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2014 | OriginalPaper | Buchkapitel

1. Ambivalenzen von „Nachhaltigkeit“

verfasst von : Edda Rydzy, Monika Griefahn

Erschienen in: Natürlich wachsen

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Bereits seit Mitte/Ende der 1960er Jahre hat sich in Europa ein Bewusstsein über den Preis und die Grenzen von Wachstum und die Notwendigkeit zur verantwortlichen Definition von Fortschritt herausgebildet.

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Fußnoten
1
Meadows/Meadows/Randers/Behrens: Die Grenzen des Wachstums – Bericht des Club ofRome zur Lage der Menschheit. München, 1972.
 
2
1913-1994, einer der ersten Zukunftsforscher, Wachstumskritiker.
 
3
Vgl. Schwencke, O.: Das Europa der Kulturen – Kulturpolitik in Europa. Dokumente, Analysenund Perspektiven – von den Anfängen bis zum Vertrag von Lissabon, Bonn, 2010; Schwencke, O.: Die Kunst, in die Zukunft zu handeln – Nachhaltigkeit als kulturpolitisches Prinzip. RobertJungk anlässlich seines neunzigsten Geburtstages zu ehren, in: Kulturpolitische MitteilungenNr. 100, I/2003.
 
4
Die Anfänge der Allgemeinbildung gehen auf Comenius (gest. 1670) zurück. Dazu: Gossmannet.al (Hrsg.): Auf den Spuren des Comenius. Reinbek, 2005.
 
5
Zu den Debatten und Konflikten um eine Allgemeinbildung, die sich von den Anhaftungendes übergewichtigen klassischen Kanons mit den Schwerpunkten Griechisch, Deutsch, Lateinhinbewegt zu dem Anspruch einer Dreieinigkeit aus ethischem Urteils- sowie pragmatischemund sozialem Handlungsvermögen siehe: Klafki. Neue Studien zur Bildungstheorie undDidaktik: Zeitgemäße Allgemeinbildung und kritisch-konstruktive Didaktik. Weinheim, 1991.
 
6
Hauff (Hrsg.): Unsere gemeinsame Zukunft. Der Brundtland-Bericht der Weltkommission fürUmwelt und Entwicklung. Greven, 1987.
 
7
Um welche Dimensionen es sich hier handelt, lässt sich bei einem kurzen Blick ins Internet ahnen: Google liefert am 1. Mai 2009 für ,,Nachhaltigkeit" 3.230.000, für "nachhaltig" 3.820.000, für "sustainability" 29.200.000 und Ilir "sustainable" 65.000.200 Verweise.
 
8
Einen überblick über die diversen Facetten der Ergebnisse des Nachhaltigkeitsprozesses einschließlich einer einschlägigen Bibliographie zum Thema gibt: Simonis: Globaler Wandel und das Leitbild nachhaltige Entwicklung, discussion paper des Wissenschaftszentrums fiir Sozialforschung Berlin, 2009; Simonis: Umweltinformation+Umweltpolitik, discussion paper des Wissenschaftszentrums Ilir Sozialforschung Berlin, 2010.
 
9
Greenpeace – als von Anbeginn auf der Basis internationaler Kooperation wirkende Organisation- wurde bereits 1971 in Kanada gegründet. 1979 folgte die Gründung der den internationalenArbeitsstrukturen auch formal entsprechenden Stiftung „Greenpeace International“; vgl.McTaggart: Rainbow Warrior. Die Autobiographie des Greenpeace-Gründers. München, 2002.S. 208 f.; Griefahn (Hrsg.): Greenpeace Report 5. Wir kämpfen für eine Welt, in der wir lebenkönnen. Reinbek, 1989. S. 10 ff.
 
11
Vorwiegend ist hier in dem Sinne zu verstehen, dass Umweltpolitik für die Grünen eines derKern-Themen war und hauptsächlich über sie wahrgenommen wurde. Allerdings wurdenauch in anderen Parteien bereits seit den 70er Jahren Umweltpositionen vertreten. So z. B.in der SPD durch Willy Brandt und Michael Müller. Es bestanden hier auch, besonders überOlaf Schwencke und dessen Verwurzelung in europäischer Politik, sehr frühe Anbindungenan Robert Jungks Zukunftswerkstätten. Das CSU-regierte Bayern bildete bereits 1982 einLandesumweltministerium.
 
12
Deutscher Bundestag. Enquete-Kommission. „Schutz des Menschen und der Umwelt“ AbschlussBericht: Konzept Nachhaltigkeit. Vom Leitbild zur Umsetzung. Drucksache 13/11200. Bonn, 1998.
 
13
Das soll hier nur als Beleg dafür stehen, dass Umweltargumente mindestens soweit nachvollzogenwerden, dass Mehrheiten auch unangenehme Ma ßnahmen hinnehmen. Über den ökologischenNutzen des Dosen- und Flaschenpfandes ist damit noch nichts gesagt. Weil die Mehrwegquotetrotz dieses Pfandes seit 2003 wieder sinkt, haben Bundestagsabgeordnete von Bündnis90/ Die Grünen im Sommer 2010 ein Kleine Anfrage zu diesem Thema an die Bundesregierunggestellt; vgl. Deutscher Bundestag. Drucksache 17/2641. Berlin, 20.07.2010.
 
14
Der Beirat, dem. 20 ordentliche und20 stellvertretende Mitglieder angehören, soll die nationale Nachhaltigkeitsstrategie parlamentarisch begleiten, bei der Festlegung und Konkretisierung von Zielen, Maßnahmen und Instrumentenmitberaten, Empfehlungen zu mitte1- und langfristigen Planungen abgeben, Beratungen mit anderen Parlamenten, insbesondere in der Europäischen Union, führen und die gesellschaftliche Diskussion zur nachhaltigen Entwicklung unterstützen.Über seine Arbeit soll der Beirat mindestens alle zwei Jahre einen Bericht vorlegen.
 
15
Im März 2011 weist das WWW nur unter Aufruf von google zur Stichwortkette" research, environment, clima, climatical, ecology, ecological" 4.020.000 Treffer aus. Aus aktuellemAnlass: ebenfalls im März 2011 zeigt sich im Zusammenhang mit der Natur-/Atomkatastrophe inFukushima die Vielzahl weltweit arbeitender Experten täglich in den Print- und elektronischenMedien.
 
