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2018 | OriginalPaper | Buchkapitel

§ 2 Entwicklung des Enteignungsrechts vom frühen 19. Jahrhundert bis zur Weimarer Reichsverfassung

verfasst von : Foroud Shirvani

Erschienen in: Die Enteignung

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Zusammenfassung

Das heutige Verständnis der Rechtsfigur der „Enteignung“ ist zweifelsohne historisch geprägt. Es wird nicht zuletzt von einer normativen und dogmatischen Entwicklung beeinflusst, die in der Epoche des Frühkonstitutionalismus im 19. Jahrhundert ihren Ausgangspunkt hat und bis in die Weimarer Ära fortdauert. Bereits ein erster Blick in die Verfassungsurkunden dieser historischen Phase zeigt, dass zahlreiche Verfassungen die wesentlichen, zum Teil auch heute geltenden Voraussetzungen regelten, unter denen der Staat auf das Eigentum des Individuums zugreifen konnte. Damit wurde nicht nur die Eigentumsgarantie als Freiheitsrecht, sondern auch das Phänomen der Enteignung zu einem signifikanten Thema der Verfassungen. Der Befund, dass gerade die Verfassungen des 19. Jahrhunderts sich mit dem Zugriff des Staates auf das Privateigentum beschäftigten, ist nicht verwunderlich. Er ist vor allem auf die besondere Funktion des Eigentums in den Freiheitslehren des politischen und ökonomischen Liberalismus zurückzuführen, die die Idee der individuellen Freiheit mit der Idee des Eigentums in Verbindung brachten, das Privateigentum und die Staatsgewalt als prinzipiell autonome Bezirke begriffen und zwischen der privaten Rechtssphäre und dem staatlichen Aktionskreis unterschieden. Die Eigentumsgarantie sollte dabei die Grundlage für die eigenverantwortliche wirtschaftliche Entfaltung des Individuums bilden, einer wettbewerblichen Wirtschaftsordnung Vorschub leisten und einer der Eckpfeiler des expandierenden Handels- und Industriesektors werden. Diese Vorstellungen fanden bereits in der ersten Phase des Konstitutionalismus in die Verfassungstexte Eingang, die die Freiheit des Eigentums garantierten und den Bürger vor willkürlichen Enteignungen schützen wollten. Die Verfassungen folgten damit zugleich einer Richtung, die in der Französischen Revolution eingeschlagen worden war und namentlich in Art. 17 der Französischen Menschenrechtserklärung von 1789 zum Ausdruck kam: Demnach konnte das Eigentum niemandem entzogen werden, es sei denn, dass die gesetzlich festgestellte öffentliche Notwendigkeit dies augenscheinlich erforderte und unter der Bedingung einer vorherigen gerechten Entschädigung.

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Fußnoten
1
Vgl. die Nachw. in Fn. 4 und 7.
 
2
Vgl. Schwab, Eigentum, in: Brunner/Conze/Koselleck (Hrsg.), Geschichtliche Grundbegriffe, Bd. 2, 1975, S. 65 (74 ff., 94 f.); Würtenberger, Von der Aufklärung zum Vormärz, in: Merten/Papier (Hrsg.), Handbuch der Grundrechte, Bd. I, 2004, § 2 Rn. 51; Huber, Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789, Bd. I, 2. Aufl. 1967, S. 350 f.
 
3
Schmidt-Jortzig, Grundrechte und Liberalismus, in: Merten/Papier (Hrsg.), Handbuch der Grundrechte, Bd. I, 2004, § 10 Rn. 31; Huber (Fn. 2), S. 359; s. ferner Maetschke, Recht, Wettbewerb und Industrialisierung, in: ders./v. Mayenburg/Schmoeckel (Hrsg.), Das Recht der Industriellen Revolution, 2013, S. 17 (21).
 
4
Vgl. z. B. Titel IV § 8 Abs. 1 und 4 BayVerfU (1818); §§ 13, 14 Abs. 4 BadVerfU (1818); §§ 24, 30 WürttVerfU (1819); abgedruckt in: Huber (Hrsg.), Dokumente zur deutschen Verfassungsgeschichte, Bd. 1, 3. Aufl. 1978, Nr. 53 – 55. Vgl. auch Grimm, Die Entwicklung des Enteignungsrechts unter dem Einfluß der Industrialisierung, in: Coing/Wilhelm (Hrsg.), Wissenschaft und Kodifikation des Privatrechts im 19. Jahrhundert, Bd. IV, 1979, S. 121 (124).
 
5
Vgl. Scheuner, Die Garantie des Eigentums in der Geschichte der Grund- und Freiheitsrechte (1966), in: ders., Staatstheorie und Staatsrecht, 1978, S. 775 (786).
 
