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1994 | Buch

Acta Demographica 1993

herausgegeben von: Professor Dr. Heinz Galler, Dr. Gerhard Heilig, Professor Dr. Gunter Steinmann

Verlag: Physica-Verlag HD

Buchreihe : Acta Demographica

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Über dieses Buch

Die Acta Demographica ist eine offizielle Publikation der Deutschen Gesellschaft für Bevölkerungswissenschaft. Jeder Band umfaßt herausragende Beiträge zur Bevölkerungswissenschaft, die innerhalb der Arbeitskreise "Bevölkerungswissenschaftliche Methoden", "Geschichte der Bevölkerungswissenschaft", "Bevölkerungsökonomie" und "Demographie der Entwicklungsländer" der Deutschen Gesellschaft für Bevölkerungswissenschaft oder an anderer Stelle im deutschen und europäischen Raum entstanden sind. Es werden sowohl empirische wie theoretische Beiträge veröffentlicht, die sich mit fachspezifischen und interdisziplinären Themen beschäftigen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Bericht über die 27. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Bevölkerungswissenschaft vom 25. bis 27. Februar 1993 in Bad Homburg v.d.Höhe zum Thema “Die älter werdende Gesellschaft”
Zusammenfassung
Der 1. Vorsitzende eröffnete die gut besuchte Jahrestagung mit dem Hinweis auf das von der Europäischen Gemeinschaft ausgerufene Jahr 1993 zum “Jahr der älteren Mitbürger und der Solidarität der Generationen”. Obwohl das Thema “Alterung” ein “Urthema” der Bevölkerungswissenschaft mit einer langen Forschungstradition sei, gebe es immer noch Mißverständnisse über die Bestimmungsgründe und die Folgen. Auf dem Hintergrund der starken Zuwanderung nach Deutschland sei der Glaube hinzugetreten, Einwanderung könne den Alterungsprozeß verhindern. Die gerade hierzu vorliegenden zahlreichen Modellrechnungen, die beweisen würden, daß selbst eine Zuwanderung von mehreren hunderttausend im Jahr die Alterung der Bevölkerung nur mäßigen, aber nicht aufhalten könnten, nähmen die Politik und große Teile der Öffentlichkeit kaum zur Kenntnis. Es werde auch nicht überall erkannt, daß es sich um ein weltweites Problem handele, das eines Tages auch die Lander erreichen werde, die heute noch eine Altersgliederung hätten wie Deutschland um 1900. Von heute 20% werde der Bevölkerungsanteil der über 60jährigen in Deutschland allmählich auf etwa 35% ansteigen, es sei denn, es finde eine — aus heutiger Sicht kaum zu erwartende — Zunahme der Kinderwünsche statt. Doch werde der Anteil der über 60jährigen selbst bei einer die Erhaltung des Bevölkerungsstandes sichernden Geburtenhäufigkeit mehr als 25% erreichen. So wurde schon in der Eröffnung gezeigt, daß die mit dem Älterwerden der Gesellschaft verbundenen Probleme Strategien erfordern, deren Durchsetzung zu den wichtigsten Aufgaben der Gegenwart und Zukunft gehören. Rechtzeitig ergriffen, werden sie dadurch erleichtert, daß es sich um eine Entwicklung handelt, die — wenn auch so gut wie unvermeidlich — nicht plötzlich, sondern allmählich auf die Gesellschaft und die Politik zukommt.
Karl Schwarz
The Living Conditions of Older People in the EC
Abstract
This paper concerns the living standards of older people in the twelve member states of the EC. It draws on two principal sources of information recently published by the EC: the 1993 report of the EC’s Observatory on Ageing and Older People and the initial results of the two Eurobarometer surveys on attitudes to ageing and older people carried out for the European Year. The Observatory is a network of EC experts established to monitor the impact of social and economic policies on older people. Each expert prepares a national report and these results are synthesised into an overview covering the whole EC. The Observatory was set up in 1991 and therefore it has only just commenced its task. The Eurobarometer is a public opinion survey conducted simultaneously in each member state and, in 1992, we carried out a special survey of older people as well as a general population survey. (Both surveys included separate samples from the former FDR and GDR.) I thought it would be of interest to combine some of the results of this work and look at the perceptions of the general public and of older people as well as the objective date generated by the Observatory.