16
Dazu existiert vielfältige Literatur, vgl. u. a. Jens, U. (Hrsg.): Der Umbau. Von derKommandowirtschaft zur öko-sozialen Marktwirtschaft. Baden-Baden. 1991, S. 213; Wehling, D.: Umweltpolitik in der Sozialen Marktwirtschaft. In: Rüther, G. (Hrsg.): Ökologische undSoziale Marktwirtschaft. Bonn, 1997. S. 221; Farmer, K.: Beiträge zur wirtschaftstheoretischenFundierung ökologischer und sozialer Ordnungspolitik. Berlin, Hamburg, Münster, 2005.
 
17
Das trifft selbst dann zu, wenn Preisnachteile in Kauf genommen werden müssen. Erfahrungenmit Erzeugnissen, die z. B. über Stromeinsparungen Preisvorteile ergeben, lassen davon ausgehen, dass beginnend mit Preisgleichheit das umweltgerechte Produkt beim Käufer den Vorzuggenießt. Allerdings zeigen Erfahrungen mit der „Abwrackprämie“ auch, dass Umweltschädenleicht hingenommen werden, wenn die Preisvorteile ökologischer Unvernunft zu groß sind.
 
18
Das zeigt sich unter anderem darin, dass Ökologie und Umwelt zum Kernelement vonMarketingstrategien werden, vgl. dazu Hopfenbeck, W.: Umweltorientiertes Managementund Marketing. Landsberg a. Lech, 1990; Meffert, H.: Marketing. Stuttgart, 1998; Meffert, H./Kirchgeorg, M.: Marketingorientiertes Umweltmanagement. Konzeption, Strategien, Implementierung mit Praxisfällen. Stuttgart, 1998. Zur Umwelt in Wirtschafts-/ Managementstrategien vgl. Gege, M.: Unterwegs zu einem ökologischen Wirtschaftswunder.Hamburg, 2008.
 
19
Beim Millennium Ecosystem Assessment (MA) handelt es sich um eine von den VereintenNationen ins Leben gerufene Studie, mit der ein systematischer Überblick über den globalenZustand von 24 Schlüssel-Ökosystemdienstleistungen erstellt wurde. UN-GeneralsekretärKofi Annan gab im Jahr 2001 den Auftrag zu deren Erstellung. Am 2005 veröffentlichten Bericht arbeiteten 1300 Wissenschaftler und Autoren aus 95 Ländern mit, vgl.: www.​millenniumassess​ment.​org/​en/​index.​aspx Sept. 2009.
 
20
Meadows, D./Meadows, D.L./Randers, J.: Limits to Growth: The 30-Year Update, ChelseaGreen, 2004.
 
21
Meadows/Meadows/Randers: Grenzen des Wachstums – Das 30-Jahre-Update. Stuttgart, 2006.
 
22
Stellvertretend, über Wachstumsorientierung als in den Menschen „eingebaute“ Eigenschaft: Verbeek. Die Anthropologie der Umweltzerstörung: Die Evolution und die Schatten der Zukunft.Darmstadt, 1998.
 
23
Randers, J.: 2052: A Global Forecast for the Next Forty Years, Vermont, 2012, S. 230.
 
24
Dumanoski/Peterson/Myers: Die bedrohte Zukunft: Gefährden wir unsere Fruchtbarkeit undÜberlebensfähigkeit? München, 1988.
 
25
Teil des Kohlendioxid z. B. ist Kohlenstoff, ein im Periodensystem wichtiges und fürden menschlichen Stoffwechsel wie für die Industrie existenziell bedeutsames Element.Phosphor wird hier als Toxin erwähnt, obwohl er als Düngemittel, Flammschutzmittel, in derKunststoffherstellung bis hin zu Medizin und Forschung und für die Stabilität des menschlichenKörpers von hohem Wert ist.
 
26
„Ein grüner Neuer Gesellschaftsvertrag bedeutet für uns, dass Ökonomie, Ökologie undsoziale Gerechtigkeit nicht mehr gegeneinander ausgespielt werden dürfen. Wir wolleneine soziale und ökologische Wirtschaftsordnung. Denn das ist inzwischen auch klar: Nurwer ökologisch produziert, produziert auch ökonomisch vernünftig. Nicht nur deshalb, weildie Folgen von Klimawandel und Umweltverschmutzung die Volkswirtschaften und damitdie Steuerzahlerinnen und Steuerzahler viel Geld kosten. Auch aus einem zweiten Grund: Der Bedarf der Welt an Energie und Rohstoffen wächst täglich, während die Vorräte rapideabnehmen. Schon jetzt gibt es ernst zu nehmende Studien, die darauf hinweisen, dass dasFördermaximum bei Öl bereits überschritten ist. Die Preise für Energie und Rohstoffe werdenmittel- und langfristig wieder dramatisch steigen. Deswegen kommt es entscheidend darauf an, energie- und ressourceneffizienter zu produzieren. Wer energieeffiziente und verbrauchsarmeProdukte herstellt, hat im globalen Wettbewerb die Nase vorn – egal ob es sich um Automobile, Kühlschränke oder Unterhaltungselektronik handelt. Wir stehen an einem Wendepunkt derIndustriegeschichte: Konnte Wirtschaftswachstum sich früher durch die Förderung vonimmer mehr Öl, Gas, Kohle, Uran und anderen Rohstoffen steigern lassen, so kann in Zukunftwirtschaftlicher Erfolg nur noch durch Effizienzsteigerung, mit Erneuerbaren Energienund nachwachsenden Rohstoffen erreicht werden.“ www.gruene.de/einzelansicht/artikel/ unserwahlprogramm.html?tx_ttnews%5BbackPid%5D = 21210. Mai 2011.
 
27
„... wir (wollen) die ökologische Modernisierung beschleunigen und diesen Jobboom verstärken. Umweltschutz ist ein globaler Wachstumsmarkt. Heutige Investitionen in Technologien und Arbeitsplätze sind Voraussetzung fiir die Exporterfolge von morgen. In den Bereichen Erneuerbare Energien, Gebäudesanierung, ökologische Landwirtschaft, nachhaltige Mobilität und Abfall- und Wasserwirtschaft schaffen wir mehr als 400.000 Arbeitsplätze und kompensieren zusätzlich Arbeitsplatzverluste auf grund der Strukturkrise im Fahrzeugbau." ebd.
 
