Sparen für den Lebensabend bleibt das wichtigste Sparmotiv der Deutschen - der Anteil steigt auf 60,6 Prozent. Auch Immobilien und Kapitalanlage gewinnen wieder an Bedeutung, zeigen aktuelle Zahlen des Verbands der Privaten Bausparkassen.
Das Girokonto ist weiterhin beliebteste Sparform in Deutschland.
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Die Angst, im Alter finanziell nicht ausreichend abgesichert zu sein, treibt die Bundesbürger seit Jahren um. Die Altersvorsorge ist daher schon seit Jahren das wichtigste Sparmotiv deutscher Verbraucher. Das bestätigt erneut eine Umfrage im Auftrag des Verbands der Privaten Bausparkassen unter mehr als 2.000 Personen ab 14 Jahren, die Mitte Mai veröffentlicht wurde. Fast zwei Drittel (60,6 Prozent) der Befragten sparen derzeit fürs Alter (Herbst 2024: 55,8 Prozent, Frühjahr 2024: 57,2 Prozent). Das sind so viele wie zuletzt im Frühjahr 2017. Aber auch Geld für Konsumzwecke, wie ein Auto oder Möbel, auf die hohe Kante zu legen, gewinnt mit 46,4 Prozent wieder mehr an Bedeutung (Herbst 2024: 44,7 Prozent; Frühjahr 2024: 45,4 Prozent).
Viele sparen wieder für die eigenen vier Wände
Auch das Wohneigentum ist laut der Umfrage für ein gutes Drittel der Deutschen (39 Prozent) wieder ein Grund für verstärkte Sparanstrengungen. Im vergangenen Herbst sagten das nur 32,5 Prozent nach 41,8 Prozent im Frühjahr 2024. Eine regelrechte Niveauverschiebung bescheinigen die Studienautoren bei der Kapitalanlage. Das ebenfalls auf lange Sicht ausgerichtete Sparmotiv wird immerhin von 35,3 Prozent der Befragten genannt (Herbst 2024: 32,1 Prozent; Frühjahr 2024: 40,3 Prozent). Notgroschen und Ausbildung der Kinder werden von 5,5 Prozent beziehungsweise vier Prozent der Teilnehmenden genannt.
"Das Ende der Niedrigzinsphase hat den Menschen klar gemacht, dass Sparen sich wieder lohnt, vor allem notwendig ist und heutiger Konsumverzicht die Spielräume in der Zukunft verbessert", resümiert Christian König, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten Bausparkassen. "Das gilt auch für das Vorsorgemotiv. Hier erkennen die Menschen, dass die gesetzliche Rente allein nicht ausreichend ist."
Girokonto bleibt Geldanlage Nummer eins
Dabei hat sich die Art des Sparens bislang kaum verändert, wie der Verband herausfand. 2025 ist das Girokonto mit 41 Prozent der Nennungen wie im Vorjahr erneut die beliebteste Form der Geldanlage. Dahinter rangiert das Sparbuch wie 2024 mit 35 Prozent auf Rang zwei. Auf den dritten Platz haben sich Investmentfonds mit 33 Prozent geschoben. 2024 waren es noch 27 Prozent und im Jahr davor 22 Prozent.
Auf Rang vier verdrängt wurden kurzfristige Geldanlagen wie das Tagesgeld mit 32 Prozent (2024: 28 Prozent). Dahinter rangieren Renten- und Kapitallebensversicherungen mit 27 Prozent (2024: 29 Prozent), Immobilien mit 28 Prozent (2024: 23 Prozent) und Aktien und Bausparvertrag (jeweils 26 Prozent), wobei der Bausparvertrag häufiger genannt wird als 2024 (22 Prozent).
"Die Sparer setzen auf Konstanz und Sicherheit", erläutert König, die aktuellen Zahlen.