Alan Walker
Zur Harmonisierung der Rentenversicherungssysteme in den alten und den neuen Bundesländern
Zusammenfassung
Die gesetzliche Rentenversicherung (gRV) in der Bundesrepublik Deutschland wurde — vor der Vereinigung — durch das Rentenreformgesetz 19921 (RRG 1992) einer grundlegenden Reform unterzogen, durch die das gesamte Leistungsrecht und auch das Finanzierungsverfahren novelliert und als VI. Buch in das Sozialgesetzbuch eingeordnet wurde. Die dritte Lesung dieses Gesetzes im Deutschen Bundestag erfolgte an jenem denkwürdigen 9. November 1989, an dessen Abend der ‘Eiserne Vorhang’ zunächst in Berlin fiel und die Vereinigung eingeleitet wurde.
Horst-Wolf Müller
Der Übergang von der Erwerbstätigkeit in den Ruhestand
Zusammenfassung
Arbeitsverhältnisse und Arbeitsleben, Ausscheiden aus dem Beruf und Pensionierung, die Sicherung der ökonomischen Grundlagen und die Garantie einer menschlichen Existenz in Würde — auch im Alter — sind Grundfragen, von denen die Gestalt des Lebens insgesamt abhängt. Daß für das Erkennen der Eigenheiten dieser Grundfragen und für ihre Behandlung die Zuständigkeit den verschiedensten Ressorts und der Wissenschaft arbeitsteilig überantwortet werden muß, ist selbst ein Symptom eines bestürzenden Zustandes der Entfremdung der Menschen voneinander und der Entfremdung jedes einzelnen von sich selbst (Amann 1992a, 1). Es gehört zu dieser Situation als ein ihr eigenes Verhältnis, daß über das späte Erwerbsleben und den Übergang in den Ruhestand zu sprechen, notwendig nur geschehen kann, indem vom Allgemeinen abgesehen wird, dem das Besondere an dieser Situation durch alle Facetten hindurch angehört.
Anton Amann
Die Auswirkungen von Außenwanderungen für die deutsche Bevölkerungsdynamik unter besonderer Berücksichtigung der Aussiedler
Zusammenfassung
Bereits in einer früheren Ausgabe dieser Zeitschrift (1993, Heft 4) wurden schwerpunktmäßig verschiedene Aspekte der Migration für Deutschland ausfiihrlich erörtert, nicht zuletzt wohl auch deswegen, weil Außenwanderung für die deutsche Bevölkerungsentwicklung der jüngsten Vergangenheit ein wichtiger Faktor war. In einem Beitrag von Dinkel & Meinl (1991) konnte bereits in diesem Zusammenhang nachgewiesen werden, daß nahezu drei Viertel des gesamten Bevölkerungszuwachses in der Bundesrepublik seit 1950 auf direkte oder indirekte Effekte von (Netto)Zuwanderungen zurückgegangen sind. Bei den indirekten Wanderungseffekten handelt es sich in der Hauptsache um die Kinder und Kindeskinder der Zuwanderer, die ohne die realisierte Zuwanderung niemals in Deutschland geboren worden wären. Wie in der theoretischen Demographie beschrieben (Espenshade, Bouvier & Arthur, 1982) werden im Zeitverlauf die Kinder und Kindeskinder von Zuwanderern für die weitere Bevölkerungsentwicklung immer bedeutender.
Uwe Lebok
Ökonomische und soziale Mobilität von Ausländern in der Bundesrepublik
Zusammenfassung
In den Einwanderungsländern, insbesondere den USA, wurde Integration bzw. Assimilation von Einwanderern traditionell als Prozeß gesehen, der in Phasen oder Zyklen verläuft und sich über mehrere Generationen erstrecken kann. Der Generationenabfolge wird in dem Prozeß, den Migranten auf dem Weg zur vollständigen Eingliederung zu durchlaufen haben, ein gewisser Automatismus zugeschrieben, beispielsweise in dem bereits in den zwanziger Jahren entwickelten Modell des three generation assimilaton cyle. Danach bildet die erste Generation “intern sehr homogene und kohäsive Gruppierungen” aus, die zweite Generation trägt den Konflikt der Kulturen aus, und die dritte Generation geht ganz in der Aufnahmekultur auf (Esser 1980:40; 1990:74). Portes und Jensen (1989) kommen in ihrer Untersuchung über kubanische Einwanderer in Florida jedoch zu dem Resultat, daß sich Immigranten keineswegs nur am unteren Ende der Berufshierarchie eingliedern, und der Integrationsprozeß sich auch nicht über mehrere Generationen erstreckt.