28
Im Unterschied zu den radikal-kapitalismusfeindlichen Umweltaktivisten der ersten Jahre können sich die Grünen von heute sozial allerdings auf Unternehmen stützen, die Umweltlösungen zu ihrem Geschäftsfeid genommen haben und oft als Konkurrenten der seit Beginn befehdeten Konzerne agieren. ImMärz 2011 wird das an denAuseinandersetzungenzwischen Atomlobby und Anbietern von Erzeugnissen zur Produktion regenerativer Energien besonders offenkundig.
 
29
Davon spricht z. B. vor dem Hintergrund der Weltfinanz- und Wirtschaftskrise laut Focusvom 14. März 2009 der frühere Bundespräsident Horst Köhler. Das Bundesministerium fürUmwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit hat 2008 eine Broschüre unter dem Titel „Diedritte industrielle Revolution – Aufbruch in ein ökologisches Jahrhundert“ heraus gegeben.Sie ist auf der Homepage des BMU auch über das Archiv nicht mehr auffindbar, kann aberbei der Böll-Stiftung herunter geladen werden. www.​boell.​de/​oekologie/​marktwirtschaft/​oekologische-marktwirtschaft-5213.html10. Mai 2011.
 
30
Als Beispiel für Wissenschaftsvertreter, die diese Entwicklung unter Bezug auf emotionalebzw. grundsätzliche Verhaltensaspekte befördern: Kemfert, C.: Die andere Klima-Zukunft: Innovation statt Depression, Hamburg, 2008.
 
31
Madson, Brownstein: The New Industrial Revolution. The Power of Dynamic Value Chains.Litepoint, 2007.
 
32
Seine Pfeiler/Säulen der dritten industriellen Revolution sind erneuerbare Energien, „Gebäudeals Kraftwerke“ und Fragen der Energiespeicherung, vgl.: Rifkin: The Empathic Civilization.The Race to Global Consciousness in a World of Crises, Cambridge, 2009.
 
33
„Was sich überhaupt sagen läßt, läßt sich klar sagen; und wovon man nicht reden kann, darübermuß man schweigen.“ Wittgenstein, L.: Tractatus logico-philosophikus, (1921), Frankfurt a. M., 2003, S. 7, 111.
 
34
Ergebnis der Arbeit der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung. Der Bericht isthauptsächlich wegen der in ihm erfolgten Definition von Nachhaltigkeit geläufig, vgl.: Hauff, V. (Hrsg.): Unsere gemeinsame Zukunft. Der Brundtland-Bericht der Weltkommission fürUmwelt und Entwicklung, Greven, 1987.
 
35
„Dauerhafte Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohnezu riskieren, daß künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.“, Hauff (Hrsg.). ebd., S. 51.
 
36
Im Ergebnis unserer Studien sind wir zu dem Schluss gekommen, dass die strategischeHerausforderung, vor der die Gattung Mensch steht, nicht mit „Nachhaltigkeit“ benannt werdenkann. Ökologie ist der Begriff, mit dem Wechselbeziehungen zwischen Organismen undihrer jeweiligen Umwelt erfasst werden. Im Kapitel 5 wird gezeigt, warum es nötig erscheint, begrifflich auch eine Perspektive zu verlassen, die Natur hauptsächlich zur Umwelt und nichtgleichzeitig zur „Innenwelt“ von Menschen macht. Die Formulierung „Neugestaltung derMensch-Natur-Verhältnisse" benennt unserer Ansicht nach am treffendsten, worum es imKern geht.
 
37
Tremmel, J.: Nachhaltigkeit als politische und analytische Kategorie. Der deutsche Diskursum nachhaltige Entwicklung im Spiegel der Interessen der Akteure, München, 2003.
 
38
Tremmel fasst unter direkt Interessierten Politik, Wirtschaft und Partikularinteressen, unter indirekt Interessierten NGO’s und unter weitgehend interesselos die Wissenschaft. InAnlehnung an Bourdieus Koordinatendiagramm zu Relationen zwischen ökonomischem undkulturellem Kapital erstellt er eines mit den Achsenbestimmungen Macht und Interesse. Inden Überschneidungsbereich von geringer Macht und gering interessiert/interessenlos setzt erEinzelne Wissenschaftler, in den von mittelgroßer Macht und gering interessiert/interessenlosWissenschaftler-Gremien und Sachverständigen-Räte, woraus er mitunter „immense“Definitionsmacht ableitet, im Unterschied zu Einzelunternehmen und Gewerkschaften, dieer mit großen Interessen, aber geringer Macht einordnet, vgl.: Tremmel, J.: 2003, S. 23-26.
 
39
Brand, K.-W.: Wollen wir was wir sollen? Plädoyer für einen dialogisch-partizipativen Diskursüber nachhaltige Entwicklung, in: Fischer A./Hahn, G. (Hrsg.): Vom schwierigen Vergnügeneiner Kommunikation über die Idee der Nachhaltigkeit, Frankfurt a. M., 2001, S. 12-34; Jörrissen, J. et al.: Ein integratives Konzept nachhaltiger Entwicklung, WissenschaftlicheBerichte FZKA 6393, Karlsruhe, 1999, S. 29; Kopfmüller, J. et al.: Nachhaltige Entwicklungintegrativ betrachtet. Konstitutive Elemente, Regeln, Indikatoren, Berlin, 2001, S. 42-44; Oels, Angela: Warten aufs Christkind, in: Politische Ökologie Heft 76, 2002, S. 47.
 
40
Tremmel, J.: 2003, S. 100-114.
 
41
Darauf reagiert z. B. Ulrich Grober in: Grober, U.: Modewort mit tiefen Wurzeln – KleineBegriffsgeschichte von ,sustainability’ und ,Nachhaltigkeit’, in: Jahrbuch Ökologie 2003.München, 2003.
 
