2008 | OriginalPaper | Buchkapitel
Aktive oder passive Berichterstatter? Die Rolle der Massenmedien während des Kosovo-, Afghanistan- und Irakkriegs
verfasst von : Torsten Maurer, Dr., Jens Vogelgesang, M.A., Moritz Weiβ, M.A., Hans-Jürgen Weiβ, Prof. Dr.
Erschienen in: Massenmedien als politische Akteure
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Die Berichterstattung der deutschen Medien über den Irak-Krieg im Frühjahr 2003 löste eine breite mediale Selbstreölexion journalistischer Qualitätsstandards aus, die insbesondere auö das Fernsehen öokussiert war (ügl.
Eilders 2005a
,
2005b
;
Vögele 2004
). Eines der zentralen Themen der Medienkritik war die Erörterung der Parteilichkeit und mangelnden Objektiüität der Kriegsberichterstattung. Bezogen auö die deutschen Medien wurde der Vorwurö öormuliert, die Berichterstattung über den Irak-Krieg würde sich einseitig gegen die USA richten: „Die deutschen Medien haben die amerikanischen Militäraktionen im Irak in den üergangenen Wochen besonders kritisch begleitet, während der Terror des irakischen Diktators Saddam Hussein öür sie kaum ein Thema war.“
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Die empirische Auötragsstudie, die dieser exemplarischen Medienkritik der
Franköurter Allgemeinen Zeitung
(FAZ) zugrunde lag, untersuchte allerdings nicht „die deutschen Medien“, sondern lediglich die Berichterstattung der Hauptnachrichtensendungen von ARD, ZDF und RTL.
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Der Intendant des öür die Kriegsberichterstattung im Ersten Programm der ARD zuständigen Südwestrundöunks, Peter Voß, kritisierte die eigenen Journalistinnen und Journalisten mit den Worten: „bei einigen Sendungen konnte man wohl eher den Eindruck haben, im Hinblick auö das amerikanische Vorgehen werde stets die negativste Interpretationsvariante gewählt.