Wolfgang Seifert
Determinanten der erwarteten Aufenthaltsdauer von Gastarbeitern der ersten und zweiten Generation in der Bundesrepublik Deutschland
Zusammenfassung
Die große Mehrheit der Gastarbeiter kam in den sechziger und frühen siebziger Jahren nach Deutschland, als die Bundesanstalt für Arbeit im Rahmen von Anwerbeabkommen mit den nationalen Behörden aus den Herkunftsländern aktiv Gastarbeiter anwarb. Zu dieser Zeit erwarteten sowohl die deutschen Behörden als auch die Gastarbeiter selbst, daß sie nur vorübergehend in Deutschland bleiben würden. Das dominierende Motiv für diese temporär ausgerichtete Migration wurde im sogenannten ‘Sparmotiv’ gesehen: Gastarbeiter würden in ihre Heimatländer zurückkehren, sobald sie genug Geld gespart hätten, um daheim entweder ein kleines Unternehmen zu gründen, oder in den Ruhestand gehen zu können. Bald zeigte sich jedoch, daß ein beachtlicher Teil die beabsichtigte Rückkehr immer weiter hinausschob und schließlich zu permanenten Einwanderern wurde, wobei die Gründe in den ökonomischen und/oder politischen Entwicklungen in den Herkunftsländern mit der Folge einer unattraktiven Rückkehraussicht oder aber in der erfolgreichen Integration in die deutsche Gesellschaft zu sehen waren. Als Indiz für eine erfolgreiche Integration in den deutschen Arbeitsmarkt lassen sich die ähnlichen Einkommens- und Berufserfahrungsprofile von Gastarbeitern und Inländern interpretieren (Licht/Steiner (1992)).
Viktor Steiner, Johannes Velling
Sexualité et contacts culturels: Les immigrants allemands et leurs descendants au Parana — Brésil — 1866–1939
Résumé
L’observation d’un groupe d’immigrants allemands et de leurs descendants réunis dans une communauté évangélique luthérienne à Curitiba (Brésil), à partir des années 1860 jusqu’en 1930, a permis une analyse de la famille conjugale d’origine germanique et germano-brésilienne et a fourni des éléments d’explication pour une histoire des contacts culturels. Les premiers résultats nous ont conduit à tenter de construire une histoire démographique des contacts culturels, articulée autour d’une problématique qui repose sur les relations entre une société européenne “émettrice” transformée naturellement par l’émigration et une société de Curitiba “réceptrice” en pleine mutation (Bideau/Nadalin 1988). Cette étude a été menée à partir de trois sous-groupes de familles mariées au sein de la communauté évangélique entre 1866 et 1894 (première cohorte), 1895 et 1919 (seconde cohorte) et entre 1920 et 1939 (troisième cohorte).
Alain Bideau, Sergio Odilon Nadalin
Muster des Migrationsverhaltens aus kohortenanalytischer Sicht
Zusammenfassung
Zur Analyse demographischer Verhaltensmuster stellt die Bevölkerungsstatistik bekanntlich zwei Konzepte zur Verfügung, die Periodenanalyse auf Querschnittsbasis und die Kohortenanalyse für Längsschnittuntersuchungen. Während die Periodenanalyse in erster Linie zur Untersuchung demographischer Strukturen geeignet ist, erwies sich zur Untersuchung demographischer Prozesse sehr früh die Kohortenanalyse als das geeignetere Instrument (vgl. SCHWARZ 1986). Im Zusammenhang mit Migrationsprozessen beschreibt die Kohortenanalyse im allgemeinen das Wanderungsverhalten eines Geburtsjahrgangs. Hierbei sind zwei Ansätze zu unterscheiden, die im wesentlichen von der zugrundeliegenden Datenbasis abhängen.
E.-Jürgen Flöthmann
Zur Wirkung verstärkter Wanderungen auf die regionale Bevölkerungsentwicklung
Zusammenfassung
Anfang Oktober 1992 bin ich mit dem Auto die Landstraße vom Flecken Zechlin (in der Nähe von Rheinsberg) nach Schweinrich (bei Wittstock) entlang gefahren. Was ist das Besondere an einer Fahrt zwischen zwei benachbarten Orten, werden Sie fragen. Die alte Landstraße führte durch einen Truppenübungsplatz der ehemaligen sowjetischen Armee. An den Toren, die die Straßen sonst blockierten, wiesen mir russische Soldaten durch Handzeichen freundlich den Weg in Richtung Wittstock. Ich habe dieses Beispiel gewählt, weil es mir wieder einmal den enormen politischen Wandel in Europa, den wir in den letzten Jahren erleben konnten, plastisch vor Augen geführt hat. Es war eine erschreckende und faszinierende Fahrt zugleich.
