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24.03.2015 | Umwelt | Schwerpunkt | Online-Artikel

Wie lassen sich Einweg-Plastiktüten vermeiden?

verfasst von: Julia Ehl

2 Min. Lesedauer

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Der Plastiktütenverbrauch soll in der Europäischen Union in den nächsten zehn Jahren um 80 Prozent gesenkt werden. Die Deutsche Umwelthilfe stellt erfolgreiche Ansätze zur Vermeidung von Plastiktüten vor.

Die Plastiktütenflut ist enorm. Derzeit liegt der Verbrauch bei 100 Milliarden Plastiktüten jährlich in der Europäischen Union. Im Jahr 2010 lag das Gesamtgewicht der in Europa produzierten Einweg-Plastiktüten bei mehr als einer Million Tonnen. Die EU-Kommission gibt das Ziel vor bis 2025 Einsparungen von 80 Prozent umzusetzen. Einige Länder haben erfolgreiche Ansätze zur Vermeidung von Plastiktüten, die die Deutsche Umwelthilfe im Rahmen ihrer Dialogkonferenz "Joint Action on Plastic Bags" vorgestellt hat.

Abgabe auf Plastiktüten in Irland, Wales und Schottland

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Einweg-Plastiktüten kosten in Irland, Wales und Schottland Geld. Durch die Abgabe werden die Verbraucher angeregt über die Notwendigkeit der Einweg-Tüte nachzudenken und dies mit Erfolg. In Irland beträgt die Abgabe 22 Cent pro Tüte und hat zu einer Verminderung des Verbrauchs um mehr als 90 Prozent geführt. In Wales und Schottland kosten die Einweg-Plastiktüten einheitlich 5 Pence. Auch hier ging der Verbrauch merklich zurück. Wales beziffert einen Rückgang um 79 Prozent.

Initiativen von Unternehmen zeigen Erfolg

In Großbritannien führte Marks & Spencer vor der Diskussion um Abgaben auf Einweg-Plastiktüten eine Gebühr von 5 Pence pro Tüte ein. Der jährliche Verbrauch konnte um 70 Prozent reduziert werden. In Spanien startete der Einzelhändler Mercadona eine ähnliche Kampagne und konnte den Verbrauch um mehr als 90 Prozent eindämmen.

Ersatz durch Papier- oder Bioplastiktüten ist keine Alternative

Einigkeit besteht darüber, dass der Ansatz der grundsätzlichen Vermeidung dieser Verpackungen angestrebt werden muss. Ein Ersatz durch Papier- oder Bioplastiktüten löst das Problem des unreflektierten Konsums mit den Auswirkungen auf die Umwelt nicht. Beispielsweise bauen sich Tüten aus Biokunststoffen ähnlich langsam ab wie herkömmliche Kunststoffe. Auch der Ressourcenverbrauch an Energie und Wasser bei der Herstellung der Papier- oder Bioplastiktüten kann nur durch den Verzicht auf diese Produkte reduziert werden. Mehrwegtaschen und Transportmittel wie Rucksäcke, Klappkisten und Fahrradkörbe führen zu einer tatsächlichen Entlastung der Umwelt.

Nachhaltiges Konsumentenverhalten

In der Wirtschaftspsychologie hat das Thema Nachhaltigkeit eine hohe Relevanz. Wolfram Schnelle beschäftigt sich im Buchkapitel "TerraCycle: Abfall abschaffen – Recyclingkreislauf anstatt Müllhalde" erst mit zentralen theoretischen Ansätzen der Psychologie, um dann menschliche Merkmale und situative Faktoren in ihrem Einfluss auf das nachhaltige Konsumverhalten zu analysieren. Der Springer VS-Autor stellt dar, wie Veränderungen hin zum nachhaltigen Verhalten angestoßen werden können.

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