Skip to main content

Open Access 2023 | Open Access | Buch

Buchtitelbild

Akzeptanzkommunikation in der Energie- und Rohstoffwirtschaft

Chancen und Grenzen für kleine und mittlere Unternehmen zur Verbesserung des Akzeptanzniveaus am Beispiel des Freistaats Sachsen

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Diese Open-Access-Publikation untersucht die Akzeptanz der sächsischen Bevölkerung gegenüber Energie- und Rohstoffvorhaben sowie die Eignung von Kommunikationsmaßnahmen zur Verbesserung des Akzeptanzniveaus. Die Bürger:innen werden erstmals repräsentativ zu ihrer (In-)Akzeptanz gegenüber Anlagearten befragt. Dabei wird nachgewiesen, dass die Akzeptanz bei lokalen Projekten immer geringer ist als soziopolitisch. Bei den erneuerbaren Energieumwandlungsanlagen ist die Akzeptanz gegenüber Wasserkraft- und Solaranlagen am höchsten, gegenüber Biomasseanlagen am geringsten. Fossile Energieumwandlungsanlagen sind weniger akzeptiert und Tage- und Untertagebaue werden am schlechtesten bewertet. Eine vergleichende Befragung der Unternehmensvertreter:innen des Energie- und Rohstoffsektors ergibt eine Dissonanz der von ihnen angenommenen zur erfassten (In-)Akzeptanz der Bevölkerung: Das Akzeptanzniveau ist unabhängig von der Art des Vorhabens geringer, als es die Unternehmensvertreter:innen annehmen.
Die Erkenntnisse werden genutzt, um eine Webapplikation zu entwickeln, die es insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen ermöglicht, zur Akzeptanzsteigerung geeignete Kommunikationsmaßnahmen auszuwählen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Open Access

Kapitel 1. Ausgangslage: Energie- und Rohstoffwirtschaft im Spannungsfeld von gesellschaftlicher Notwendigkeit und bürgerschaftlichem Protest
Zusammenfassung
„KIES IST MIES“ (NEIN zum Sand- und Kiesabbau in Königshain, Claußnitz & Altmittweida, 2020b), „REST IN KIES“ (ebd.) und „Bei uns ist KEIN KIES zu holen!“ (NEIN zum Sand- und Kiesabbau in Königshain, Claußnitz & Altmittweida, 2020a) – diese Slogans sind auf Plakaten und Schildern in und um Altmittweida zu lesen: Bürger:innen engagieren sich gegen den seit 20 Jahren in Planung befindlichen Sand- und Kiesabbau vor Ort. Teile der mittelsächsischen Bevölkerung positionieren sich gegen den Rohstoffabbau, gegen fossile Energieumwandlung oder den Bau erneuerbarer Energieumwandlungsanlagen in ihrem Umfeld. Auf regionaler Ebene ist bürgerschaftlicher Widerstand eher Normalfall denn Ausnahme (Rugenstein, 2017).
Stefanie Walter

Open Access

Kapitel 2. Problemstellung: Lücken interdisziplinärer Forschung und ihre Folgen für die Energie- und Rohstoffbranche
Zusammenfassung
Die Bedeutung von Akzeptanz nimmt bei der Realisierung von Projekten zu – seien sie wirtschaftlicher, politischer oder gesellschaftlicher Art (Hitschfeld & Lachmann, 2013). Sachargumente von Politiker- und Industrievertrer:innen werden oft nicht mehr akzeptiert, Aussagen von Expert:innen zum Teil infrage gestellt und Vorhabensträger:innen, Parlamente, Genehmigungsbehörden und selbst Gerichte erfahren öffentlich Kritik (SzéIl, 1992; Brettschneider, 2012, 2013, 2016). Davon sind nicht nur einzelne Branchen betroffen, sondern es handelt sich um einen gesellschaftlichen Wandel, in dem Akzeptanz ein Teil des gesellschaftlichen Wertekanons ist (Bentele et al., 2015).
Stefanie Walter

Open Access

Kapitel 3. Zielstellung und Lösungsansatz: Kommunikative Chancen für Energie- und Rohstoffakzeptanz in Sachsen
Zusammenfassung
Auf die kritische Reflexion des Stands des wissenschaftlichen Diskurses folgend, gilt es eine interdisziplinäre Thematik zu bearbeiten und die bestehenden Forschungslücken zu schließen. Dabei werden konkrete Zielstellungen verfolgt und anhand dieser das methodische Vorgehen abgeleitet. Dabei ist abzugrenzen, wie der Terminus Akzeptanz in dieser Arbeit verwendet und sein Ausprägungsgrad ermittelt wird. Um die Akzeptanzgenese positiv zu beeinflussen, müssen Kommunikationsmaßnahmen gruppiert und bewertet werden. Dies ermöglicht die systematische Aufbereitung der Ergebnisse und den Wissenstransfer in die Wirtschaft, der durch die Entwicklung einer Webapplikation geleistet werden soll.
Stefanie Walter

Open Access

Kapitel 4. Ergebnisse: Analyse der (In-)Akzeptanz und Ableitungen zur kommunikativen Steigerung
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der Analysen analog der Reihenfolge der FK vorgestellt. Zuerst wird die (In-)Akzeptanz der Bevölkerung sowie die Befunde zu den Akzeptanzfaktoren dargelegt. Daran schließen sich die Ergebnisse zur sächsischen Energie- und Rohstoffbranche an. Es folgen Ausführungen zum Nutzen und den Möglichkeiten der Akzeptanzsteigerung mittels Kommunikation. Die Erkenntnisse führen zur Vorstellung der auf dieser Grundlage entwickelten Webapplikation sowie deren Evaluierung. Beendet werden die Ausführungen mit Ableitungen zur Steigerung der soziopolitischen Akzeptanz.
Stefanie Walter

Open Access

Kapitel 5. Diskussion der Ergebnisse: Projektakzeptanz bedingt integrierende Kommunikation
Zusammenfassung
In dieser Forschungsarbeit wurde zum Verständnis des Phänomens der Akzeptanz beigetragen, die (In-)Akzeptanz der sächsischen Bevölkerung gegenüber Anlagen der Energie- und Rohstoffwirtschaft ermittelt sowie akzeptanzsteigernde Maßnahmen bestimmt. Um den Wissenstransfer zu befördern und insbesondere KMU der untersuchten Branchen zu unterstützen, wurden Teile der Forschungsergebnisse in der Webapplikation Akzeptanz-O-Meter zusammengeführt. In diesem Kapitel werden die Erkenntnisse gebündelt wiedergegeben, kritisch diskutiert sowie der zukünftige Forschungsbedarf abgeleitet.
Stefanie Walter
Backmatter
Metadaten
Titel
Akzeptanzkommunikation in der Energie- und Rohstoffwirtschaft
verfasst von
Stefanie Walter
Copyright-Jahr
2023
Electronic ISBN
978-3-658-40798-8
Print ISBN
978-3-658-40797-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-40798-8