6
Abgedruckt in: Samwer, Die französische Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789/91, 1970, S. 222 ff.
 
7
Vgl. etwa Art. 27 HessVerfU (1820); Art. 9 S. 2 PreußVerfU (1850); abgedruckt in: Huber (Fn. 4), Nr. 56, 194.
 
8
Vgl. G. Meyer, Das Recht der Expropriation, 1868, S. 142 f.; Kirchheimer, Die Grenzen der Enteignung, 1930, S. 23 f.
 
9
Vgl. G. Meyer (Fn. 8), S. 137 f.; Menninger, Die Inanspruchnahme Privater durch den Staat, 2014, S. 71.
 
10
Grotius, Drei Bücher über das Recht des Krieges und Friedens (1625), 2. Buch, Kap. XIV, VII, S. 452 f. (übersetzt und erläutert v. Kirchmann, 1. Bd., 1869); s. dazu etwa Schwab (Fn. 2), S. 65 (95 f.); Rittstieg, Eigentum als Verfassungsproblem, 1975, S. 219 f.
 
11
Menninger (Fn. 9), S. 170 f.
 
12
Vgl. Grimm (Fn. 4), S. 121 (122); Niesler, „Aufopferung“ und „Enteignung“ vom ALR bis zur WRV, Jahrbuch der Juristischen Zeitgeschichte 8 (2006/2007), 128 (128 ff.).
 
13
Abgedruckt in: Hattenhauer (Hrsg.), Allgemeines Landrecht für die Preußischen Staaten, 2. Aufl. 1994.
 
14
Vgl. 1. Teil, 11. Titel, §§ 4 ff. ALR.
 
15
1. Teil, 11. Titel, §§ 5 f. ALR.
 
16
1. Teil, 11. Titel, § 8 ALR.
 
17
Im Vordergrund der Analyse stehen die größeren deutschen Territorialstaaten.
 
18
Vgl. Titel IV § 8 Abs. 4 BayVerfU (1818).
 
19
Vgl. Art. 27 HessVerfU (1820).
 
20
Vgl. Art. 9 S. 2 PreußVerfU (1850).
 
21
Abgedruckt in: Huber (Fn. 4), Nr. 58.
 
22
Vgl. zur Vorbildwirkung dieses Gesetzes Layer, Principien des Enteignungsrechtes, 1902, S. 157; Grünhut, Das Enteignungsrecht, 1873, S. 46 spricht diesem Gesetz eine „epochenmachende […] Bedeutung“ zu.
 
23
Vgl. Treichler, Ueber zwangsweise Abtretung von Eigenthum und anderen Rechten (Expropriation), Zeitschrift für deutsches Recht und deutsche Rechtswissenschaft 12 (1848), 123 (125); Grimm (Fn. 4), S. 121 (125 ff.); Scheuner (Fn. 5), S. 775 (790).
 
24
Abgedruckt in: Gesetzblatt für das Königreich Bayern, Jahrgang 1837, S. 109.
 
25
Abgedruckt in: Gesetz-Sammlung für die Königlichen Preußischen Staaten, Jahrgang 1874, S. 221.
 
26
Vgl. zur Gesetzeslage im Überblick Layer (Fn. 22), S. 163 ff.; G. Meyer (Fn. 8), S. 146 ff.
 
27
Häberlin, Die Lehre von der Zwangsenteignung oder Expropriation historisch-dogmatisch erörtert, 1. Teil, AcP 39 (1856), 1 (1).
 
28
Mittermaier, Gezwungene Eigenthumsabtretung, in: v. Rotteck/Welcker (Hrsg.), Das Staatslexikon, 5. Bd., 2. Aufl. 1847, S. 789 (789).
 
29
G. Meyer (Fn. 8), S. 4.
 
30
O. Mayer, Deutsches Verwaltungsrecht, 2. Bd., 1. Aufl. 1896, S. 3.
 
31
O. Mayer (Fn. 30), S. 32.
 
32
Anschütz, Der Ersatzanspruch aus Vermögensbeschädigungen durch rechtmäßige Handhabung der Staatsgewalt, VerwArch 5 (1897), 1 (34).
 
33
Weitere Definitionen finden sich etwa bei Treichler (Fn. 23), 123 (123); Grünhut (Fn. 22), S. 2 f.; Stein, Die Verwaltungslehre, Siebenter Theil, 1868, S. 319; Layer (Fn. 22), S. 28.
 
34
Grünhut (Fn. 22), S. 1.
 
35
Vgl. auch O. Mayer (Fn. 30), S. 3.
 
36
Vgl. O. Mayer (Fn. 30), S. 43 ff.
 
37
Vgl. Anschütz, Die Verfassungs-Urkunde für den Preußischen Staat, 1912 (Neudruck 1974), Art. 9 Anm. 7.
 
38
Vgl. auch Frenzel, Das öffentliche Interesse als Voraussetzung der Enteignung, 1978, S. 36 f.
 
39
Vgl. W. Jellinek, Verwaltungsrecht, 3. Aufl. 1931 (Neudruck 1966), S. 402; Anschütz, Die Verfassung des Deutschen Reichs vom 11. August 1919, 14. Aufl. 1933 (Neudruck 1987), Art. 153 Anm. 6; Poetzsch-Heffter, Handkommentar der Reichsverfassung, 3. Aufl. 1928, Art. 153 Anm. 3; s. auch Giese, Die Verfassung des Deutschen Reiches, 8. Aufl. 1931, Art. 153 Anm. 2; Fleiner, Institutionen des Deutschen Verwaltungsrechts, 8. Aufl. 1928, S. 293.
 
