Additive Fertigung neu gedacht: Ein neues Forschungszentrum will Rohstoffe und Energie sparen – mit intelligentem Design, Sekundärmaterialien und industrieller Zusammenarbeit.
Scheckübergabe bei der Eröffnung: Die Carl-Zeiss-Stiftung fördert KRAFt mit 12 Millionen Euro.
Jannik Scheer | Umwelt-Campus Birkenfeld, Hochschule Trier
Am Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier hat das CZS Center für Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz mittels Additiver Fertigungstechnologien (Center KRAFt) seine Arbeit aufgenommen. Ziel des neuen Forschungsverbunds ist es, Prozessketten in der additiven Fertigung nachhaltiger zu gestalten und so den Ressourcenverbrauch deutlich zu senken.
Beteiligt am Center KRAFt sind neben der Hochschule Trier auch die Hochschule Aalen sowie das Karlsruher Institut für Technologie (KIT). In zehn interdisziplinären Arbeitsgruppen erforschen sie entlang der gesamten Prozesskette – von der Materialcharakterisierung über die Verarbeitung bis zur Produktentwicklung – wie Rohstoffe effizienter genutzt werden können. Dabei stehen sowohl Kunststoffe und Metalle als auch technische Keramiken im Fokus.
Integration aufbereiteter Sekundärstoffe
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Integration aufbereiteter Sekundärstoffe in additive Fertigungsprozesse. So sollen sowohl bei der Herstellung von Bauteilen als auch während der Produktion selbst Ressourcen eingespart werden. Ergänzend führen die Forschenden umfassende Lebenszyklusanalysen durch, um den Beitrag zur Einsparung von Primärrohstoffen nachzuweisen und transparent zu machen.
Auch Energiedaten werden detailliert erfasst, um Einsparpotenziale entlang der Fertigungskette aufzuzeigen. Mit 24 externen Kooperationspartnern, überwiegend aus der Industrie, soll zudem sichergestellt werden, dass die entwickelten Technologien in die Praxis überführt werden können.
Die Carl-Zeiss-Stiftung unterstützt das Vorhaben mit einer Förderung von 12 Millionen Euro.