Skip to main content
Erschienen in:
Buchtitelbild

2014 | OriginalPaper | Buchkapitel

§ 1 Übersicht zu einer Philosophie des Wohnens

verfasst von : Prof. Dr. rer. pol. Dipl.-Ing. Achim Hahn

Erschienen in: Wohneigentum

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
loading …

Zusammenfassung

Im Jahre 1951 hielt der Philosoph Martin Heidegger in Darmstadt vor Architekten und Baukünstlern einen Vortrag mit dem Titel: Bauen, Wohnen, Denken. Nie zuvor und nie danach ist die Architekturwelt so eindringlich auf das Phänomen des Wohnens hingewiesen worden. Bis heute, so mein Eindruck, denkt man darüber nach, was Heidegger unter Wohnen verstanden wissen wollte. Mein Anliegen ist es, die Diskussion fortzusetzen und nach weiteren philosophischen Hinweisen zu forschen, die das menschliche Wohnen auf eine erhellende und weiterführende Weise deuten.

Sie haben noch keine Lizenz? Dann Informieren Sie sich jetzt über unsere Produkte:

Springer Professional "Wirtschaft+Technik"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Wirtschaft+Technik" erhalten Sie Zugriff auf:

  • über 102.000 Bücher
  • über 537 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

  • Automobil + Motoren
  • Bauwesen + Immobilien
  • Business IT + Informatik
  • Elektrotechnik + Elektronik
  • Energie + Nachhaltigkeit
  • Finance + Banking
  • Management + Führung
  • Marketing + Vertrieb
  • Maschinenbau + Werkstoffe
  • Versicherung + Risiko

Jetzt Wissensvorsprung sichern!

Springer Professional "Wirtschaft"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Wirtschaft" erhalten Sie Zugriff auf:

  • über 67.000 Bücher
  • über 340 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

  • Bauwesen + Immobilien
  • Business IT + Informatik
  • Finance + Banking
  • Management + Führung
  • Marketing + Vertrieb
  • Versicherung + Risiko




Jetzt Wissensvorsprung sichern!

Fußnoten
1
1991 erschien eine Neuausgabe der Vorträge und Diskussionen durch Ulrich Conrads. Im Jahr 2000 gab Eduard Führ das Buch Bauen und Wohnen. Martin Heideggers Grundlegung einer Phänomenologie der Architektur (Münster u. a. 2000) heraus, dem eine CD mit dem Originalvortrag von Heidegger beigelegt war.
 
2
Vgl. Philipp Lersch, Der Aufbau des Charakters. Leipzig 1938, S. 37 ff.
 
3
Franz Josef Wetz beschreibt die „Grunderfahrung der antiken Griechen“ folgendermaßen: „Die Menschen gehören als leiblich-seelisch-geistige Einheit in das Ganze der göttlichen Natur hinein, die sie als Stätte des Behagens und der Geborgenheit erfahren.“ In: Franz Josef Wetz, Hans Jonas. Eine Einführung. Wiesbaden o. J., S. 28.
 
4
Für Jürgen Mittelstraß bspw. ist Kultur „die Welt bewohnbar gemacht“, in: Jürgen Mittelstraß, Bauen als Kulturleistung. In: Beton- und Stahlbau, H. 1/2001, S. 53–59.
 
5
Vgl. Philipp Dessauer, Besitzen und Wohnen. Frankfurt/M. 1946.
 
6
Vgl. auch die Nachzeichnung z. B. des babylonischen Weltschöpfungsepos durch Thomas Rentsch. Dabei beschreibt jeder Mythos bzw. jede kosmische Ordnung einen Welthorizont und eine Entwurfspraxis, in welche das Bauen und Wohnen, das gesamte Entwerfen und Gestalten seinen bleibenden Bezugspunkt gewinnt. Thomas Rentsch, Entwurf und Horizontbildung aus philosophischer Sicht. In: AUSDRUCK UND GEBRAUCH, H. 6/2005, S. 73–84.
 
7
G. Johannes Botterweck, Helmer Ringgren (Hg.), Theologisches Wörterbuch zum Alten Testament, Band III, S. 1021.
 
8
Engl. Übersetzung: „to pitch one’s tent, to fix one’s abode, to dwell“, vgl. King James Version Greek Lexicon: www.​biblestudytools.​com/​lexicons/​greek/​kjv [Stand 18.01.2010].
 
9
Z. B.: Gleichnis vom Senfkorn, aus dem ein Baum erwächst: poieî κλάδους μεγάλους, ώστε δύνασθαι υπο την σκιαν αυτου τα πετεινα του ουρανου κατασκηνουν […dass die Vögel unter dem Himmel unter seinem Schatten wohnen können.] (Mk 4, 32). Vgl. Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament. Begr. von G. Kittel, hg. von G. Friedrich, Band VII: Σ. Stuttgart u. a. 1990, S. 389 ff., hier S. 391.
 