40
Vgl. auch Scheuner (Fn. 5), S. 775 (790); kritisch zu dieser retrospektiven Begriffsbildung Frenzel (Fn. 38), S. 36 f.
 
41
W. Jellinek (Fn. 39), S. 402.
 
42
Vgl. O. Mayer (Fn. 30), S. 3, 32; Anschütz (Fn. 37), Art. 9 Anm. 7; G. Meyer/Anschütz, Lehrbuch des deutschen Staatsrechts, 7. Aufl. 1919 (Nachdruck 2005), S. 969. A. A. Layer (Fn. 22), S. 11. Vgl. zum Ganzen auch Schelcher, Art. 153. Die Rechte und Pflichten aus dem Eigentum, in: Nipperdey (Hrsg.), Die Grundrechte und Grundpflichten der Reichsverfassung, Bd. 3, 1930, S. 196 (210) m.w.N. Zu pauschal Leisner, Sozialbindung des Eigentums, 1972, S. 21, wonach Enteignungen nach den Vorstellungen des 19. Jahrhunderts nur durch Einzelakt, also Verwaltungsakt, stattfinden konnten.
 
43
Vgl. G. Meyer (Fn. 8), S. 308, 309 Fn. 1; Grimm (Fn. 4), S. 121 (130) jeweils m.w.N. Jenseits dieser Definitionsfrage war der rechtliche Schutz gegenüber gesetzlichen Enteignungen allerdings schwach ausgeprägt, vgl. Abschn. II 1 e) aa).
 
44
Vgl. zur Diskussion etwa Häberlin, Die Lehre von der Zwangsenteignung oder Expropriation historisch-dogmatisch erörtert, 2. Teil, AcP 39 (1856), 147 (200 ff.); G. Meyer (Fn. 8), S. 183 ff.; Laband, Die rechtliche Natur des Retracts und der Expropriation, AcP 52 (1869), 151 (169 ff.); Grünhut (Fn. 22), S. 178 ff.; Stein (Fn. 33), S. 323 f.; s. ferner die Nachzeichnung der Debatte bei Menninger (Fn. 9), S. 186 ff.
 
45
Vgl. etwa Häberlin (Fn. 44), 147 (201).
 
46
Häberlin (Fn. 44), 147 (201).
 
47
Laband (Fn. 44), 151 (170).
 
48
Laband (Fn. 44), 151 (170).
 
49
Laband (Fn. 44), 151 (171).
 
50
Laband (Fn. 44), 151 (169).
 
51
Vgl. O. Mayer (Fn. 30), S. 31.
 
52
Vgl. zu dieser Unterscheidung in der Verfassung der Paulskirche Abschn. II 2.
 
53
Vgl. Pütter, Institutiones juris publici Germanici, 6. Aufl. 1802, § 119, S. 123; O. Mayer, Deutsches Verwaltungsrecht, 1. Bd., 1. Aufl. 1895, S. 30; s. auch Lübbe-Wolff, Das wohlerworbene Recht als Grenze der Gesetzgebung im neunzehnten Jahrhundert, ZRG Germ. Abt. 103 (1986), 104 (108); Stödter, Öffentlich-rechtliche Entschädigung, 1933, S. 56; Forsthoff, Lehrbuch des Verwaltungsrechts, 10. Aufl. 1973, S. 328; Wieland, in: Dreier (Hrsg.), GG, 3. Aufl. 2013, Art. 14 Rn. 2; Sachs, in: Stern, Das Staatsrecht der Bundesrepublik Deutschland, Bd. III/1, 1988, S. 409 f.; Malmendier, Vom wohlerworbenen Recht zur verrechtlichten Freiheit, 2003, S. 42 mit dem Hinweis, dass der Inhalt dieser Rechte nicht scharf umrissen war. Vgl. ferner die Unterscheidung zwischen „allgemeinen“ und „besonderen Rechten“ in §§ 83, 84 Einl. ALR.
 
54
Vgl. Lübbe-Wolff (Fn. 53), 104 (113).
 
55
Vgl. zur Kontroverse Rittstieg (Fn. 10), S. 211 ff.; Lübbe-Wolff (Fn. 53), 104 (120 ff.) jeweils m.w.N.; s. auch Scheuner (Fn. 5), S. 775 (786).
 
56
Layer (Fn. 22), S. 29 ff., 32 f.; Kirchheimer (Fn. 8), S. 28; Rittstieg (Fn. 10), S. 221; s. ferner auch G. Meyer/Anschütz (Fn. 42), S. 969.
 
