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13.11.2014 | Technische Informatik | Schwerpunkt | Online-Artikel

Zehn hartnäckige Cloud-Mythen

verfasst von: Jacqueline Pohl

3 Min. Lesedauer

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Die Cloud wird häufig mit Merkmalen wie „strategisch wichtig“, „günstig“, aber auch „unsicher“ assoziiert. Doch Cloud-Services lassen sich nicht so einfach über einen Kamm scheren.

Wer an die Migration von IT-Systemen und Anwendungen in die Cloud denkt, der verbindet damit bestimmte Vorteile und Effekte wie sinkende IT-Kosten, mehr Flexibilität und Skalierbarkeit sowie weniger Komplexität. Dabei wird gern übersehen, dass nicht alle Cloud-Attribute automatisch auf das eigene Unternehmen zutreffen. Nicht selten erweisen sich die Erwartungen als Irrglaube, denn beim Thema Cloud halten sich auch hartnäckige Mythen. Die zehn größten Irrtümer hat das Beratungsunternehmen Gartner zusammengefasst.

Viele Unternehmen glauben, dass mit dem Wechsel zu einem Cloud-Service stets Kosteneinsparungen einher gehen. Das mag für viele Infrastuktur-Dienste zutreffen, bei Software-as-a-Service ist das aber nicht unbedingt der Fall, so die Analysten.

Die zehn größten Cloud-Mythen
  1. Bei der Cloud geht es immer ums Geld.

  2. Es muss in der Cloud sein, um gut zu sein.

  3. Man sollte die Cloud für alles nutzen.

  4. „Der Chef will es so“ ist keine Cloud-Strategie.

  5. Wir brauchen EINE Cloud-Strategie oder EINEN Cloud-Anbieter.

  6. Die Cloud ist weniger sicher als lokale Systeme.

  7. Die Cloud eignet sich nicht für geschäftskritische Anwendungen.

  8. Cloud = Rechenzentrum.

  9. Wer in die Cloud migriert, bekommt automatisch alle Vorteile.

  10. Virtualisierung = Private Cloud.

Stark übertrieben ist auch die Aussage, dass ein Produkt nur dann etwas taugt, wenn es in der Cloud zu finden ist. Hier hebelt der Hype jeden gesunden Menschenverstand aus, zumal viele Anbieter ihren Services auch gern das Label „Cloud“ aufstempeln, um die Erwartungen der Kunden zu erfüllen. Oft bleibt das Gebotene dann nebulös. Auf der Annahme, dass alles besser ist in der Cloud, fußt ein weiterer Mythos, nämlich der, dass man der Cloud für jeden Einsatzzweck den Vorzug geben sollte. Der Hintergrund ist die irrtümliche Annahme, dass sich alle Vorzüge der Cloud immer direkt nutzen lassen. Für einige Punkte mag das zutreffen: Unternehmen benötigen zum Beispiel keine eigene Hardware, wenn sie Dienste und Anwendungen in die Cloud migrieren. Aber die meisten Vorteile greifen eben nicht automatisch, sondern hängen immer vom jeweiligen Anwendungsfall ab. 

Falsche Ansätze schon bei der Cloud-Strategie

Das Reich der Fabeln beginnt oft schon bei der Cloud-Strategie. Viele Unternehmen meinen, sie müssten „eine Cloud-Strategie“ haben und meinen damit nicht selten „einen Anbieter“. Cloud Computing umfasst aber so unterschiedliche Ebenen wie webbasierte Anwendungen und Infrastructure-as-a-Service, die sich kaum mit einem Hieb erschlagen lassen. Eine Cloud-Strategie ersetzt auch nicht die Datacenter-Strategie, mit der wiederum das Rechenzentrum eines Unternehmen obsolet wird, wie gelegentlich angenommen wird. Und es ist noch lange keine vernünftige Strategie, wenn der einzige Antrieb für eine Cloud-Initiative der Chef ist, der unbedingt Cloud-Services einführen will. Eine Cloud-Strategie muss ein Ziel verfolgen und dem Unternehmen klare Vorteile bringen.

Bei aller Schönfärberei in Sachen Cloud gibt es auch immer wieder Vorbehalte, die genauso wenig wie die vom Hype beflügelten Universalvorteile auf alle Dienste zutreffen. Ein Einwand ist, dass die Cloud unsicherer ist als On-Premises-Systeme und sich deshalb nicht für den geschäftskritischen Einsatz eignet. Hier mangelt es eher an Vertrauen, denn die Fakten sehen anders aus. Abgesehen von einigen spektakulären Zwischenfällen in der Cloud spielen sich die meisten Angriffe und Datenverluste in den lokalen Rechenzentren der Unternehmen ab. Und zu guter Letzt herrscht häufig Verwirrung über Begrifflichkeiten vor. Zum Beispiel wird Virtualisierung gern pauschal mit einer Private Cloud gleichgesetzt, obwohl das Resultat noch lange kein Cloud Computing ist.

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