Skip to main content

31.10.2014 | Management + Führung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Wie Sie ausländische Fachkräfte gewinnen

verfasst von: Anja Schüür-Langkau

2:30 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
loading …

Um ihren Bedarf an Fachkräften zu decken, suchen immer mehr Unternehmen neue Mitarbeiter im Ausland. Dabei sollte sowohl das Recruiting als auch das Bewerbermanagement den speziellen Herausforderungen angepasst werden.

Vielen Unternehmen in Deutschland gelingt es nicht, ausreichend qualifizierte Fachkräfte zu finden. Vor diesem Hintergrund versuchen viele Firmen, ihren Bedarf durch ausländische Spezialisten zu decken. In jedem sechsten Unternehmen (17 Prozent) sind inzwischen Fach- und Führungskräfte aus dem Ausland beschäftigt. Vor einem Jahr waren es erst 13 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des Hightech-Verbands Bitkom im Auftrag des Business-Netzwerks Linkedin, für die 1.030 Personalverantwortliche in deutschen Unternehmen befragt wurden.

Gesucht werden vor allem IT-Fachkräfte und Controller

Weitere Artikel zum Thema

51 Prozent der befragten Großunternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern beschäftigen Mitarbeiter einer anderen Nationalität. Elf Prozent planen derzeit, Fachkräfte im Ausland zu rekrutieren, unter den Großunternehmen sind es sogar 64 Prozent. Gesucht werden vor allem IT-Fachkräfte (53 Prozent) und Controller (52 Prozent). Mit etwas Abstand folgen Mitarbeiter für Forschung und Entwicklung (31 Prozent), Vertrieb (28 Prozent) sowie Marketing und Einkauf (je 22 Prozent). 72 Prozent der Unternehmen suchen Berufseinsteiger und Young Professionals.

Im Recruiting steigt die Bedeutung von Online

Beim Recruiting setzen Unternehmen zunehmend auf Online-Kanäle, so ein weiteres Ergebnis der Studie. 84 Prozent der Unternehmen nutzen eigene Karrierewebseiten, 73 Prozent setzen auf Online-Jobbörsen und 75 Prozent suchen in den sozialen Netzwerken. Die proaktive Ansprache von potenziellen Kandidaten über soziale Netzwerke ist vor allem in der Generation Y eine erfolgversprechende Strategie. „Durch proaktive Kandidatenansprache werden Unternehmen mit Social Recruiting schneller, effektiver und kostenreduzierender mehr passende Kandidaten finden, verspricht Springer-Autor Ralph Dannhäuser in seinem Beitrag „Trends im Recruiting“. Vor allem das internationale Karrierenetzwerk Linkedin sei ein hilfreiche Talentpool.

Bewerbermanagement muss angepasst werden

Über das Recruiting hinaus sollten Unternehmen, die ausländisches Fach- und Führungskräfte suchen, ihr Bewerbermanagement an die speziellen Herausforderungen anpassen. In ihrem Beitrag „Internationales Bewerbermanagement“ beschreiben die Springer-Autoren Claudia Drews und Stephan Höfer, worauf Unternehmen dabei achten müssen (Seite 64). Im ersten Schritt gilt es, über Hochschulkooperationen geeignete Absolventen rechtzeitig anzusprechen.

Die Autoren raten zudem zum Einsatz anonymer Bewerbungen, also ohne Foto und Herkunft und Altersangabe. Denn dann könne sich der Recruiter gänzlich auf Qualifikation und Berufserfahrung konzentrieren. Für qualifizierte Bewerber steigt bei diesen Vorgehen die Wahrscheinlichkeit eines Vorstellungsgespräches und für den Recruiter die Auswahl adäquater Kandidaten. „Unternehmen, die diese Form der Bewerbung einsetzen, heben sich deutlich vom gängigen Standard ab, haben Zugriff auf einen erheblich größeren Talentpool und reduzieren Diskriminierungsängste bei den Bewerbern – von den positiven Aspekten in der Öffentlichkeitsarbeit ganz abgesehen,“ erläutern die Autoren. Auch Mentoren- und Diversity-Programme sowie die Anpassung des Weiterbildungskatalogs auf die Bedürfnisse ausländischer Mitarbeiter, können erheblich zu einem für beiden Seiten erfolgreichen Arbeitsverhältnis beitragen.

Weiterführende Themen

Die Hintergründe zu diesem Inhalt

2014 | OriginalPaper | Buchkapitel

Trends im Recruiting

Quelle:
Praxishandbuch Social Media Recruiting

2013 | OriginalPaper | Buchkapitel

Internationales Bewerbermanagement

Chancen und Herausforderungen für deutsche Unternehmen
Quelle:
Erfolgsfaktor Employer Branding