57
Vgl. Malmendier (Fn. 53), S. 45. S. zur Diskussion gegen Ende des 19. Jahrhunderts G. Meyer, Der Staat und die erworbenen Rechte, 1895; Anschütz (Fn. 32), 1 (7 ff.).
 
58
Vgl. O. Mayer (Fn. 30), S. 6 f.; W. Jellinek (Fn. 39), S. 403; Roesler, Lehrbuch des Deutschen Verwaltungsrechts, I. Bd., 1872, S. 466 Fn. 2.
 
59
Vgl. Titel IV § 8 Abs. 4 BayVerfU (1818); § 14 Abs. 4 BadVerfU (1818); § 30 WürttVerfU (1819). S. dazu Menninger (Fn. 9), S. 129 f.; vgl. zu § 30 WürttVerfU (1819) v. Mohl, Das Staatsrecht des Königreiches Württemberg, 1. Bd., 2. Aufl. 1846, S. 398.
 
60
Vgl. Titel VII § 2 BayVerfU (1818); s. auch § 65 BadVerfU (1818); Huber (Fn. 2), S. 346 f.; Hilker, Grundrechte im deutschen Frühkonstitutionalismus, 2005, S. 223.
 
61
Hilker (Fn. 60), S. 218; Grimm, Deutsche Verfassungsgeschichte 1776–1866, 1988, S. 117; vgl. ferner O. Mayer (Fn. 30), S. 6: „Auch wo gar nichts gesagt ist, versteht sich dieser Vorbehalt des Gesetzes überall von selbst“.
 
62
Vgl. etwa § 31 Abs. 1 SächsVerfU (1831) (abgedruckt in: Huber (Fn. 4), Nr. 59) mit Einschränkungen in Fällen „dringende[r] Nothwendigkeit“; s. ferner Art. 9 S. 2 PreußVerfU (1850).
 
63
Vgl. O. Mayer (Fn. 30), S. 7.
 
64
Vgl. Hilker (Fn. 60), S. 225 ff.
 
65
Vgl. G. Meyer/Anschütz (Fn. 42), S. 969 f.; Anschütz (Fn. 32), 1 (12 ff., 16 f.); O. Mayer (Fn. 30), S. 357 f.; v. Gerber, Grundzüge eines Systems des deutschen Staatsrechts, 1865, S. 197; s. auch Scheuner (Fn. 5), S. 775 (787 f.); Grimm (Fn. 4), S. 121 (136 f.).
 
66
Anschütz (Fn. 37), Art. 9 Anm. 5.
 
67
Scheuner (Fn. 5), S. 775 (788); Hilker (Fn. 60), S. 224.
 
68
Vgl. Scheuner (Fn. 5), S. 775 (788); Hilker (Fn. 60), S. 225.
 
69
Vgl. etwa § 14 Abs. 4 BadVerfU (1818); Art. 9 PreußVerfU (1850).
 
70
§ 32 S. 1 KurhessVerfU (1831); s. auch § 35 Abs. 1 HannoverVerfU (1840); abgedruckt in: Huber (Fn. 4), Nr. 58 und 70.
 
71
Vgl. Art. 1 des Gesetzes über die Abtretung von Privateigenthum für öffentliche Zwecke, abgedruckt in: Großherzoglich hessisches Regierungsblatt, Jahrgang 1821, S. 187.
 
72
Vgl. Art. I bay. Gesetz über Zwangsabtretung (Fn. 24); § 1 preuß. Enteignungsgesetz (Fn. 25); s. auch § 1 bad. Enteignungsgesetz (abgedruckt in: Großherzoglich Badisches Staats- und Regierungsblatt, Jahrgang 1835, S. 271): Eigentum oder andere auf unbewegliche Sachen bezügliche Rechte.
 
73
So § 1 preuß. Enteignungsgesetz.
 
74
Vgl. Menninger (Fn. 9), S. 237 f.
 
75
So O. Mayer (Fn. 30), S. 3; Roesler (Fn. 58), S. 463.
 
76
Treichler (Fn. 23), 123 (140 f.); Grünhut (Fn. 22), S. 73 f.; Layer (Fn. 22), S. 565.
 
77
Vgl. Layer (Fn. 22), S. 564, 567 ff.; G. Meyer (Fn. 8), S. 2 f.
 
78
Vgl. Abschn. II 1 a).
 
79
Häberlin (Fn. 44), 147 (147 f.).
 
80
Vgl. Titel IV § 8 Abs. 4 BayVerfU (1818); § 30 WürttVerfU (1819); Art. 27 HessVerfU (1820); § 31 Abs. 1 SächsVerfU (1831); Art. 9 S. 2 PreußVerfU (1850); § 1 bad. Enteignungsgesetz (Fn. 72); § 1 kurhess. Gesetz über die Abtretungen zu öffentlichen Zwecken (abgedruckt in: Gesetzessammlung Kurhessen, 7. Bd, Jahrgang 1834, S. 163).
 