42
Wullenweber: Wortfang. Was die Sprache über Nachhaltigkeit verrät, in: Politische Ökologie63/64, Januar 2000.
 
43
Tremmel setzt sich mit der Absorption von „Nachhaltigkeit" für Partikularinteressen auseinander.Dieser Prozess findet analog auch zwischen den politischen Ressorts statt. „Nachhaltigkeit"wird hier als Instrument selbstreferenzieller Beobachtung im Blick auf innere Stabilitätangewandt. So definiert zum Beispiel der wissenschaftliche Beirat beim Bundesministeriumfür Finanzen im Jahr 2001: „Im Rahmen der Finanzpolitik bedeutet Nachhaltigkeit, dass diehaushaltspolitische Handlungsfähigkeit dauerhaft gesichert bleibt und die Finanzpolitik ihrenBeitrag dazu leistet, die Grundlagen für eine wachsende Wirtschaft zu erhalten." Tremmel, J.: 2003, S. 114. Mit der Prioritätensetzung auf „wachsende Wirtschaft“ wird dabei gleichzeitigdie Ursprungsabsicht der Verwendung von „sustainable“ in ihr Gegenteil verkehrt.
 
44
Lat. definire = abgrenzen.
 
45
Er bearbeitet erkenntnistheoretische Probleme, die Bestandteile, Bezeichnung und Kriterien fürDefinition in den Gesellschaftswissenschaften. Siehe Tremmel, 2003, S. 49-84. In der Frage, ob „Nachhaltigkeit“ überhaupt wissenschaftlich definierbar sei, setzt er sich vor allem mit derPerspektive des „totalen“ Perspektivismus auseinander, der sowohl die Theorietradition alsauch die Erkenntnisse des kritischen Rationalismus ignoriere. Siehe ebd. S. 85-88.
 
46
Dubislav, W.: Die Definition, Hamburg, 1981 (1931), S. 2.
 
47
Pawlowski, T.: Begriffsbildung und Definition. Berlin/New York, 1980, 12 ff, 19.
 
48
Intensional, auch konnotativ: Bestimmung von Begriffsinhalt/Sinn, Erfassung der Merkmaleund Eigenschaften, über die ein Ding/Gegenstand/Objekt verfügen muss, um unter den Begriffzu fallen.
 
49
Extensional, auch denotativ: Erfassung des Begriffsumfangs, d. h. der Menge der Objekte, dieer umschließt.
 
50
"A comparison of the contents and extent of a conception with each other, reveals the followingreciprocal relation: The greater the contents, the smaller the extent, and inversely, the smaller thecontents, the greater the extent. The reason is this: to many different object but few attributesbelong in common; one the contrary, many attributes belong in common to but few differentobjects." Gerhart, E. V.: An introduction to the study of philosophy with an outline treatiseon logic. Philadelphia, 1858, S. 231 (vollständige Vorschau auf google-books).
 
51
Nachfolgend benennt er als Gegensatz: „Der Wissenschaftler ist grundsätzlich Herr seinerSprache. Es ist geradezu sein Beruf, eingeführte Begriffe zu überprüfen und, wo es nötig wird, neue Termini zu prägen…. Der Benutzer der amorphen Plastikwörter ist weit eher ein Sklaveder Worte. Er hat gar nicht die Möglichkeit, sie zu überprüfen, statt dessen aber vielleicht dieIllusion, ein umfassendes Gebiet in ihnen zu überblicken. Das Wort hat in erster Linie sozialeFunktion und einen ,Hof“’, Pörksen, U.: Plastikwörter, Stuttgart, 2004 (1988), S. 57f, sieheauch: Pörksen, U.: Wissenschaftssprache und Sprachkritik, Tübingen, 1994, S. 265-274.
 
52
Ninck, M.: Zauberwort Nachhaltigkeit, Zürich, 1997, S. 47f.
 
53
Salmon, W.C.: Logic, Prentice-Hall, 1981.
 
54
Ninck, M.: Zauberwort Nachhaltigkeit, Zürich, 1997, S. 50f.
 
55
Im englischen Original stellt Salmon genau eine solche Situation der Mehrdeutigkeit her, indemer „argument" einmal in der Bedeutung von „Diskussion" und einmal in der von „Argument"benutzt: “Multiplicity of meaning leads to logical difficultiy if the same word is used in twodifferent senses in the same argument and if the validity of the argument depends upon thatword maintaining a constant meaning throughout. Such arguments commit the fallacy ofequivocation.“, Salmon, W.C.: Logic, Prentice-Hall, 1984, S. 161.
 
56
"We are searching for a model output that represents a world system that is: 1. sustainablewithout sudden and uncontrollable collapse (…)", in: Meadows and Others: The Limits toGrowth. A Report for The Club of Rome’s Project on the Predicament of Mankind. New York, 1972.
 
57
"Sustainable development is development that meets the needs of the present without compromising the ability offuture generations to meet their own needs. It contains within it two key concepts: the concept of ,needs’, in particular the essential needs ofthe world’s poor, to which overriding priority should be given; and the idea of limitations imposed by the state oftechnology and social organization on the environment’s ability to meet present and future needs.", United Nations: Report ofthe World Commission on Environment and Development, General Assembly Resolution 421187, 1987.
 
58
Hauff, V. (Hrsg.): Unsere gemeinsame Zukunft. Der Brundtland-Bericht der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung. Greven,1987.
 
59
Der BegriffNachhaltigkeitwurde 1713 vor dem Hintergrund einer zunehmenden überregionalen Holznot von Hans Carl von Carlowitz (1645-1714), Oberberghauptmann in Kursachsen, verwendet: "Wird derhalben die größte KunstJWissenschaftJFleiß und Einrichtung hiesiger Lande darinnen beruhenfwie eine sothane Conservation und Anbau des Holtzes anzustellen/daß es eine continuierliche beständige und nachhaltende Nutzung gebe/we:iln es eine unentberliche Sache ist/ohne welche das Land in seinem Esse (im Sinne von Wesen, Dasein, d. Verf.) nicht bleiben mag.", Carlowitz: Sylvicu1tura oeconomica, oder haußwirthliche Nachricht und Naturmäßige Anweisung zur wilden Baum-Zucht. 1732. Reprint Remagen-Oberwinter, 2009. S. 105-106.
 