Erika Schulz
Urbanization under Federalist and Centralist Government — The Case of two German States 1980–1988 —
Abstract
This paper reports on recent urbanization processes in both German states before unification. It continues earlier research on urbanization in the Federal Republic of Germany, applying international concepts now also to the German Democratic Republic. While the description may gain interest as an example for international comparison, it also aims at gaining a basis for equivalent studies on German urbanization in its new, unified situation.
Rainer Mackensen
Junge Paare in nichtehelichen und ehelichen Lebensgemeinschaften — ein Vergleich
Zusammenfassung
Rückläufige Eheschließungsquoten bei gleichzeitig zunehmenden Scheidungsraten führen seit geraumer Zeit zu Vermutungen und Diskussionen über die Bedeutung der Institution Ehe in den modernen Gesellschaften. Sowohl in der öffentlichen als auch in der wissenschaftlichen Betrachtung wurde in den siebziger Jahren ein Zusammenhang mit der Zunahme der Lebensform “nichteheliche Lebensgemeinschaft” hergestellt, was zu der Frage führte, ob diese Lebensform eine auf Dauer konzipierte Alternative zur Ehe darstelle und diese ganz oder zumindest für bestimmte gesellschaftliche Gruppen ersetzen. Bereits die ersten umfassenderen sozialwissenschaftlichen Untersuchungen dieser Thematik zeigten jedoch, daß dies schon damals allenfalls für einen Teil bzw. ganz spezifische Typen der “paperless units” zutrifft. Mit der Ausdehnung dieser Lebensform auf weite Teile der Bevölkerung, reduzierte sich das Ausmaß, in dem diese Lebensform als bewußte oder prinzipielle Ehe-Alternative konzipiert wurde. Beispielsweise fanden sich bei frühen Campus-Studien in den USA noch überwiegend “Ehegegner” unter den untersuchten nichtehelichen Lebensgemeinschaften3), während bei breiter angelegten Untersuchungen dieser Anteil je nach Land und Stichprobendefinition stark variierte und zwischen knapp der Hälfte und zehn Prozent lag.4) Vor allem die jüngeren Untersuchungen belegen eine breite Akzeptanz einer eventuellen Heirat.5) Im Zuge der raschen und weiten Verbreitung hat diese Partnerschaftsform inzwischen auch diejenigen Bevölkerungsgruppen erreicht, die keineswegs gegen die Institution Ehe opponieren, insbesondere was die jüngere Generation anbetrifft.6)
L. A. Vaskovics, M. Rupp
The Effects of Household Structure on Educational Attainment and Vocational Training in West Germany
Abstract
One of the major trends in industrial societies has been the rise of single-parent families. As a result of out-of-wedlock births and divorce, about 25 percent of children in the United States live with only one parent, mostly the mother. Teenagers contribute a large share to out-of-wedlock births, especially in the United States which has the highest teenage fertility rate among industrial countries. Research on teenage fertility has uniformly shown that both mothers and children fare worse in life than they would if fertility had been postponed. More recently, researchers have also examined the social and economic consequences of divorce. They have found that divorce in the United States has a negative impact on the subsequent economic circumstances of the women and children involved. Post-divorce family income is lower than pre-divorce income and stays lower for those women who do not remarry (Duncan and Hoffman 1985; Espenshade 1979; Hoffman and Duncan 1988; Smock 1993). Burkhauser et al. (1990, 1991) examined whether the post-divorce decrease in income found for the United States also occurs in West Germany. They suggested that the stronger income support programs in West Germany might shelter women and children from the negative economic consequences of divorce. However, Burkhauser and his colleagues found that the negative economic consequences of divorce were as strong and even stronger in West Germany than in the United States.
