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30.10.2014 | Finance + Banking | Schwerpunkt | Online-Artikel

Wenn ein exotischer Käufer anklopft

verfasst von: Andreas Nölting

2:30 Min. Lesedauer

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Viele Männchen in blau und rot stehen nebeneinder mit Glühbirnen über ihren Köpfen.

Das Wohl und Wehe einer Familienfirma hängt von wenigen Personen ab. Daher sollten sich die Inhaber rechtzeitig mit dem Thema Nachfolge beschäftigen. Springer-Autor Jürgen Wegmann gibt einen Überblick.

Der Mittelstand ist der Motor der Deutschen Wirtschaft. Nicht in den großen weltumspannenden Dax-Konzernen, sondern in den vielen mittelständischen Familienfirmen zwischen Flensburg und Berchtesgaden wird das Gros der Umsätze erwirtschaftet und finden die meisten Arbeitnehmer ihren Job. Nach Zahlen des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) werden etwa 41 Prozent der Umsätze aller Firmen Deutschlands in mittelständischen Familienfirmen erwirtschaftet. Und 61,2 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeiten dort.

Die Crux allerdings ist, dass das Wohl und Wehe der Familienfirma häufig von wenigen Personen bestimmt wird. Wenn die Gründer und starken Inhaber alt oder krank werden, bekommen Unternehmen ein Problem und es stellt sich die Frage der Nachfolge. In den kommenden vier Jahren steht in 135.000 Familienunternehmen die Übergabe an, schätzt das IfM, also rund 27.000 Übergaben pro Jahr.

Die unterschiedlichen Interessen der Käufer

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Das Thema Nachfolgeregelung ist für viele Familienfirmen wichtig. Wenn es keinen Kandidaten in der Familie oder im Unternehmen gibt, sollten sich die Inhaber rechtzeitig mit dem Thema Unternehmensverkauf vertraut machen. Wie ein solcher Prozess genau abläuft, schildert Springer-Autor Jürgen Wegmann in seinem Buch „Unternehmensverkauf" (Seite 57).

Als mögliche Erwerber sieht der Autor vier “Käuferkategorien“, die in unterschiedlichen Rollen auftreten und deren Interessen der Verkäufer genau kennen sollte:

  • Der strategische Käufer verbindet den Kauf mit strategischen Zielen wie Wachstum, Weiterentwicklung, die Erlangung von Marktmacht, der Erwerb komplementärer Ressourcen oder die Einsparung von Kosten durch Größeneffekte.

  • Bei den Finanzkäufern handelt es sich meist um Fondsgesellschaften, Venture Capital Investoren oder Private Equity Firmen. Sie erkennen Restrukturierungspotenziale, die sie umsetzen wollen. Ihr Ziel ist ein rascher Wiederverkauf des Unternehmens mit Gewinn.

  • Als „exotische Käufer“ werden untypische Investoren wie Staatsfonds, Family Offices oder Hedgefonds bezeichnet. Sie haben häufig hohe Renditeerwartungen und wollen ihr Investmentportfolio diversifizieren.

  • Auch das eigene Management kommt als Käufer in Frage. So sind häufig langjährige Mitarbeiter aus Führungsebenen, die ein spezielles Fachwissen haben, am Erwerb des Unternehmens interessiert. Die fehlenden finanziellen Mittel werden zuweilen durch den Zusammenschluss mit Private-Equity-Investoren aufgebracht.

Welche Käufergruppe für die Weiterentwicklung der Familienfirma am Besten ist, lässt sich nur im Einzelfall beurteilen. Strategische Käufer und das eigene Management haben bestimmt das größte Interesse, das Unternehmen fortführen zu wollen. Wichtig ist, dass der Verkaufsprozess rechtzeitig begonnen wird. Der Prozess kann lange dauern.

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