60
Das gebrochene Wechselspiel zwischen internationalen Entwicklungen und deutschen Denkvorräten bei der Einf’lihrung des Begriffs "Nachhaltigkeit" zeichnet Tremmel nach. Auf Aspekte dieses Vorgangs wird später zurückgekommen werden., Tremmel, I.: Nachhaltigkeit als politische und analytische Kategorie. Der deutsche Diskurs um nachhaltige Entwicklung im Spiegel der Interessen der Akteure. München, 2003.
 
61
Hier relativierend zu bemerken: Zwar entsteht die Bedeutung von Wörtern aus dem allgemeinenSprachgebrauch, doch die Bedeutungen erfahren durch Begriffe Normierung. Da politischenAkteuren weitreichende mediale und direkte Öffentlichkeiten zur Verfügung stehen, könnensie leichter als andere auf Begriffe ein- und damit auf Umgangssprache rückwirken. Daraufverweist Bergsdorf: Bergsdorf, W.: Zur Entwicklung der Sprache der amtlichen Politik in derBundesrepublik Deutschland, in: Liedke, F./Wengeler, M./Böke, K. (Hrsg.): Begriffe besetzen.Strategien des Sprachgebrauchs in der Politik, Opladen, 1991, S. 22. Doch das heißt erstensnicht, dass nicht allgemeinsprachliche Bedeutung erhalten bleibt, und dass diese zweitensnicht auch auf politische Akteure wirkt.
 
62
So geht zum Beispiel die auf Lucien Teniere zurück gehende Dependenzgrammatik, die dieHierarchie und Struktur von Sätzen untersucht, davon aus, dass zwischen den Teilen oderGliedern von Sätzen wechselseitige Abhängigkeiten bestehen, und dass dabei die zentralenAbhängigkeiten vom Verb ausgehen.
 
63
"… when the convention governing the meaning of a word has developed informally… thedefinition is neither true nor false; it is more like a rule than like a statement of fact." Salmon, W.C.: Logic, Prentice-Hall, 1984, S. 145.
 
64
Die Umsetzung von geltenden Normen in individuell moralkonformes Verhalten wird überEmotionen wie Schuld, Scham, Entfremdung, Stolz, Freude oder Glück vermittelt und gesteuert.Darüber, in welchem Maße Emotionen Handlungen beeinflussen und im Gegensatz zurationalem Verhalten stehen oder nicht, gibt es eine lange und alte wissenschaftliche Debatte.Zusammengefasst z. B. durch: Heidbrink, H.: Einführung in die Moralpsychologie, Weinheim, Basel, 2008, S. 142-162. Hier soll im Blick sein, dass es diesen Zusammenhang überhauptgibt: "For the moral identity, it is important to examine emotions that are not simply negativ orpositive but that are moral emotions. Much attention has been given to studying the emotionsof guilt and shame…. Guilt and shame are self-critical emotions in that individuells bcome anobject to their own actions and they evaluate their behavior in light of their standard or goals….To the extent that actors feel responsible for failing to live up to their standards or goals, they will feel guilt or shame. Shame is an intense feeling experienced for the violation of amoral standard in which ’the whole self’ is seen as responsible…. In contrast guilt concernsa particular behavior individuals have committed." Stets, J.E.: The Social Psychology of theMoral Identity, in: Hitlin, S./Vaisey, S. (Hrsg.): Handbook of the Sociology of Morality, NewYork, 2010, S. 398.
 
65
Vgl. Kant. Kritik derreinen Vernunft. Band 111. Berlin, 1968: "Ein Mannigfaltiges, das in einer Anschauung, die ich die meinige nenne, enthalten ist, wird durch die Synthesis des Verstandes als zur notbwendigen Einheit des Selbstbewusstseins gehörig vorgestellt, und dieses geschieht durch die Kategorie. Diese zeigt also an: dass das empirische Bewußtsein eines gegebenen Mannigfaltigen Einer Anschauung eben sowohl unter einem reinen Selbstbewusstsein apriori, wie empirische Anschauung unter einer reinen sinnlichen, die gleichfalls a priori Statt hat, stehe." S. 116; vg1.: Kant. Kritik der praktischen Vernunft, Kritik der Urtheilskraft. Band V. Berlin, 1908: "Es gibt gar keinen Gebrauch unserer Kräfte, so frei er auch sein mag, und selbst der Vernunft (die alle ihre Urtheile aus der gemeinschaftlichen Quelle apriori schöpfen muss), welcher, wenn jedes Subject immer gänzlich von der rohen Anlage seines Naturells anfangen sollte, nicht in fehlerhafte Versuche geratben würde, wenn nicht andere mit den ihrigen ihm voran gegangen wären, nicht, um die Nachfolgenden zu bloßen Nachahmern zu machen, sondern durch ihr Verfahren andere auf die Spur zu bringen, um die Prinzipien in sich selbst zu suchen und so ihren eigenen, oft besseren Gang zunehmen." S. 134. - "Nun ist den Kategorien, sofern sie auf jene Ideen angewandt werden sollen, zwar kein Object in der Anschauung zu geben möglich; es ist ihnen aber doch, dass ein solches wirklich sei, mithin die Kategorie als eine bloße Gedankenform hier nicht leer sei, sondern Bedeutung habe durch ein Object, welchesdie praktische Vernunft im Begriffe des höchsten Guts ungezweifelt darbietet, die Realität derBegriffe, die zum Behuf der Möglichkeit des höchsten Guts gehören, hinreichend gesichert, ohne gleichwohl durch diesen Zuwachs die mindeste Erweiterung des Erkenntnisses nachtheoretischen Grundsätzen zu bewirken.". S. 283.
 
66
Klauer: Was ist Nachhaltigkeit und wie kann man eine nachhaltige Entwicklung erreichen? In: Zeitschrift für angewandte Umweltforschung. Jg. 12. Heft 1. Bonn, 1999.
 