81
Vgl. G. Meyer (Fn. 8), S. 255.
 
82
So Treichler (Fn. 23), 123 (133).
 
83
Art. I lit. A bay. Gesetz über Zwangsabtretung (Fn. 24).
 
84
Vgl. Roesler (Fn. 58), S. 465.
 
85
Vgl. hierzu und zwei weiteren Fällen, bei denen das öffentliche Interesse verneint wurde, O. Mayer (Fn. 30), S. 12 ff.; Roesler (Fn. 58), S. 465.
 
86
Vgl. den Überblick über den Meinungsstand bei Layer (Fn. 22), S. 180 ff.
 
87
Vgl. Mittermaier (Fn. 28), S. 789 (793 f.); G. Meyer (Fn. 8), S. 260; W. Jellinek (Fn. 39), S. 403.
 
88
Vgl. auch W. Jellinek (Fn. 39), S. 403; Grimm (Fn. 4), S. 121 (132). S. zur Diskussion über den sogenannten „Exproprianten“ als Träger des Expropriationsrechts Layer (Fn. 22), S. 227 ff.
 
89
Vgl. dazu den Überblick bei G. Meyer (Fn. 8), S. 311 ff.; Roesler (Fn. 58), S. 475 f.
 
90
Vgl. § 14 Abs. 4 BadVerfU (1818); § 30 S. 1 WürttVerfU (1819); Roesler (Fn. 58), S. 465.
 
91
W. Jellinek (Fn. 39), S. 406.
 
92
§ 2 Abs. 1 preuß. Enteignungsgesetz (Fn. 25).
 
93
§§ 15 ff. preuß. Enteignungsgesetz (Fn. 25); s. dazu W. Jellinek (Fn. 39), S. 406 f.
 
94
§§ 15, 18 preuß. Enteignungsgesetz (Fn. 25).
 
95
§§ 19 f. preuß. Enteignungsgesetz (Fn. 25).
 
96
§ 21 preuß. Enteignungsgesetz (Fn. 25).
 
97
Vgl. § 22 Abs. 1 preuß. Enteignungsgesetz (Fn. 25); W. Jellinek (Fn. 39), S. 407.
 
98
Vgl. Layer (Fn. 22), S. 368; Grimm (Fn. 4), S. 121 (132 f.). Ein verwaltungsgerichtliches Verfahren wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts z. B. in Bayern und Hessen eingeführt.
 
99
Vgl. § 12 kurhess. Gesetz über Abtretungen (Fn. 80); noch restriktiver § 23 bad. Enteignungsgesetz (Fn. 72), wonach eine gerichtliche Entscheidung darüber, ob ein öffentlicher Zweck die Abtretung erforderte oder ein gesetzmäßiges Verfahren vorlag, unzulässig war.
 
100
Vgl. W. Jellinek (Fn. 39), S. 406; s. auch Werner Böhmer, Die rechtsgeschichtlichen Grundlagen der Abgrenzungsproblematik von Sozialbindung und Enteignung, Der Staat 24 (1985), 157 (168).
 
101
Vgl. auch Hilker (Fn. 60), S. 227.
 
102
Vgl. Laband (Fn. 44), 151 (179); O. Mayer (Fn. 30), S. 43; Mittermaier (Fn. 28), S. 789 (795); Grünhut (Fn. 22), S. 97; s. ferner Menninger (Fn. 9), S. 294 m.w.N.
 
103
So O. Mayer (Fn. 30), S. 43.
 
104
Vgl. etwa § 30 S. 1 WürttVerfU (1819); § 32 S. 1 KurhessVerfU (1831); Art. 9 S. 2 PreußVerfU (1850).
 
105
Vgl. Art. 17 Abs. 1 großherzoglich-hess. Gesetz über Abtretung (Fn. 71); Roesler (Fn. 58), S. 476; Menninger (Fn. 9), S. 296.
 
106
G. Meyer (Fn. 8), S. 271.
 
107
So Layer (Fn. 22), S. 505.
 
108
Layer (Fn. 22), S. 505, 512, 522; s. auch Art. 11 Abs. 2 großherzoglich-hess. Gesetz über Abtretung (Fn. 71).
 
109
§ 8 Abs. 1 preuß. Enteignungsgesetz (Fn. 25); s. ferner Art. V bay. Gesetz über Zwangsabtretung (Fn. 24); §§ 24 ff. bad. Enteignungsgesetz (Fn. 72); Art. 11 Abs. 2 großherzoglich-hess. Gesetz über Abtretung (Fn. 71).
 
110
Vgl. W. Jellinek (Fn. 39), S. 405; O. Mayer (Fn. 30), S. 43; Layer (Fn. 22), S. 486 ff. Nach § 7 S. 1 preuß. Enteignungsgesetz (Fn. 25) oblag die Entschädigungspflicht dem Unternehmer.
 
111
Vgl. etwa § 29 Abs. 1 preuß. Enteignungsgesetz (Fn. 25); Art. 10 f. großherzoglich-hess. Gesetz über Abtretung (Fn. 71); Art. XIX bay. Gesetz über Zwangsabtretung (Fn. 24); s. ferner Layer (Fn. 22), S. 468 ff.
 
