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2019 | Buch

Akzeptanz von Großprojekten

Eine Betrachtung von Konflikten, Kosten- und Nutzenaspekten und Kommunikation

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Über dieses Buch

Im Mittelpunkt des Buches stehen Konflikt und Akzeptanz von Großprojekten und die Rolle, die Kommunikation und Beteiligung hierbei einnehmen. Mit Hilfe eines projektübergreifenden Forschungsdesigns charakterisiert die Autorin die Großprojektlandschaft in Deutschland in qualitativer und quantitativer Weise. 60 Projekte verschiedener Themenbereiche werden hinsichtlich prognostizierter Konfliktdeterminanten, z.B. Kosten- und Nutzenaspekten sowie der Wirkung verschiedener Kommunikations- und Beteiligungsformen untersucht. Es zeigt sich unter anderem, dass sich Kommunikation und Beteiligung positiv auf die Findung einer gemeinsam akzeptierten Lösung auswirken können, z.B. durch ihre Effekte auf die Kosten- und Nutzenaspekte bei Großprojekten.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Großprojekte zwischen Konflikt und Akzeptanz – eine Einführung
Zusammenfassung
„Wo immer heute in großem Stil Bauprojekte in Planung sind, formiert sich Protest, marschieren Bürger, Betroffene und Basisgruppen auf. Der Widerstand flackert in den großen Städten genauso auf wie auf dem flachen Land, er erfasst Küstenbewohner – und Schwarzwaldbauern. Es ist ein Protest, der sich oft gegen Projekte stemmt, die Veränderung bedeuten würden: Flughafenerweiterungen, Bahngleise, Windräder und Stromtrassen. Selbst U-Bahnen und Stadien sind nicht tabu. „Infrastruktur war immer ein Zeichen von Fortschritt, es waren die Leuchtturmprojekte einer Gesellschaft“, sagt der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Torsten Albig.
Inkeri Märgen Schmalz
Kapitel 2. Konflikt & Akzeptanz – Gesellschaft im Wandel
Zusammenfassung
Die Frage nach Stabilität und Wandel zählt trotz unterschiedlicher Denkweisen, Paradigmen und Perspektiven zu den zentralen Fragen soziologischer Gesellschaftsbetrachtungen (vgl. Weymann 1998:14f.). Die Stabilität gesellschaftlicher Gesamtordnungen wie sie z.B. bei systemtheoretischen Ansätzen von Parsons betrachtet werden, steht gleichauf mit Ansätzen, die in gesellschaftlichen Strukturen „gewisse Widerspruchsmomente“ (Lamla 2008:210) erkennen, aus denen Kräfte des Wandels entstehen können (vgl. ebd.). Letztere Ansätze fokussieren dabei die vorantreibenden Elemente einer Gesellschaft, ohne jedoch die stabilisierenden Elemente abzulösen.
Inkeri Märgen Schmalz
Kapitel 3. Die Genese von Konflikt und Akzeptanz
Zusammenfassung
Die phänotypische Beschreibung von Akzeptanz und Nicht-Akzeptanz bzw. Konflikt eines Großprojektes entlang der in Kapitel 2 aufgezeigten Aspekte stellt einen elementaren Grundstein des sozialwissenschaftlichen Umgangs mit Großprojekten dar. Ergänzt werden muss dieser jedoch um genotypische, sich den Ursachen zuwendende Betrachtungen (vgl. Troja 2001:66) unter Beachtung des dem Zeit- bzw.
Inkeri Märgen Schmalz
Kapitel 4. Kosten- und Nutzenaspekte von Konflikt und Akzeptanz
Zusammenfassung