67
Exkurs: Nach Ablauf mehrerer Jahrhunderte lässt sich schwerlich rekonstruieren, was genauin den Köpfen derjenigen vorgegangen ist, die das Postulat vom Nachhalten zu Beginndes 18. Jahrhunderts erhoben bzw. förderten und billigten. Aber die Situation, in der sieagierten, lässt sich beschreiben, und sie lässt Rückschlüsse zu. Wesentliche Merkmale dieserSituation sind unter anderem: Die mittelalterliche Kleineisenherstellung, die Bergbau- undMontanunternehmen sowie Salinen hatten für ihren Betrieb großer Mengen Holz bedurft, dafür die Baumbestände unkontrolliert ausgebeutet und zu massiven Verlusten an Waldflächegeführt. (Hasel, K./Schwartz, E.: Forstgeschichte. Ein Grundriss für Studium und Praxis, Kessel, Remagen, 2002). Der Durchbruch der industriellen Produktionsweise war noch etwa einhundertJahre entfernt. Im Zeitalter von Handwerk und Manufaktur war der wahrnehmbare Unterschiedzwischen Waldwirtschaft einerseits und Landwirtschaft/Handwerk andererseits größer alsder zwischen der Verarbeitung nachwachsender und nicht nachwachsender Ressourcen.Der entscheidende Wahrnehmungsunterschied bestand in den längeren Zeiträumen, für dieman abhängig von der Waldregenerationszeit zu planen hatte. Wahrgenommene, gefühlteVerwandtschaft zu bäuerlichen Verhaltensweisen hätte nahe gelegt, wie die Landwirte, die Korn und Kartoffeln aus der einen Ernte als Saat und Voraussetzung für die nächsteaufheben, also Vorräte anlegen und „Vorsorge“ tragen zu wollen. Diese Wortbildung ist seitdem 17. Jahrhundert gebräuchlich; sie hat (laut Duden-Herkunftswörterbuch, S. 684) dieBedeutung „Bemühung um Abhilfe“ und damit dynamischen, aktiven Gehalt. Die gemessenan menschlichen Lebenserwartungen und Vorhersagemöglichkeiten langen Lebenszyklen vonWäldern lassen erwarten, dass ihnen mit Vorsicht gegenüber getreten wurde. Daraus kannnicht geschlossen werden, dass das besonders den Deutschen zugeschriebene romantischeWaldbewusstsein, das ihn als „Wesen an sich“ mystifiziert, damals schon vorhanden oderausgeprägt gewesen wäre. Die Literatur weist es in die geistig-kulturellen Kontexte, die sichals Gegenbewegung zum französischen Stadtleben etwa einhundert Jahre später entwickeln.(vgl. Lehmann, A.: Mythos deutscher Wald, in: Landeszentrale für politische Bildung BadenWürttemberg (Hrsg.): Der deutsche Wald, Heft 1/2001, S. 4-9). – Insgesamt scheint eheranzunehmen als auszuschließen zu sein, dass gesellschaftliche Debatten und Entwicklungenmit anderen Emotionen sowie anderen Assoziationen verbunden und deshalb von anderemVerlauf wären, würden Carlowitz oder die Übersetzer von „sustainable/sustainability“ aufdas Wort „Vorsorglichkeit“ gekommen sein.
"Sustain: late 13c., from O.Fr. sustenir „hold up, endure," from L. sustinere „hold up, support, endure," from sub „up from below" + tenere „to hold" (see tenet); tenet: „principle," properly„a thing held (to be true)," early 15c., from L. tenet „he holds," third person singular presentindicative of tenere „to hold, to keep, to maintain" from PIE base*ten „to stretch" (cf. Skt.tantram „loom," tanoti „stretches, lasts;" Pers. tar „string;" Lith. tankus „compact," i. e.„tightened;" Gk. teinein „to stretch," tasis „a stretching, tension," tenos „sinew," tetanos „stiff, rigid," tonos „string," hence „sound, pitch;" L. tendere „to stretch," tenuis „thin, rare, fine;"O.C.S. tento „cord;" O.E. thynne „thin"). Connection notion between „stretch" and „hold" is „tocause to maintain.“ The modern sense is probably becausetenet was used in M.L. to introducea statement of doctrine; www.​etymonline.​com/​index.​php?​termtenetallowed​_​in_​frame, August 2011.
 
68
„Sustain: late 13e., from O.Fr. sustenir“,hold up, cndure,„ from L. sustinere“ „hold up, support,cndurc,“ from sub „up from. bclow“ + tellere „to hold“ (sec tcnet); tcnct: „principlc,“ propcrly 8 thing held (to bc tTUc),„ early 15c., from L. tenet „he holds,“ third person singular present indicative of tenere „to hold, to keep, to maintain“ from PIE base *ten„to stretch“ (cf. Skt.tantram „100m,“ lanali „stretches, la8t8;“ Pers. tar „string;“ Lith. tankus „compact,“ i. c.„tightcned;“ Gk. teinein „to stretch,“ tasis „a stretching, tension,“ tenos „sincw,“ tetanos „stiff,rigid,“ tonns „string,“ hence „sound, pitch;“ L. tenden „to stretch,“ tenuis „thin, rare, fine;“ O.C.S. tento „cord;“ O.E. thynne „thin“). Connectionnotion bctween „stretch“ and „hold“ is „to causc to maintain.“ The modern sense is probably because tenetwas used in M.L. to introduce a statement of doctrine; http://​www.​ctymonline.​com/​indcx.​php.​.August 2011.
 
69
Langenscheidt: Taschenwörterbuch Englisch, Berlin, München, 2007, S. 754.
 
71
Beispiele sind der 1995er Bericht „Zukunftsfähiges Deutschland“ des Wuppertal Instituts oder„zukunftsverträgliche Entwicklung“ als zentraler Begriff im Bericht der Enquete-Kommission„Globalisierung“ des Deutschen Bundestags, Erhard Eppler benutzt in den Kontexten derDebatten um die Agenda 2010 „durchhaltbare Entwicklung“.
 
72
Dazu Innerwinkler: „Es geht also darum, dass bestimmte Parteien, Interessenvertretungenoder Institutionen Wörter für sich beanspruchen und gleichzeitig über deren Interpretationbestimmen.“ Innerwinkler, S.: Sprachliche Innovation im politischen Diskurs, Frankfurta. M., 2010, S. 46. Vgl. auch Klein, J.: Kann man „Begriffe besetzen“? Zur linguistischenDifferenzierung einer plakativen politischen Metapher, in: Liedke, F./Wengeler, M./Böke, K.(Hrsg.): Begriffe besetzen. Strategien des Sprachgebrauchs in der Politik, Opladen, 1991.
 