112
Vgl. § 30 S. 2 WürttVerfU (1819); § 31 Abs. 2 SächsVerfU (1831).
 
113
Vgl. dazu etwa Kühne, Die Reichsverfassung der Paulskirche, 2. Aufl. 1998, S. 258 ff.; Huber, Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789, Bd. II, 3. Aufl. 1988, S. 780.
 
114
Abgedruckt in: Huber (Fn. 4), Nr. 108.
 
115
Vgl. Abschn. II 1 d).
 
116
Vgl. dazu ausführlich Kühne (Fn. 113), S. 261 ff., 263.
 
117
Abgedruckt in: Huber (Hrsg.), Dokumente zur deutschen Verfassungsgeschichte, Bd. 4, 3. Aufl. 1991, Nr. 157.
 
118
Vgl. auch Kühne (Fn. 113), S. 258.
 
119
Vgl. zum Hintergrund Stern, Das Staatsrecht der Bundesrepublik Deutschland, Bd. V, 2000, S. 360 ff.
 
120
Abgedruckt in: Huber (Hrsg.), Dokumente zur deutschen Verfassungsgeschichte, Bd. 2, 3. Aufl. 1986, Nr. 261.
 
121
Vgl. Rittstieg (Fn. 10), S. 250 f.
 
122
Vgl. die Nachweise bei Layer (Fn. 22), S. 162.
 
123
Vgl. allerdings Fleiner (Fn. 39), S. 314, dem zufolge die Eigenart der Enteignung vor dem Ersten Weltkrieg „durch Gelegenheitsgesetze der Länder verwischt worden“ sei.
 
124
Vgl. etwa O. Mayer (Fn. 30), S. 3 ff.; Roesler (Fn. 58), S. 461 ff.; Stein (Fn. 33), S. 292 ff.; Anschütz (Fn. 32), 1 (33 ff.). Vgl. zur damaligen Debatte auch Rittstieg (Fn. 10), S. 249 ff., der konstatiert, dass im staatsrechtlichen Schrifttum eigentumsrechtliche Fragen eine untergeordnete Bedeutung hatten.
 
125
Vgl. zur Entschädigungsrechtsprechung der Gerichte die Zusammenstellung bei Menninger (Fn. 9), S. 335 ff.
 
126
Huber, Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789, Bd. VI, 1981, S. 113.
 
127
Vgl. Anschütz (Fn. 39), Art. 153 Anm. 1; Schmitt, Die Auflösung des Enteignungsbegriffs, JW 1929, 495 (495); Huber (Fn. 126), S. 114; s. auch Stödter (Fn. 53), S. 147: „Dem Eigentumsartikel wird eine Auslegung unter liberalistischen Gesichtspunkten nicht mehr gerecht“.
 
128
Art. 153 Abs. 3 WRV: „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich Dienst sein für das Gemeine Beste.“.
 
129
Der Landesgesetzgeber hatte dieses Recht nicht, vgl. Art. 153 Abs. 2 S. 2 WRV; Schelcher (Fn. 42), S. 196 (235 f.).
 
130
Art. 153 Abs. 2 S. 3 WRV.
 
131
Vgl. auch Rittstieg (Fn. 10), S. 254; Scheuner (Fn. 5), S. 775 (796).
 
132
Vgl. Anschütz (Fn. 39), Art. 151 Anm. 1.
 
133
Vgl. Anschütz (Fn. 39), Art. 155 Anm. 1, Art. 156 Anm. 1.
 
134
Art. 155 Abs. 2 S. 1 WRV.
 
135
Vgl. Kühne, Die Genese des Eigentumsschutzes in der Weimarer Reichsverfassung, in: FS v. Brünneck, 2011, S. 37 (40, 48); zu Naumanns Diktum über den „Verständigungsfrieden zwischen Kapitalismus und Sozialismus“, vgl. Kühne, ebd., S. 38 m.w.N. Vgl. ferner Kirchheimer (Fn. 8), S. 35: Art. 153 WRV ist nicht „Ausdruck und Manifestation einer kapitalistischen Wirtschaftsordnung“.
 
136
Vgl. Anschütz (Fn. 39), Art. 153 Anm. 1.
 
137
Vgl. aus der Rechtsprechung etwa RGZ 102, 161; 103, 200; 107, 370; 109, 310; 116, 268; 128, 18; 132, 69; vgl. zur Diskussion im Schrifttum Wolff, Reichsverfassung und Eigentum, in: Festgabe Kahl, 1923, Teil IV, S. 1 (20 ff.); Anschütz (Fn. 39), Art. 153 Anm. 6 ff.; Triepel, Goldbilanzen-Verordnung und Vorzugsaktien, 1924, S. 15 ff.; Hofacker, Grundrechte und Grundpflichten der Deutschen, 1926, S. 34 ff.; W. Jellinek (Fn. 39), S. 412 ff.; Schmitt (Fn. 127), 495 ff.; Kirchheimer (Fn. 8), S. 35 ff.; Schelcher (Fn. 42), S. 196 (209 ff.); Krückmann, Enteignung, Einziehung, Kontrahierungszwang, Änderung der Rechtseinrichtung, Rückwirkung und die Rechtsprechung des Reichsgerichts, 1930, S. 3 ff. S. zusammenfassend auch Gusy, Die Weimarer Reichsverfassung, 1997, S. 345 ff.
 
