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2020 | OriginalPaper | Buchkapitel

15. „Aber sonst aber sonst. Alles Lüge!“ (Rio Reiser, 1986) – vom Charme der Verschwörungstheorien

verfasst von : Wolfgang Frindte, Ina Frindte

Erschienen in: Halt in haltlosen Zeiten

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Der Charme von Verschwörungstheorien liegt darin, dass sie Erklärungen anbieten, mit denen a) sich die Komplexität der Welt leicht (zum Beispiel in Gute und Böse) reduzieren lässt, b) der jeweiligen Umgang mit den guten und bösen Welten moralisch begründet werden kann, c) künftige Entwicklungen und künftige Ereignisse sowie deren Verursacher schon heute antizipiert werden können und d) sich das wohlige Gemeinschaftsgefühl erzeugen lässt, auch andere könnten die Welt in ähnlicher Weise sehen. Verschwörungstheorien offerieren all jenen, die daran glauben, die „charmante“ Möglichkeit, sich vom Mainstream, vermeintlichen Expert/innen oder wahlweise von politischen und kulturellen Eliten abzuheben und auf der Seite der besser Wissenden zu stehen. Vielleicht ist deshalb der Anteil der Menschen gar nicht so gering, die sich gern dem Charme von Verschwörungstheorien hingeben. Auch wir glauben ja hin und wieder, dass der Nachbar uns nicht grüßt, weil er etwas im Schilde führt.

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Fußnoten
1
An dieser Stelle deutet sich auch die Ähnlichkeit, wenn nicht gar Wesensverwandtschaft, zwischen Verschwörungstheorien und Mythen an (Frindte 1998).
 
Literatur
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Metadaten
Titel
„Aber sonst aber sonst. Alles Lüge!“ (Rio Reiser, 1986) – vom Charme der Verschwörungstheorien
verfasst von
Wolfgang Frindte
Ina Frindte
Copyright-Jahr
2020
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-27951-6_15