73
Zu den Folgen: Kuhn, F.: Anmerkungen zu einer Metapher aus der Welt der Machbarkeit, in: Liedke, F./Wengeler, M./Böke, K. (Hrsg.): Begriffe besetzen. Strategien des Sprachgebrauchsin der Politik, Opladen, 1991S. 101f.
 
74
Ninck, a. a. O.
 
75
Klein, J.: Kann man „Begriffe besetzen“? Zur linguistischen Differenzierung einer plakativenpolitischen Metapher, in: Liedke, F./Wengeler, M./Böke, K. (Hrsg.): Begriffe besetzen. Strategiendes Sprachgebrauchs in der Politik, Opladen, 1991, S. 51-68.
 
76
Vgl. Gilcher-Holtey: Die 68er Bewegung: Deutschland, Westeuropa, USA. München , 2001.S. 25 ff und 35 ff.
 
77
Den Tiefgang dieser Konflikte macht z. B. Wolf Wagner augenfällig: „Die Studentenrevoltevon 1967/68 führte mich in meinem Amerikabild in einen tieferen Konflikt als der deutscheAntiamerikanismus der fünfziger Jahre. Die rebellierenden Studentinnen und Studentenbenutzten Formen des Protests, die sie der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung abgeschauthatten. Sie kämpften gegen die undemokratischen autoritären Strukturen, unter denen ich seitmeiner Rückkehr aus den USA so litt…. Trotz der großen Nähe zu amerikanischen Formendes Protests war die Studentenbewegung inhaltlich zutiefst anti-amerikanisch. Sie war vorallem links und antikapitalistisch. Amerika galt als der Inbegriff des Kapitalismus…. Mankonnte nicht bei der Revolte mitmachen und Amerika toll finden. Zumal inzwischen nicht nurdie deutschen Eliten, sondern der gesamte Mittelstand bis hinunter ins Kleinbürgertum aufdie Orientierung an Amerika eingeschwenkt war." Wagner. Fremde Kulturen wahrnehmen.Erfurt, 1997, S. 61f.
 
78
Besonderen Einfluss auf die Debatten hatten seine Werke „Haben oder Sein“ und „Anatomieder menschlichen Destruktivität“.
 
79
Marcuse beeinflusste die 68er Bewegung besonders mit den Werken „Trieb struktur undGesellschaft", „Der eindimensionale Mensch“, „Repressive Toleranz“.
 
80
Zur zentralen Bedeutung von Horkheimer als Mitbegründer und Schlüsselfigur der FrankfurterSchule vgl. Schmidt./Altwicker (Hrsg.): Max Horkheimer heute – Werk und Wirkung. Frankfurt, 1986.
 
81
Zum ambivalenten Verhältnis zwischen Adorno und der 68er Studentenbewegung vgl. u. a.Kraushaar (Hrsg.): Frankfurter Schule und Studentenbewegung. Von der Flaschenpost zumMolotow-Cocktail. Hamburg, 1998. Habermas, J.: Die Zeit hatte einen doppelten Boden. DerPhilosoph Theodor W. Adorno in den fünfziger Jahren. Eine persönliche Notiz, in: FeuilletonDie Zeit v. 4.9.2003.
 
82
Habermas, J.: Protestbewegung und Hochschulreform. Frankfurt a. M„ 1969, S. 187 ff.
 
83
Ein lebhaftes Zeitbild zeichnet Cohen-Soleil: Sartre 1905-1980. Hamburg, 1988. S. 679-732.Die Unterschiede der französischen zur deutschen Studentenbewegung berühren nicht diezentralen inhaltlichen/politischen Konfliktpunkte; siehe dazu: Gilcher-Holtey: Die Nacht derBarrikaden, in: Neidhart (Hrsg.): Öffentlichkeit, Öffentliche Meinung, Soziale Bewegungen.Sonderheft 34 der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. Köln, 1994. S.375-392.
 
84
Erfinder der Zukunftswerkstätten (1964), Gründer des Wiener Instituts für Zukunftsfragen
 
85
Gründer: Aurelio Peccei , italienischer Industrieller, hochrangiger Manager bei FIAT undOlivetti, Alexander King, schottischer Chemiker, Diplomat, Politiker.
 
86
Vgl. Ostendorf: Die programmatische Entwicklung der „Grünen“ von den 1980er bis Anfangder 1990er Jahre. Ursachen und Folgen des Wandels von Weltbild und Politikverständnis.München, 2010.
 
87
Zu „Bewahrung der Schöpfung“ weist allein google-books im März 2011 61.700 Treffer fürBuchtitel aus. Bei Hinzufügung der Stichworte „Politik", „Wahl", „Programm“ lassen sichfür unmittelbar politische Kontexte auf Anhieb knapp 19.000 Verweise finden. Als faktischerBeweis für die Bindungskraft von „Nachhaltigkeit“ bis in die konservativsten Bereichevon Politik und Gesellschaft steht das bereits erwähnte seit 1982 existierende bayrischeLandesumweltministerium.
 
88
… in denen die Tier- und Pflanzenwelt vor dem Menschen geschützt und dieser faktisch füraußerhalb der Natur stehend erklärt wird.
 
89
Da hier keine hinreichend eindeutige Übersetzung in einem Wort gelingt, wird bei den englischenOriginalbezeichnungen geblieben.
 
90
Robinson, J.: Squaring the Cicle? Some Thoughts on the Idea of Sustainable Development, in: Ecological economics, 48, 2004, S. 369-384. Simons, D./Warfield, K.: The Biocentric andCulture-centric Orientations of Cultural Ecology, heran gezogen nach Kagan 2011; Kagan, S.: Art and Sustaiability. Connecting Patterns for a Culture of Complexity, Bielefeld, 2011, S.9-12.
 
91
Kultur steht hier für Zivilisation.
 
92
Kagan, 2011, S. 11 (Simons/Warfield, 2007, S. 10).
 
93
Siehe dazu auch: Brand, U./Görg, C.: „Nachhaltige Globalisierung“? Sustainable Developmentals Kitt des neoliberalen Scherbenhaufens, in: Görg, C./Brand, U.: Mythen globalenUmweltmanagements, Münster, 2002, S. 13f.
 