138
Vgl. Kirchheimer (Fn. 8), S. 43; Rittstieg (Fn. 10), S. 253.
 
139
Vgl. Scheuner (Fn. 5), S. 775 (795); zur Sozialisierungsgesetzgebung zu Beginn der Weimarer Republik und deren – im Ergebnis geringer praktischer – Bedeutung vgl. Stern (Fn. 119), S. 670 f.
 
140
Kirchheimer (Fn. 8), S. 43; differenzierend v. Brünneck, Die Eigentumsgarantie des Grundgesetzes, 1984, S. 39 ff.
 
141
So Wolff (Fn. 137), S. 1 (21).
 
142
Anschütz (Fn. 39), Art. 153 Anm. 8.
 
143
Anschütz (Fn. 39), Art. 153 Anm. 8.
 
144
Vgl. zur Grundsatzdebatte über die Bindung des Gesetzgebers an die Grundrechte der Weimarer Reichsverfassung Dreier, Die Zwischenkriegszeit, in: Merten/Papier (Hrsg.), Handbuch der Grundrechte, Bd. I, 2004, § 4 Rn. 12 ff., 38 ff.
 
145
Vgl. die Nachweise in Fn. 65.
 
146
Vgl. etwa Wolff (Fn. 137), S. 1 (21); Triepel (Fn. 137), S. 15; Poetzsch-Heffter (Fn. 39), Art. 153 Anm. 3.
 
147
So Anschütz (Fn. 39), Art. 153 Anm. 8.
 
148
Rittstieg (Fn. 10), S. 254 (Zitat); s. auch Kirchheimer (Fn. 8), S. 43; Böhmer (Fn. 100), 157 (189).
 
149
Vgl. zum richterlichen Prüfungsrecht in der Weimarer Republik Dreier (Fn. 144), § 4 Rn. 46 ff.; Huber (Fn. 126), S. 564 ff.
 
150
Vgl. zu diesen beiden Garantien Wolff (Fn. 137), S. 1 (13); Anschütz (Fn. 39), Art. 153 Anm. 8.
 
151
So Schmitt (Fn. 127), 495 (495).
 
152
RGZ 109, 310 (319); 121, 166 (168); 139, 177 (185 f.); Wolff (Fn. 137), S. 1 (3); Anschütz (Fn. 39), Art. 153 Anm. 2; Poetzsch-Heffter (Fn. 39), Art. 153 Anm. 2 a); Giese (Fn. 39), Art. 153 Anm. 1. A. A. Schelcher (Fn. 42), S. 196 (201 ff., 206 f.).
 
153
RGZ 109, 310 (319).
 
154
Vgl. Eschenbach, Der verfassungsrechtliche Schutz des Eigentums, 1996, S. 36.
 
155
Vgl. Stödter (Fn. 53), S. 153 f.; Eschenbach (Fn. 154), S. 42.
 
156
Art. 153 Abs. 2 S. 1 WRV.
 
157
Vgl. RGZ 102, 161 (165); 109, 310 (317 f.); 116, 268 (272); Wolff (Fn. 137), S. 1 (13); W. Jellinek (Fn. 39), S. 409; Schelcher (Fn. 42), S. 196 (210 f.).
 
158
Schelcher (Fn. 42), S. 196 (210 f.).
 
159
Triepel (Fn. 137), S. 16.
 
160
RGZ 116, 268 (272); 132, 69 (71 f.).
 
161
Triepel (Fn. 137), S. 17.
 
162
So Wolff (Fn. 137), S. 1 (24 f.).
 
163
Neben dieser sogenannten „Übereignungstheorie“ wurden weitere Konzepte entwickelt, um die Enteignung von der Inhalts- und Schrankenbestimmung abzugrenzen, z. B. die sogenannte „Schutzwürdigkeitstheorie“, vgl. dazu W. Jellinek (Fn. 39), S. 413.
 
164
RGZ 129, 146 (148); 132, 69 (74); s. auch RGZ 109, 310 (318); Anschütz (Fn. 39), Art. 153 Anm. 9; Schelcher (Fn. 42), S. 196 (223).
 
165
Vgl. zur Frage, in welchen Fällen ein Gesetz einen Einzeleingriff darstellen konnte, Leisner (Fn. 42), S. 22 f.
 
166
RGZ 132, 69 (73); 133, 124 (125); 136, 113 (124).
 
167
RGZ 133, 124 (126).
 
168
So noch O. Mayer (Fn. 30), S. 3.
 
169
Vgl. RGZ 116, 268 (271 f.); Wolff (Fn. 137), S. 1 (22); W. Jellinek (Fn. 39), S. 413. A. A. Schelcher (Fn. 42), S. 196 (221 f.).
 
