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16.01.2017 | Corporate Social Responsibility | Schwerpunkt | Online-Artikel

In drei Schritten zur nachhaltigen Beschaffung

verfasst von: Prof. Dr. Elisabeth Fröhlich

3 Min. Lesedauer

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Die Wertschöpfung eines Unternehmens fußt zu einem Großteil auf dessen Einkauf. Allerhöchste Zeit also, dass das Beschaffungsmanagement nachhaltig wird, fordert Elisabeth Fröhlich.

Digitale Transformation ist das Thema, das Theoretiker wie Praktiker gegenwärtig umtreibt. Kaum ein Unternehmer, der sich nicht in zahlreichen Meetings überlegt, was dies wohl für das eigene Unternehmen bedeuten mag. Die Literatur bietet dazu viele Anhaltspunkte – der Ruf nach neuen Organisationsstrukturen und völlig neuen Qualifikationen wird laut. Am Ende jeder Studie steht das vernichtende Fazit: "Die Welt wird eine andere sein“ und wir wissen aus der Vergangenheit, dass wir Menschen nicht gerne mit Unsicherheit leben. 

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01.12.2016 | Schwerpunkt

Die Rolle des Einkaufs in der digitalen Transformation

Die digitale Transformation und Unternehmensstrategien, die immer stärker auf agilen Prinzipien beruhen, verändern auch die Rolle des Einkaufs. Die zentrale Herausforderung für den Einkauf wird darin bestehen, Agilität im Unternehmen zu ermöglichen und strategische Lieferantenbeziehungen zu schaffen.


Im Management haben wir eine "Controlling-Kultur" aufgebaut, die uns in einer Art Scheinsicherheit wiegt, dem Management vorgaukelt, die Zukunft vorhersehen zu können. Leider kann diese Scheinwelt der Realität nicht standhalten – und vor diesem Dilemma stehen unserer Manager heute. Wo ist hier der Bezug zu nachhaltigem Beschaffungsmanagement?

Innovationen entstehen beim Lieferanten

Der Einkauf verantwortet mittlerweile durchschnittlich 85 Prozent der Wertschöpfung eines Unternehmens, somit bestimmen Lieferanten die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens. Innovationen entstehen beim Lieferanten, das heißt sie können als Unternehmen ihre Zukunft nur sichern, indem sie ein hochqualifiziertes Lieferantennetzwerk aufbauen. Und wenn wir jetzt noch Nachhaltigkeit mit ins Spiel bringen, müssen Unternehmen einen beziehungsorientierten Supply-Chain-Ansatz implementieren, um zu überleben. 

Werte wie Vertrauen und Commitment bestimmen diesen Prozess und stellen die gemeinsame Zielerreichung aller beteiligten Stakeholder in den Mittelpunkt. Opportunistisches Verhalten wird unattraktiv, Ressourcen werden bestmöglich verwendet und nicht verschwendet – eine nachhaltige Supply Chain entsteht. Leider hat dieses Supply-Chain-Verständnis wenig mit der Unternehmensrealität zu tun, noch immer beherrscht das Streben nach einem kurzfristigen Gewinn das Beschaffungshandeln.

Nachhaltige Lieferketten etablieren

Diesem Beitrag liegt der Versuch zu Grunde aus einem völlig neuen Blickwinkel heraus zu erklären, warum ein nachhaltiges Umdenken in der Funktion Beschaffung notwendig ist. Image, Reputation, negative Medienberichterstattung oder gestiegene Kundenanforderungen werden oft als Treiber einer nachhaltigen Lieferkette identifiziert. Unternehmen sind gezwungen, vernetzter zu denken, nicht nur Digitalisierung beherrscht unternehmerisches Handeln, sondern auch die Notwendigkeit ein völlig neues Qualitätsverständnis im Sinne von Standardisierung zu entwickeln. 

Und nachhaltiges Management kann die Brücke schlagen in diesem Spannungsfeld, denn die erfolgreiche Umsetzung eines nachhaltigen Geschäftsmodells wird über Erfolg und Misserfolg eines Unternehmens in der Zukunft entscheiden. In dieser Aussage liegt die zukünftige Bedeutung des Einkaufs begründet, denn kommen wir zurück auf den einleitenden Satz des zweiten Abschnitts, sprechen wir hier über die unternehmerische Funktion, die 85 Prozent der Wertschöpfung eines Unternehmens  verantwortet.

Beschaffungsmanagement strategisch angehen

Von daher ist die Frage zu beantworten, wie man Nachhaltigkeit erfolgreich in das strategische Beschaffungshandeln integrieren kann. Zunächst ist eine Basis für eine nachhaltige Beschaffung zu legen. Hier stehen vor allem Maßnahmen zur Mitarbeiter- und Lieferantenschulung im Mittelpunkt oder Belohnungssysteme, um Anreize für mehr Nachhaltigkeit in der Lieferkette zu schaffen. 

Im zweiten Schritt gilt es, Maßnahmen wie Lieferantenaudits oder Leitfäden für die Implementierung von Nachhaltigkeit in den Beschaffungsprozess zu integrieren, um sich im dritten Schritt dem Herzstück des Prozesses, der nachhaltigen Lieferantenbewertung und dem -management, zu widmen. 

Steuern und Lernen beschließt den Prozess durch den Einsatz ergebnisorientierter Kennzahlensysteme. Dieser kurz skizzierte Prozess bietet ein Fundament, das in Theorie und Praxis einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess unterzogen werden muss, um die Herausforderungen, denen sich der Einkauf in den nächsten Jahren zu stellen hat, erfolgreich begegnen zu können.

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