10
Vgl. Anm. 3.
 
11
Hans Jonas, Gnosis und spätantiker Geist. Erster Teil: Die mythologische Gnosis. Göttingen, 3. Aufl., 1964. Jonas wurde mit dieser Arbeit in Marburg von Heidegger und dem Religionsphilosophen Rudolf Bultmann promoviert.
 
12
Jonas, Gnosis, S. 99.
 
13
Ebd., S. 100.
 
14
Ebd.
 
15
Vgl. auch Achim Hahn, Architekturtheorie. Wohnen, Entwerfen, Bauen. Wien 2008. Dort habe ich zwischen der „Grundsituation des Wohnens“ und dem „So-Wohnen“ unterschieden, S. 162–171.
 
16
Jonas, Gnosis, S. 101.
 
17
Ebd.
 
18
Jonas, Gnosis, S. 102.
 
19
Ebd.
 
20
Im Folgenden verwende ich Passagen aus meinem Buch Architekturtheorie. Wohnen, Entwerfen, Bauen. Wien 2008.
 
21
Martin Heidegger, Sein und Zeit. Tübingen, 15. Aufl., 1984, S. 54.
 
22
Nach einer Bemerkung von Walter Biemel hat Heidegger in den Jahren 1933/34 zum ersten Mal den Dichter Hölderlin zum Thema seiner Vorlesungen gemacht. Walter Biemel, Zu Heidegger (Interview). In: Concordia. Internationale Zeitschrift für Philosophie. Aachen 1989, S. 2–14, hier S. 10.
 
23
Martin Heidegger, Erläuterungen zu Hölderlins Dichtung. Frankfurt/M., 2. Aufl., 1951, S. 38.
 
24
Ebd.
 
25
Ebd.
 
26
Ebd.
 
27
Friedrich Hölderlin, Sämtliche Werke und Briefe. Band I, hg. von Michael Knaupp. Darmstadt 1998, S. 908.
 
28
Martin Heidegger, „…dichterisch wohnet der Mensch…“ (1951). In: Ders., Vorträge und Aufsätze. Pfullingen, 6. Aufl., 1990, S. 181–198.
 
29
Heidegger, „dichterisch“, S. 183.
 
30
Ebd., S. 182.
 
31
Ebd., S. 185.
 
32
Ebd., S. 196.
 
33
Ebd., S. 192.
 
34
Ebd., S. 197.
 
35
Martin Heidegger, Hebel – der Hausfreund (1957). In: Ders., Aus der Erfahrung des Denkens. GA Bd. 13. Frankfurt/M., 2. Aufl., 2002, S. 138 f.
 
36
Heidegger, Hebel, S. 139.
 
37
Ebd., S. 148.
 
38
Ebd., S. 147.
 
39
Martin Heidegger, Das Wohnen des Menschen (1970). In: Ders., Aus der Erfahrung des Denkens. GA Bd. 13. Frankfurt/M., 2. Aufl., 2002, S. 215.
 
40
Heidegger, Wohnen, S. 219.
 
41
Vgl. Anm. 1.
 
42
Heidegger, „dichterisch“, S. 190.
 
43
Ebd.
 
44
Heidegger, „dichterisch“, S. 192.
 
45
Ebd., S. 196.
 
46
Heidegger, Erläuterungen, S. 143.
 
47
Emmanuel Lévinas, Totalität und Unendlichkeit. Versuch über die Exteriorität. München 1987, S. 42.
 
48
Lévinas, Totalität, S. 218. Demeurer heißt sowohl „bleiben“ als auch „wohnen“. Bollnow weist darauf hin, dass „der französische Begriff der ’demeure‘ [„Heim“] stärker das zähe Verweilen am Ort im Gegensatz zum widerstandslosen Fortgetriebenwerden im Fluß der Zeit [betont].“ Otto F. Bollnow, Neue Geborgenheit. Stuttgart/Köln 1955, S. 165.
 
49
Lévinas, Totalität, S. 220.
 
50
Ebd., S. 223.
 
51
Werner Marx, „Gibt es auf Erden ein Maß?“. Frankfurt/M. 1986.
 
52
Marx, „Maß“, S. 152.
 
53
Ebd., S. 60.
 
54
Ebd., S. 68.
 
55
Ebd., S. 116.
 
56
Martin Heidegger, Brief über den ‚Humanismus‘ (1946/47). In: Ders., Wegmarken. GA Bd. 9. Frankfurt/M. 1976, S. 354 f.
 
57
Biemel, Heidegger, S. 12.
 
58
Heidegger, Brief, S. 337.
 
59
Walter Biemel, Maß und Maßlosigkeit der Sterblichen. In: Walter Brüstle, Ludwig Siep (Hg.), Sterblichkeitserfahrung und Ethikbegründung. Essen 1988, S. 33.
 