170
Triepel (Fn. 137), S. 18.
 
171
Vgl. zur reichsgerichtlichen Judikatur Kirchheimer (Fn. 8), S. 51 ff.; Stödter (Fn. 53), S. 123 ff.; Weber, Eigentum und Enteignung, in: Neumann/Nipperdey/Scheuner (Hrsg.), Die Grundrechte, 2. Bd., 1954, S. 331 (339 ff.); Rittstieg (Fn. 10), S. 256 ff.
 
172
RGZ 102, 161 (165); 105, 251 (252 f.); 111, 224 (226).
 
173
RGZ 111, 224 (226).
 
174
RGZ 102, 161 (164 ff.).
 
175
RGZ 109, 310 ff.
 
176
RGZ 109, 310 (318 f.).
 
177
RGZ 109, 310 (323).
 
178
Vgl. Rittstieg (Fn. 10), S. 260.
 
179
RGZ 116, 268 ff.
 
180
RGZ 116, 268 (271).
 
181
RGZ 116, 268 (271).
 
182
Vgl. dazu Kirchheimer (Fn. 8), S. 57.
 
183
Vgl. RGZ 116, 268 (269 f., 274): Das Entschädigungsverfahren betraf nur die Eintragung als „Baudenkmal“, nicht die Eintragung als „Umgebung eines Denkmals“, um die es im Urteil aber ging.
 
184
RGZ 132, 69 ff.
 
185
RGZ 132, 69 (70).
 
186
RGZ 132, 69 (74).
 
187
RGZ 132, 69 (73).
 
188
Vgl. etwa Schmitt (Fn. 127), 495 ff.; Hofacker (Fn. 137), S. 51 ff.; Kirchheimer (Fn. 8), S. 51 ff.
 
189
Weber (Fn. 171), S. 331 (342 f.).
 
190
Vgl. zur Auslegung des Begriffs der „angemessenen Entschädigung“ in der Rechtsprechung des Reichsgerichts RGZ 112, 189 (191 f.); 116, 268 (274); 128, 18 (30 ff.); 129, 189 (197 ff.); Anschütz (Fn. 39), Art. 153 Anm. 12 und 13; Gesellschaft für Wohnungs- und Siedlungswesen (Hrsg.), Verfassung, Städtebau, Bodenrecht, Gutachten, 1969, Rn. 215 ff.; Wieland (Fn. 53), Art. 14 Rn. 8. Fehlten besondere Vorschriften zur Enteignungsentschädigung, griff das Reichsgericht auf die Vorschriften des preuß Enteignungsgesetzes (Fn. 25) zurück, das in § 8 keinen Schadensersatz gewährte, sondern Ersatz des vollen Wertes des enteigneten Grundstücks, vgl. RGZ 112, 189 (192).
 
191
Vgl. auch Böhmer (Fn. 100), 157 (186).
 
192
W. Jellinek (Fn. 39), S. 413.
 
193
Anschütz (Fn. 39), Art. 153 Anm. 5.
 
194
Der Staatsgerichtshof hat zwar vereinzelt zum Enteignungsrecht Stellung genommen, vgl. etwa RGZ 124, Anh. 19 (33). Eine umfassende einschlägige Rechtsprechung existierte aber nicht. Vgl. allgemein zur schwach ausgeprägten Verfassungsgerichtsbarkeit in der Weimarer Republik Stern (Fn. 119), S. 647.
 
195
Vgl. W. Jellinek (Fn. 39), S. 406 m. Fn. 1, dort auch mit Hinweisen zu den Ländern, in denen die Verwaltungsgerichte in Enteignungsverfahren zuständig waren.
 
196
Böhmer (Fn. 100), 157 (171 f.); Dietlein, in: Stern, Das Staatsrecht der Bundesrepublik Deutschland, Bd. IV/1, 2006, S. 2162; s. zu Gegenbeispielen Fleiner (Fn. 39), S. 259 f.
 
197
Vgl. auch Böhmer (Fn. 100), 157 (171, 189); G. Meyer/Anschütz (Fn. 42), S. 772.
 
198
Vgl. BGHZ 6, 270 (279 f.). S. zur – an die Judikatur des Reichsgerichts anknüpfenden – Rechtsprechung des BGH Papier, in: Maunz/Dürig, GG, Art. 14 (2010) Rn. 366 ff.; v. Brünneck (Fn. 140), S. 171 ff.; Leisner (Fn. 42), S. 132 ff.
 
199
Vgl. BVerfGE 58, 300 (330 ff.).
 
Metadaten
Titel
§ 2 Entwicklung des Enteignungsrechts vom frühen 19. Jahrhundert bis zur Weimarer Reichsverfassung
verfasst von
Foroud Shirvani
Copyright-Jahr
2018
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-54690-1_2