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15.09.2014 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

ZF Friedrichshafen übernimmt TRW Automotive

verfasst von: Katrin Pudenz

3:30 Min. Lesedauer

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ZF Friedrichshafen und TRW Automotive haben eine bindende Vereinbarung zur Übernahme von TRW durch ZF unterzeichnet. Das gaben die beiden Unternehmen heute bekannt.

ZF Friedrichshafen und TRW Automotive haben eine bindende Vereinbarung zur Übernahme von TRW durch ZF unterzeichnet. Das gaben die beiden Unternehmen heute bekannt. Das vereinte Unternehmen wird laut Angaben mit etwa 30 Milliarden Euro (rund 41 Milliarden US-Dollar) Gesamtumsatz und 138.000 Mitarbeitern zu den global führenden Automobilzulieferern zählen.

ZF ist seit 1979 in den USA vertreten und unterhält dort zwölf Produktionsstandorte, darunter ein Mitte 2013 eröffnetes Werk für Automatikgetriebe in South Carolina. Durch die Transaktion würde ZF den Jahresumsatz in den USA von 2,8 Milliarden Euro (3,9 Milliarden US-Dollar) auf 6,5 Milliarden Euro (9,0 Milliarden US-Dollar) steigern, heißt es weiter in der Mitteilung.

Aufgrund des Zusammenschlusses würde ZF auch den Umsatz in China erheblich steigern. Auf China entfallen zwei Drittel des regionalen Gesamtumsatzes von 3 Milliarden Euro (4,1 Milliarden US-Dollar) im asiatisch-pazifischen Raum, so der deutsche Zulieferer. Zusammen mit TRW - in China ebenfalls stark vertreten - würde ZF in China ein Umsatzvolumen von 4,0 Milliarden Euro (5,5 Milliarden US-Dollar) erzielen. Ferner würde das Unternehmen durch den Zusammenschluss einen Jahresumsatz von rund 5,4 Milliarden Euro (etwa 7,5 Milliarden US-Dollar) im asiatisch-pazifischen Raum erwirtschaften.

Beide Unternehmen haben in den vergangenen Jahren in die Erweiterung ihrer Produktionsstandorte investiert. Außerdem verfügen beide über bedeutende Produktions- und F&E-Standorte in China: ZF erweitert laut Angaben zurzeit das Entwicklungszentrum in Schanghai auf 800 Mitarbeiter, das eine halbe Stunde Fahrt von dem neuen F&E-Zentrum von TRW entfernt ist. Das TRW-Zentrum soll nach Fertigstellung 1200 Mitarbeiter beschäftigen und damit der weltweit größte F&E-Standort von TRW sein.

TRW wird neue Division von ZF

Der Hauptsitz von ZF wird weiterhin in Friedrichshafen sein. TRW wird als separate Division in ZF integriert, wird berichet. Bisher wurden noch keine Entscheidungen über Zuständigkeiten in der Geschäftsführung für den TRW-Bereich getroffen. Die Unternehmen beabsichtigen, ausgewogene Integrationsteams aus Mitarbeitern beider Unternehmen einzusetzen, um eine nahtlose Integration sicherzustellen und das gemeinsame Unternehmen für ein beschleunigtes Wachstum gut aufzustellen.

Barabfindung für TRW-Aktionäre

Gemäß der Vereinbarung erwirbt ZF das Unternehmen TRW Angaben zufolge im Wege der Bar-Übernahme zum Wert von rund 12,4 Milliarden US-Dollar auf Basis des Equity Value. Aufsichtsrat und Vorstand von ZF sowie das Board of Directors von TRW haben der Vereinbarung zugestimmt. TRW-Aktionäre werden eine Barabfindung von 105,60 US-Dollar für jede TRW-Aktie erhalten.

Transaktion konservativ finanziert

ZF hat feste Finanzierungszusagen von der Citigroup und der Deutschen Bank erhalten und bleibt seiner konservativen Finanzpolitik verpflichtet. Dank des starken Wachstums und Cashflow des vereinten Unternehmens will ZF ihren Verschuldungsgrad in den kommenden Jahren wieder erheblich reduzieren.

Bedingungen für den Vollzug der Transaktion

Die Transaktion unterliegt einer Reihe von üblichen Vollzugsbedingungen. Dazu zählen die Genehmigung durch den US-Ausschuss für ausländische Investitionen (CFIUS), die kartellrechtliche Freigabe und die Zustimmung von TRW-Aktionären, die mehr als 50 Prozent der ausstehenden Aktien repräsentieren. ZF geht davon aus, dass die Transaktion im ersten Halbjahr 2015 abgeschlossen sein wird. Nach Abschluss der Transaktion ist ein Delisting der TRW-Aktie von der New York Stock Exchange geplant.

Vorteile für alle Beteiligten

Dr. Stefan Sommer ergänzte: "Der Zusammenschluss ist für alle Beteiligten sinnvoll: Die Kunden beider Unternehmen erwartet ein breiteres Angebot unter einem Dach, und die Mitarbeiter von ZF und TRW werden von den erweiterten Möglichkeiten profitieren, die sich aus einem vereinten Unternehmen ergeben. Die TRW-Aktionäre erhalten eine attraktive Bewertung, und unsere eigenen Aktionäre - die Zeppelin-Stiftung und die Ulderup-Stiftung - profitieren von verbesserten Zukunftsaussichten und einer größeren Diversifizierung des vereinten Unternehmens."

Citigroup und Deutsche Bank fungierten als Finanzberater und Sullivan & Cromwell als Rechtsberater von ZF.

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