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12.02.2015 | Controlling | Interview | Online-Artikel

„Wir müssen das Controlling in den Vordergrund stellen“

2:30 Min. Lesedauer

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Wie ist das Logistik-Controlling bei Bosch aufgestellt? Im Interview in der Zeitschrift Controlling & Management Review geben Marcus Schick und Olivier Boschat einen Überblick.

CMR: Herr Schick, Sie wissen ja, Logistik-Controlling ist einer meiner inhaltlichen Schwerpunkte. Es hat mich gleichsam als eine Baustelle in meinem akademischen Leben begleitet: Was ich vor 30 Jahren den Unternehmen vorgeschlagen hatte, wurde lange nicht umgesetzt. Zu meiner großen Freude erlebe ich jetzt, dass sich hier doch etwas zu bewegen scheint, so auch bei Bosch. Würden Sie uns bitte einen kurzen Überblick geben, wie das Logistik- und Supply Chain Controlling bei Bosch aufgestellt ist?

Schick: Logistik-Controlling bei Bosch ist bereits seit einigen Jahren ein Thema. Einzelne Geschäftsbereiche haben begonnen, ein solches aufzubauen. Dabei haben wir uns an den klassischen KPIs orientiert, wobei unsere beiden großen Leistungs-KPIs die Bestände und die Liefererfüllung sind. Seit 2005 erfassen wir bei Bosch die Logistikkosten regelmäßig nach einem Fishbone-Schema. Wir sammeln über alle Kostenstellen hinweg bestimmte Kostenarten wie kalkulatorische Kosten auf Bestände, Transportkosten, Verpackungskosten, Personalkosten der Logistik, Kosten für Logistikdienstleister, aber auch Zölle sowie sonstige Kosten, die die Logistik verursacht. Diese Kosten entstehen sowohl eingangs- als auch ausgangsseitig. Sie werden anteilig einerseits als Produktkosten berücksichtigt und fallen andererseits als Vertriebs- und Gemeinkosten an.

Boschat: Wir konnten die Genauigkeit bei der Erfassung der Logistikkosten seit 2005 immer weiter steigern. Der Erfassungsaufwand ist stellenweise allerdings erheblich, weil wir eine Vielzahl von IT-Systemen haben und die Kostenstellen und Kostenarten systemübergreifend aggregiert werden. Um die Daten zu konsolidieren, stellen wir derzeit auf eine konzernweite Business-Intelligence-Lösung um — ein Projekt, das wir vor zwei Jahren begonnen haben.

Schick: Die Logistikkosten werden heute eher zur Ableitung von strategischen Handlungsfeldern genutzt. Die Frage ist also, wo wir ansetzen müssen: Brauchen wir Benchmarks zwischen unterschiedlichen Einheiten von Bosch oder Benchmarks nach außen? Wo sind Optimierungs- oder Kostensenkungspotenziale zu finden?

Hatten Sie Schwierigkeiten, den Business Case für die Business-Intelligence-Lösung durchzubekommen?

Schick: Nein, überhaupt nicht. Es war ja klar, wie wichtig es ist, eine gemeinsame Datenbasis zu haben. Der Aufwand vorher war doch ziemlich groß gewesen. Die Situation hat sich also verbessert, weil wir durch die Automatisierung unsere Kapazitäten schonen und die Logistikkosten nun öfter als jährlich erfassen und zentral zusammenführen können.

Haben Sie für die Logistik ein eigenes Personal-Controlling aufgesetzt?

Schick: Nein, wir haben kein separates Controlling für die Personalkosten und -kapazitäten der Logistikfunktion. Das machen bei uns die jeweiligen Geschäftseinheiten, also die Werke oder die Geschäftsbereiche. Es ist oft auch eine Frage der Abgrenzung. In der Produktionslogistik gibt es zum Beispiel Mitarbeiter, bei denen man diskutieren kann, ob sie zur Logistik gehören oder nicht.

Das komplette Interview mit Marcus Schick und Olivier Boschat lesen Sie hier.

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