Joachim Singelmann, Roger A. Wojtkiewicz
Kosten im Gesundheitswesen
Zusammenfassung
“Der Tod ist noch nicht besiegt, aber wir arbeiten dran” — so könnte man, etwas überspitzt, die Maxime der heutigen medizinischen Forschung umschreiben. Und tatsächlich kann die Wissenschaft bemerkenswerte Erfolge verzeichnen, wie Abbildung 1 zeigt. Diese Graphik enthält, getrennt nach Männern und Frauen, die alterspezifischen Sterbewahrscheinlichkeiten der westdeutschen Sterbetafel 1986/88 (StBA 1991, S. 82ff), geteilt durch die entsprechenden Werte der Sterbetafel 1949/51 (WiSta 1953, S. 4*–5*). Generell gilt, daß in keiner Altersklasse eine Verschlechterung stattgefunden hat, denn alle auftretenden Werte sind kleiner als eins. Man sieht aber, und auch die beiden Kleinste-Quadrate-Regressionsgeraden bestätigen das, daß die relative Verringerung der Sterbewahrscheinlichkeiten durchaus nicht alle Altersklassen im gleichen Ausmaß betrifft. Große Erfolge wurden vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern erzielt, wo in knapp vierzig Jahren die Sterbewahrscheinlichkeiten auf gut 15 Prozent ihres früheren Niveaus gesunken sind. Folgt man der Kurve weiter, so fällt besonders bei den Männern eine Art Buckel im Alter von 17 bis 24 Jahren auf. Eine ähnliche Anomalie in dieser Altersgruppe findet man auch bei normalen Sterbewahrscheinlichkeitskurven, die in Abhängigkeit vom Alter aufgetragen werden (Abbildung 2). Diese Anomalie entsteht durch eine deutliche Verschiebung der Haupttodesursachen vor allem bei Männern in diesem Alter hin zu Unfällen, z.B. mit Motorrädern oder mit Autos. Bei einem steigenden Motorisierungsgrad sind wichtige Todesursachen in dieser Altersgruppe aber gegen Fortschritte in der Intensivmedizin oder im Rettungswesen weitgehend immun, und so erklärt sich, daß diese Altersgruppe weniger als andere an einer Verbesserung der Sterbewahrscheinlichkeiten partizipiert hat.
Stefan Dudey
Remigration von Gastarbeitern Eine Analyse mit nichtparametrischen Schätzverfahren
Zusammenfassung
Der Entscheidungsprozeß des Ausländers, in Deutschland zu bleiben oder in sein Heimatland zu remigrieren, wird durch mannigfaltige Faktoren beeinflußt. Auf der einen Seite steht die Zunahme der ausländerfeindlichen Tendenzen, der kulturelle Unterschied, die Arbeit in unqualifizierten Positionen und das Gefühl der Isoliertheit und des Heimwehs, vor allem wenn die Familie nicht nachgeholt werden kann. Andererseits sind die “Gastarbeiter” längst keine Gäste mehr, sondern de facto Einwanderer geworden; dies trifft insbesondere für die Nachkommen der ersten Generationen zu, die oft bereits in Deutschland geboren und/oder aufgewachsen sind und das Herkunftsland der Eltern nur aus der frühen Kindheit oder durch Ferienaufenthalte kennengelernt haben. Für sie ist eine “Rückkehr” unvorstellbar, selbst wenn die soziale Integration in Deutschland nur unvollkommen ist.
Beatrix Brecht, Paul Michels
Ehrung eines großen Statistikers
Zusammenfassung
225 Jahre nach seinem Tod ist aus Anlaß der 750-Jahr-Feier des Berliner Bezirks Zehlendorf ein auch international maßgeblicher Wegbereiter der deutschen Statistik durch ein dreitägiges wissenschaftliches Symposium, eine Gedenktafel und eine Ausstellung — überwiegend aus Spendermitteln finanziert — geehrt worden: Johann Peter SÜSSMILCH, geboren 1707 in Zehlendorf, damals ein relativ weit vor den Toren der königlichen Residenz gelegener kleiner Ort in der Mittel-Mark, gestorben 1767 in Berlin (-Mitte). Er hat unter Friedrich dem Großen im Jahre 1741 das erste größere wissenschaftliche Werk der deutschen Statistik publiziert, die “Göttliche Ordnung”. Seinem Gedenken galten die von Prof. Dr. Eckart ELSNER vom Statistischen Landesamt Berlin vorgeschlagenen Aktivitäten des Bezirksamtes und des Heimatvereins Zehlendorf.
Eckart Elsner
Backmatter
Metadaten
Titel
Acta Demographica 1993
herausgegeben von
Professor Dr. Heinz Galler
Dr. Gerhard Heilig
Professor Dr. Gunter Steinmann
Copyright-Jahr
1994
Verlag
Physica-Verlag HD
Electronic ISBN
978-3-642-47687-7
Print ISBN
978-3-7908-0567-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-47687-7