Eine „Nichtidentität von Gewinnern und Verlierern“ erkennt Feindt (2010:23f.) und bezieht sich dabei auf die positiven und negativen Effekte, die mit einem Großprojekt einhergehen können (vgl. auch Kapitel 3). Das Verhältnis von positiven Effekten, nachfolgend auch Nutzen genannt, beispielsweise in Form von Vorteilen, Erträgen oder Erleichterungen, sowie negativen Effekten, nachfolgend auch Kosten genannt, in Form von Nachteilen, Schäden oder Risiken, wird zu den zentralen Einflussgrößen der Genese von Akzeptanz und Konflikt gezählt (vgl. u.a. Schäfer & Keppler 2013; Huijts et al. 2012; Schreck 1998; Renn & Webler 1998; Hüsing et al. 2002; Schweizer-Ries et al. 2010; Zwick & Renn 2002). Spezifisch auf die Akzeptanz von Großprojekten bezogen, wird hierbei dezidiert von der Verteilung von Kosten und Nutzen auf alle Projektakteure gesprochen, die als Bestandteil der kognitiven Komponente von Einstellungsbildung (vgl. Simon 2001:87) den Akzeptanzprozess insgesamt beeinflusst (vgl. z.B. Schweizer-Ries et al. 2010:93ff.; Feindt 2010:9,18; Benighaus et al. 2010:275).
Inkeri Märgen Schmalz
Kapitel 5. Kommunikation und Beteiligung bei Großprojekten
Zusammenfassung
„Frühzeitige und umfassende Kommunikation und Öffentlichkeitsbeteiligung sichern die inhaltliche Angemessenheit der technischen Lösung für den gesellschaftlichen Bedarf und senken damit die Wahrscheinlichkeit eskalierender Konflikte. Daher sind sie der Effizienz und Effektivität von Bauprojekten zuträglich“, so formuliert Brettschneider (2016:223) die Potentiale von Kommunikation und Beteiligung für Großprojekte. Methoden wie „Decide – Announce – Defend“ (Zilleßen 1993:36), also die interne Entscheidung nach Beratungen, dann die öffentliche Bekanntgabe und die Verteidigung gegenüber kritischen Stimmen, werden teilweise noch angewendet, haben aber zunehmend weniger Erfolg, wie zahlreiche Beispiele zeigen.
Inkeri Märgen Schmalz
Kapitel 6. Forschungsdesign zur Analyse von Konflikt und Akzeptanz bei Großprojekten
Zusammenfassung
Die vorangegangenen Ausführungen zur Genese von Akzeptanz, der Rolle von Kosten und Nutzen sowie verschiedenen Formen der Kommunikation zeigen die Lücken dieser Bereiche in Bezug auf Großprojekte sowie den Mangel kommunikationswissenschaftlicher Betrachtungsweisen hierbei auf. Nachfolgende Ausführungen erläutern ein Forschungsdesign, mit dessen Hilfe zur Schließung dieser Lücken und der Generierung fundierter Erkenntnisse für die Projektpraxis beigetragen werden soll.
Inkeri Märgen Schmalz
Kapitel 7. Empirische Erkenntnisse zu Konflikt und Akzeptanz bei Großprojekten
Zusammenfassung
Nachfolgende Ausführungen umfassen die Erläuterung, Interpretation und Einordnung der Ergebnisse der empirischen Studien S1, S2 und S3. Eine integrierte Darstellung mit inhaltlich getriebener statt studienorientierter Struktur ermöglicht die Herstellung thematischer Bezüge zwischen den Themengebieten und die Anwendung der Vorteile einer triangulativen Vorgehensweise mit dem Ziel der Komplementarität von Erkenntnissen (vgl. Lamnek 1995:252). Durch die Begleitung von Hinweisen bzgl. der Ergebnisherkunft bzw. der zugehörigen Studie, sollen Irritationen vermieden und zugleich eine Einordnung in den Gesamtzusammenhang ermöglicht werden.
Inkeri Märgen Schmalz
Kapitel 8. Quintessenz zur Akzeptanz von Großprojekten
Zusammenfassung
Die Ausführungen von Kapitel 7 umfassen Erkenntnisse zu verschiedenen Dimensionen und Aspekten der Akzeptanz von Großprojekten. Kapitel 7.1 charakterisierte die Großprojektlandschaft in Deutschland anhand Projektarten, Akteuren, räumlicher Lage und den Meilensteinen der Projektentstehung. Die Formen von Akzeptanz und Konflikt, welche die Akteure den Projekten entgegenbringen, wurde dabei durch die Ausprägungen von Einstellung und Verhalten beschrieben. Insgesamt geben diese Ergebnisse Antwort auf die in Kapitel 2 gestellten Fragen.
Inkeri Märgen Schmalz
Backmatter
Metadaten
Titel
Akzeptanz von Großprojekten
verfasst von
Inkeri Märgen Schmalz
Copyright-Jahr
2019
Electronic ISBN
978-3-658-23639-7
Print ISBN
978-3-658-23638-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-23639-7