einem Fokus auf ideelle und soziale Ziele, welche nur schwer messbar, greifbar und vermittelbar sind, sollen hier auch Werte vermittelt werden, die das Unternehmen nach außen (Image) und nach innen (Betriebsklima) charakterisieren.
Mittlerweile gehören immer mehr Unternehmen zu der Gruppe an Unternehmen, die von Non-Profit Marketing deutlich profitieren können, bei weitem nicht nur Nonprofit-Unternehmen. Ein Marketing, das den schwierigen Anforderungen von begrenzten finanziellen Mitteln einerseits und den heterogenen Ansprüchen der Kunden andererseits gerecht wird, ist für jegliches Unternehmen sehr gut geeignet, das zukunftsfähig bleiben will.

Trend Werte

Unternehmen sind keine abstrakten Gebilde. Sowohl die Mitarbeiter als auch die Kunden wollen Nähe und Menschlichkeit spüren. Deshalb liegt es am Unternehmen, seine Werte durch interne Kommunikation zu festigen und externe Kampagnen nach außen zu übertragen. Werte sind etwas Bleibendes und steigern nicht nur die Zufriedenheit innerhalb des Unternehmens, sondern sind weiterhin Image bildend.

In Bezug auf die Mitarbeiter und Zielmärkte passen sich neuere Konzepte dem internationalen Umfeld an. Dabei wird besonders großer Stellenwert auf die kulturtradierten Umstände gelegt und eine gute Verständigung zwischen den einzelnen Kulturen, welche unterschiedlichste Werte transportieren, angestrebt. Durch den Einbezug dieser kulturübergreifenden Perspektiven können Unternehmen die Verständigung innerhalb des Unternehmens verbessern und den stark sensitiven Kunden ansprechen.

Zu den Personen

Prof. Dr. Anabel Ternès ist Kommunikationswissenschaftlerin, Journalistin, Diplom-Pädagogin und Diplom-Kauffrau. Als Geschäftsführerin des Instituts für Nachhaltiges Management (IISM) arbeitet sie zu den Themen Zukunftsstadt, Employer Branding, Digitaler Wandel und Interkulturelle Kommunikation. Sie leitet die Studiengänge Internationales Kommunikationsmanagement, E-Business und Social Media Management an der SRH Hochschule Berlin.

https://de.linkedin.com/in/anabelternes

Prof. Dr. Ian Towers ist Studiengangsleiter Business Administration, B.A. (Programme Director Business Administration, B.A.) an der SRH Hochschule Berlin.

https://de.linkedin.com/in/iantowers

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