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25.02.2014 | Medien | Schwerpunkt | Online-Artikel

Wie Verlage digitale Abonnenten gewinnen

verfasst von: Andrea Amerland

2 Min. Lesedauer

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Mit nur 0,89 Cent Nutzungsgebühr pro Jahr gelang es Whatsapp erfolgreich zu werden. Verlage setzen hingegen auf kostenlose Apps und langen schon beim Test-Abo zu. Ein Fehler?

Wie das Vertriebs-E-Paper "PV Digest“ berichtet, sind 99 Prozent aller Verlags-Apps im Apple-Zeitungskiosk kostenlos verfügbar. Die Medienhäuser setzen also auf In-App-Erlöse, indem sie Applikationen als kostenlose Download-Lösungen für kostenpflichtigen Content anbieten. In-App-Verkäufe sind allerdings ein Monetarisierungsmodell, dass sich vor allem für App-Entwickler bewährt hat, so der aktuelle "Developer Economic Report". Doch eignet sich das, was bei mobilen Spielen oder Nutzwert-Anwendungen etabliert ist auch für die Medienbranche? Lassen sich Geschäftsmodelle aus fremden Branchen einfach so auf die eigene Branchen übertragen?

Kostenlose Probeabos sind erfolgversprechend

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Offenbar nicht immer. Denn ein anderes Mittel als der kostenlose App-Container erweist sich als besserer Lockstoff, um Abonnenten für digitale Medien zu gewinnen: Kostenlose Digitalabos sind einer Gemeinschaftsstudie des englischen Zeitungsverlegerverbandes zufolge ein wichtiger vertrieblicher Erfolgstreiber, berichtet "PV Digest“ weiter. Eine Datenanalyse aus mehreren Millionen Verkaufsvorgängen auf Plattformen wie iTunes, Google Play und Zinio hat demnach ergeben, dass jeder fünfte untersuchte Titel auch ein kostenloses Probeabo anbietet. Bei 3.000 analysierten Beispielen gingen digitale Gratis-Probeabos in mehr als zwei Drittel der Fälle in Bezahlabos über. Daher sollten auch deutsche Verlage darüber nachdenken, mehr kostenlose Probeabos in ihre digitale Verkaufsstrategien einzubauen.

Digitale Geschäftsmodelle adaptieren

Doch nicht nur von englischen Medien können deutsche Verlage lernen. Florian Mezger und Enkel plädieren für "Borrow with Pride“ – Digitale Geschäftsmodellinnovationen durch branchenübergreifende Imitation". Die Springer-Autoren beschreiben, wie Unternehmen digitale Geschäftsmodelle erfolgreich für die eigenen Zielbranchen adaptieren. Nach der Ideenfindung geht es um die Übernahme von Prinzipien, "bei der Strukturen und Funktionsweisen des branchenfremden Geschäftsmodells" übertragen werden. Auch eine direkte Imitation ist demnach möglich. (Seite 439). Das Ergebnis dieses "Cross-Industry-Prozesses" könnte eine Geschäftsmodelllandkarte sein, die dabei hilft, ein passendes Geschäftsmodell für die eigene Branche zu ermitteln bzw. zu prüfen, ob ein adaptiertes Geschäftsmodell wirklich zu den eigenen Zielen passt.

Leitfragen für eine Geschäftsmodelllandkarte (Seite 440)
  • Welche abstrakten Kundenbedürfnisse sollen angesprochen werden?
  • Wie soll das Werteversprechen gestaltet sein?
  • Mit welchen Komponenten kann das Geschäftsmodell dieses Wertversprechen umsetzen, um die Kundenbedürfnisse zu adressieren?
  • Welche Werthebel können hierdurch genutzt werden?

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