60
Biemel, Maß, S. 34.
 
61
Biemel, Heidegger, S. 12.
 
62
Biemel, Maß, S. 35.
 
63
Otto Pöggeler, Gibt es auf Erden ein Maß? In: Walter Brüstle, Ludwig Siep (Hg.), Sterblichkeitserfahrung und Ethikbegründung. Essen 1988, S. 138.
 
64
Pöggeler, Maß, S. 142.
 
65
So ausführlich in Gadamers Rezension zu Marxens „Gibt es auf Erden ein Maß?“: Hans-Georg Gadamer, „Gibt es auf Erden ein Maß?“ (W. Marx). In: Ders., Neuere Philosophie I: Hegel, Husserl, Heidegger. GW Bd. 3. Tübingen 1987, S. 333–349.
 
66
Gadamer, Rezension, S. 344.
 
67
Ebd., S. 348.
 
68
Hans-Georg Gadamer, Sprache und Musik – Hören und Verstehen. In: G. Schröder, H. Breuninger (Hg.), Kulturtheorien der Gegenwart. Frankfurt/M. 2001, S. 13–25, hier S. 17.
 
69
Gadamer, Sprache, S. 17.
 
70
Ebd., S. 18.
 
71
Vgl. Mittelhochdeutsches Wörterbuch. Mit Benutzung des Nachlasses von Georg Friedrich Benecke ausgearbeitet von Wilhelm Müller und Friedrich Zarncke. Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1854–1866 mit einem Vorwort und einem zusammengefassten Quellenverzeichnis von Eberhard Nellmann sowie einem alphabetischen Index von Erwin Koller, Werner Wegstein und Norbert Richard Wolf. 4 Bde. u. Indexbd. Stuttgart 1990: http://​germazope.​uni-trier.​de/​Projects/​WBB/​woerterbuecher/​bmz/​wbgui?​lemid=​BA00001 [Stand 18.01.2010].
 
72
Ebd.
 
73
Paul Tillich, Die technische Stadt als Symbol (1928). In: Ders., Die religiöse Substanz der Kultur. Schriften zur Theologie der Kultur. GW Band IX. Stuttgart 1967, S. 308 [Hervorhebungen A.H.].
 
74
Vgl. die entsprechenden Ausführungen bei Otto F. Bollnow, Neue Geborgenheit. Das Problem einer Überwindung des Existenzialismus. Stuttgart 1955.
 
75
Eugène Minkowski, Espace, intimité, habitat. In: Situation, Beiträge zur phänomenologischen Psychologie und Psychopathologie. Utrecht/Antwerpen 1954, S. 172 ff.
 
76
Bollnow, Geborgenheit, S. 173.
 
77
Ebd.
 
78
Minkowski zitiert bei Bollnow, Geborgenheit, S. 174 f.
 
79
Georg Simmel, Soziologie der Sinne. In: Ders., GA Bd. 8. Frankfurt/M. 1993, S. 291.
 
80
Hermann Schmitz, Das Göttliche und der Raum, System der Philosophie. Dritter Band: Der Raum, Vierter Teil. Bonn 1977, S. 258. Vgl. dazu auch die von Schmitz ausgehenden Ausführungen zum Verhältnis von Wohnen und Denken in: Jürgen Hasse, Wohnen als Prozess der Umfriedung und das Problem der Transformation des Urbanen. In: AUSDRUCK UND GEBRAUCH, H. 6/2005, S. 16–33.
 
81
„Der isoliert wohnende niedersächsische Bauer trotzt in der Heimlichkeit seines Hauses der Unheimlichkeit der Weite, die ihn umgibt und in Einsamkeit bannt“, in: Tillich, Stadt, S. 308.
 
82
Vgl. Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 23. Aufl., 1999, S. 348.
 
83
Schmitz, Göttliche, S. 259.
 
84
Ebd., S. 261.
 
85
Dem Erzeugen einer „gemütlichen Atmosphäre“ sind u. a. Bollnow und Schmitz nachgegangen.
 
86
Georg Simmel, Das Problem des Stiles. In: Ders., GA Bd. 8. Frankfurt/M. 1993, S. 380.
 
87
Simmel, Problem, S. 380f.
 
88
Ebd.
 
89
Simmel, Problem, S. 381 [Hervorhebungen A.H.].
 
90
Ebd., S. 382.
 
91
Ebd.
 
92
Ebd., S. 383.
 
93
Ebd.
 
94
Ein Kunstwerk in einem bewohnten Zimmer „unterdrückt den Menschen, der doch mit seiner Individualität schließlich die Hauptsache, und jenes nur Hintergrund sein soll“, in: Georg Simmel, Der Bildrahmen. Ein ästhetischer Versuch. In: Ders., GA Bd. 7. Frankfurt/M. 1995, S. 105.
 
95
Simmel, Bildrahmen, S. 105.
 
96
Ebd., S. 106.
 
Metadaten
Titel
§ 1 Übersicht zu einer Philosophie des Wohnens
verfasst von
Prof. Dr. rer. pol. Dipl.-Ing. Achim Hahn
Copyright-Jahr
2014
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-54825-3_1