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30.04.2014 | Abriss | Schwerpunkt | Online-Artikel

Sorgsamer Umgang mit Asbest

verfasst von: Annette Galinski

2 Min. Lesedauer

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Die Zahl der durch Asbest verursachten Erkrankungen in der Bauwirtschaft steigt weiter an. In welchen Bereichen treten asbesthaltige Stoffe auf und was ist im Umgang mit ihnen zu beachten?

In den 1970er-Jahren enthielten nach Angaben der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) mehr als 3.000 Produkte Asbest. Der Einsatz des giftigen Stoffes ist bereits seit 1993 verboten. Allerdings kommen Menschen bei Abbruch-, Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten immer wieder in Kontakt mit asbesthaltigen Materialien. "Bei solchen Arbeiten ist höchster Sicherheitsstandard dringend geboten", sagte der Präventionsleiter der BG BAU Bernhard Arenz am 28. April 2014 in Berlin anlässlich des weltweiten Tages für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz. Zwischen 1994 und 2012 seien über 4.000 Bauleute an den Folgen von Asbest verstorben, heißt es in einer Pressemitteilung der BG BAU. Die Asbeststaublunge (Asbestose) gehöre außerdem heute zu den häufigsten Berufskrankheiten.

Art der Verarbeitung ist wesentlich

Das faserige Erdgestein wird auf zwei unterschiedliche Arten verarbeitet:

• in fest gebundenen Asbestprodukten (Asbestzementprodukte) und
• schwach gebundenen Asbestprodukten.

Asbestzementprodukte setzen Fasern erst nach mechanischen Einwirkungen wie Bohren oder Brechen frei. Dagegen reicht bei schwach gebundenen Asbestprodukten die Alterung oder eine Erschütterung aus, um eine hohe Konzentration an Fasern an die Luft abzugeben.

In vielen Bereichen vorhanden

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Fest gebundene Asbestprodukte (Asbestzement) wurden beispielsweise in Platten, Rohren und Formstücken verarbeitet. Dazu gehören Dach-, Fassaden- und Innenverkleidungen, Trennwände, Fußbodenbeläge ("Flexplatten“), Lüftungskanäle, Versorgungsleitungen für Wasser und Abwasser sowie Dachrinnen. Schwach gebundene Asbestprodukte kamen im Brand- und Schallschutz, im Wärme- und Feuchtigkeitsschutz sowie bei Abdichtung in Form von Spritzasbest, Leichtbauplatten, Schaumstoffen und Stopfmassen zum Einsatz. Die Unterseite des als Bahnenware verlegten „Cushioned Vinyl“ enthält laut BG BAU schwach gebundene Asbestpappe mit bis zu 90 Prozent Asbestanteil.

Bestandsanalyse mit Schadstoffprüfung

Bei baulichen Maßnahmen im Bestand muss grundsätzlich mit Schadstoffen in der Bausubstanz gerechnet werden. „Zusätzlich zur Durchsicht der relevanten Bauwerksunterlagen und der Bauwerksbegehung mit Probeentnahme empfiehlt es sich, eventuelle vorhandene Bewohner zu befragen“, rät Springer-Autorin Stefanie Streck im Buchkapitel „Ökologische Qualität“ (Seite 8).

Wichtig: Eine Schadstoffsanierung muss immer durch einen Sachverständigen für Schadstoffe geplant und überwacht werden. Arbeiten an Asbestprodukten dürfen nur von personell und betrieblich entsprechend ausgerüsteten Firmen durchgeführt werden, die einen Sachkundenachweis vorlegen können. Welche gesetzliche Vorschriften und Richtlinien beim Umgang mit Gefahrenstoffen zu beachten sind, führt Stefanie Streck im Buchkapitel „Ökologische Qualität“ aus.

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2011 | OriginalPaper | Buchkapitel

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Quelle:
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