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2020 | OriginalPaper | Buchkapitel

5. Alltagsumbrüche als Transitionsprozesse

verfasst von : Stephan Niemand

Erschienen in: Alltagsumbrüche und Medienhandeln

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Die vorliegende Arbeit, die sich dem Wandel des Medienhandelns vor dem Hintergrund von Alltagsumbrüchen zuwendet, muss sich die Frage stellen, was ein Alltagsumbruch genau ist und welche Merkmale ihn auszeichnen. Trivial formuliert lässt sich ein Alltagsumbruch als ein Lebensereignis beschreiben, das dazu führt, dass der Alltag nicht mehr wie bisher gelebt werden kann. In der wissenschaftlichen Literatur finden sich in unterschiedlichen Disziplinen (z. B. Psychologie, Entwicklungspsychologie, Sozialpsychologie und Soziologie) verschiedene Konzepte, in denen Alltagsumbrüche (zumindest im weitesten Sinn) und ihre Folgen im Fokus des Interesses stehen.

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Fußnoten
1
Dazu gehören: Das Konzept der Entwicklungsaufgaben (vgl. Havighurst 1972), das Konzept des Lebenszyklus (vgl. u. a. Erikson 1966), das Konzept des kritischen Lebensereignis (vgl. Filipp und Aymanns 2010), das Konzept der Krise (Ulich 1987), das Konzept der Übergangsriten (vgl. van Gennep 1909) und des Übergangs (vgl. u. a. Parkes 1974), das Konzept der Statuspassage (vgl. Glaser und Strauss 1971) sowie das Konzept der Transition (Welzer 1993a).
 
2
Bei dieser Feststellung muss allerdings berücksichtigt werden, dass sich der von Kohli konzipierte stabile Normallebenslauf „allenfalls beim männlichen Teil der westdeutschen Nachkriegsgeneration finden [ließ]. Die Berufsbiographien älterer wie jüngerer Alterskohorten sind ebenso wie die von Frauen allgemein von deutlichen Brüchen, mehrfachen Wechseln und Umorientierungen geprägt.“ (Welzer 1993a, S. 23–24) Welzer merkt daher kritisch an, dass sich die Feststellung einer zunehmenden Flexibilisierung von Lebensverläufen immer vor dem Hintergrund der impliziten Annahme vollzieht, frühere Lebensverläufe seien weniger diskontinuierlich verlaufen. Eine Annahme, die er – ohne sie weiter zu thematisieren – zumindest als historisch fragwürdig deklariert (vgl. Welzer 1993a, S. 23–24).
 
3
Es sei zumindest angemerkt, dass sich Transitionsprozesse sowohl auf einer Makroebene (z. B. durch den Wechsel eines politischen Systems oder durch den Ausbruch eines Krieges) sowie auf einer Mesoebene (z. B. durch die Fusion zweier Unternehmen) als auch – dem Erkenntnisinteresse dieser Arbeit entsprechend – auf einer Mikroebene (z. B. durch den Eintritt in eine neue Lebenssituation aufgrund der Geburt eines Kindes) vollziehen können.
 
4
Passend dazu: „Entwicklung, Übergang, Passage, Übergangsstadien usw. – sie alle unterstellen mit definierten Ausgangs- und Anfangspunkten eine Linearität, die gerade in sogenannten ‚flexibilisierten Biographiemustern‘ nicht oder jedenfalls immer weniger auszumachen ist.“ (Welzer 1993b, S. 138)
 
5
Die weiteren drei Merkmale sind:
• Transitionen stellen sich als soziale Eingrenzungs- und Ausgrenzungserfahrungen dar
• Individuelle Tranistionen können in gesellschaftliche Transitionsprozesse eingebettet sein
• Die Bewältigung von Transitionen führt zu Linearisierungen und Umdeutungen der Vergangenheit
Diese Merkmale haben sich speziell für die Fragestellung dieser Arbeit als weniger bedeutsam erwiesen, können in anderen Kontexten aber durchaus relevant sein.
 
6
Transitionen im Sinne von biografischen Erfahrungen lassen sich daher in Anlehnung an Hoerning (1989) in einer doppelten Perspektive konzeptualisieren. Einerseits verweisen sie auf den konkreten Prozess, in dem die neuen Erfahrungen gemacht werden, andererseits werden diese Erfahrungen zu biographischem Wissen, dass in neue Transitionsprozesse eingebracht werden kann.
 
7
Daseinsthematiken müssen den Menschen keineswegs bewusst sein. Die „eigentliche Thematik [kann] dem Subjekt nicht bekannt und damit formulierbar“ sein, aber dem Beobachter „als propulsiver Drang, Gestimmtheit oder diffuse Gerichtetheit“ deutlich werden (Thomae 1951, S. 163).
 
Metadaten
Titel
Alltagsumbrüche als Transitionsprozesse
verfasst von
Stephan Niemand
Copyright-Jahr
2020
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-30738-7_5