2018 | OriginalPaper | Buchkapitel
Alma, Kokoschkas Puppenfrau
verfasst von : Wolfgang Meisenheimer
Erschienen in: Modelle als Denkräume, Beispiele und Ebenbilder
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Im Juli 1918, als Alma Mahler ihn verlassen hatte, gab Oskar Kokoschka (1886–1980) der Puppenmacherin Hermine Moos den Auftrag, ihm sobald wie möglich eine Puppe seiner Geliebten in Originalgröße zu machen und nach Wien zu schicken. In mehreren Briefen hat er Anweisungen gegeben, wie Gestalt und Material dieser Kunstfrau beschaffen sein müssten, »damit ich beim Ansehen und Angreifen das Weib meiner Vorstellung lebendig zu machen glaube«*. Die Konturen sollten Almas Körperbau exakt entsprechen; die Haut müsste sich wie Pfirsich anfühlen. Kokoschka hatte sich in die Idee von Wirklichkeitsersatz hineingesteigert, er nannte das gewünschte Stellvertreter-Objekt seinen »Puppenfetisch«.