94
Tremmel, J.: 2003, S. 15.
 
95
Tremmel, J.: 2003, S. 169f.
 
96
Direkt haben Kulturpolitiker hier nicht mitgewirkt. Weder sind sie von die Initiatoren undEntscheidungsträgern der Kommission gefragt worden, noch haben sie eigenaktiv ihren Einflusserstritten.
 
97
Einen komprimierten Überblick gibt: Schwencke, 0.: Staatsziel Kultur. Abriss einer IdeenGeschichte der Kulturpolitik in der BundesrepublikDeutschland, in: derselbe et al.: Kulturpolitik von A-Z, Berlin, 2009, S. 14ff.
 
98
Olaf Schwencke, Mitbegründer der Kulturpolitischen Gesellschaft, illustriert auch in seiner Person, in wie bestimmender Weise der Geist der Kritischen Theorie die Aufbruchstimmung der auf die Bühne drängenden Ncuen Kulturpolitik prägte. Ein Tagebucheintrag aus dem Jahr 1972 liest sich so: "Bei Habermas, Marcuse und - allen anderen voran - Bloch habe ich gelernt, worauf es ankommt: die politischen Hoffnungen liegenjenseits der Muster des Bestehenden!" aus: Schwencke, 0.: Hoffen lernen. Zwölf Jahre Politik als Beruf. Eine Zwischenbilanz, Stuttgart, 1985, S. 32.
 
99
Dokumentiert in: Schwencke, O.: Das Europa der Kulturen – Kulturpolitik in Europa. Dokumente, Analysen und Perspektiven – von den Anfängen bis zum Vertrag von Lissabon, Bonn, 2010, S. 70-73.
 
100
Ebd.
 
101
Ebd.
 
102
Ebd.
 
103
Vgl.: Röbcke, Th. (Hrsg.): Zwanzig Jahre Neue Kulturpolitik. Erklärungen und Dokumente, Essen, 1993, S. 183-190.
 
104
So protokolliert Olaf Schwencke, eben gerade zum ersten Mal in den Deutschen Bundestaggewählt, auf der Zugfahrt zur ersten Fraktionssitzung seine Vorhaben und Ziele für die neueAufgabe. Dazu bemerkt er: „Nicht umsonst will ich Eppler (Quality of Life) studiert undbegriffen haben!“, Schwencke, O.: Hoffen lernen…, S. 32.
 
105
"Wir sprechen heute von Qualität des Lebens, obwohl wir nicht gcnau wissen, worin sie besteht, noch weniger, wie sie zu verwirklichen sei. Wir sprechen von Qualität, weil wir an der Quantität irre geworden sind. Am Anfang steht also auch hier nicht das Wissen, sondern der Zweifel. Wir zweifeln, ob dies gut für die Menschen sei: - immer breitere Straßen fiir immer mehr Autos, – immer größere Kraftwerke für immer mehr Energiekonsum, – immeraufwendigere Verpackung für immer fragwürdigere Konsumgüter, – immer größere Flughäfenfür immer schnellere Flugzeuge, – immer mehr Pestizide für immer reichere Ernten, – und, nicht zu vergessen, immer mehr Menschen auf einem immer enger werdenden Globus…. Daß wirtschaftliches Wachstum nicht als Maßstab für den Fortschritt taugt, wird bald nicht mehrumstritten sein… Daß qualitative Maßstäbe unvergleichbar viel schwieriger zu finden sindals quantitative, ist kein Grund, nicht danach zu suchen. So verstehe ich auch die Anregungvon Sicco Mansholt in dem Brief, den er am 9.2.1972 an Malfatti schrieb. Mansholt willbekanntlich den Begriff der „utilite nationale brute" an die Stelle des Bruttosozialproduktssetzen. Neue Maßstäbe brauchen wir auch für Wissenschaft und Technik. Das kann nichtheißen, daß Affekte gegen Wissenschaft und Technik uns weiterhelfen, erst recht nicht einromantisches „Zurück zur Natur“. Es kommt nicht darauf an, den menschlichen Erfindungsgeistzu frustrieren, sondern ihn auf neue Aufgaben zu lenken. Wie es eine umweltfeindliche Technikgibt, so kann es auch eine umweltfreundliche geben.“ – Eppler, E.: Maßstäbe für eine humaneGesellschaft. Lebensstandard oder Lebensqualität? Stuttgart, 1974, S. 18-3; vgl. auch Eppler, E.: im Interview, Anlage 1, S. 49.
 
106
"Um die Maßstäblichkeit fiir gegenwärtiges Handeln zuruckzugcwinnen und in Verantwortung für die nachfolgenden Generationen ein den natürlichen Ressourcen angcpaßtes Wirtschaften zu entwickeln, steht auch die Kulturpolitik in einer ncucn Verantwortung. Eine solche Veränderung des gesellschaftlichen Naturverhältnisses setzt einKulturverständnis voraus, das die strikte Entgcgensctzung von Natur und Kultur überwindet. Wie wir leben wollen, ist auch eine Frage der Kultur. Deshalb hat Kulturpolitik die Aufgabe, ökologische Verantwortung zu thematisieren undNachhaltigkcit undRcssourccnschonung, Verlangsamung und Mußefabigkcit zum Gegenstand kulturpolitischen Handeins zu machen.", Programm der Kulturpolitischen Gesellschaft, Kulturpolitische Mitteilungen 83, Heft IVl98, S. 21.
 
107
Schwencke, O.: Die Kunst, in die Zukunft zu handeln – Nachhaltigkeit als kulturpolitischesPrinzip. Robert Jungk anlässlich seines neunzigsten Geburtstages zu ehren, in: KulturpolitischeMitteilungen Nr. 100, I/2003, S. 41.
 
108
So brauchte es z. B. beinahe ein Vierteljahrhundert, bevor der Bereich Kultur als politischesRessort Aufwertung durch die Einrichtung eines eigenen Staatsministeriums erfuhr.
 
109
Absoluter bzw. mit größerer Gewissheit können hier keine Aussagen getroffen werden. Es wäreschon eine zu umfangreiche Arbeit gewesen, überhaupt eine vollständige, aktuelle Bibliographiezu erstellen, geschweige denn alle Literatur zu sichten.
 
110
Parallel dazu hat der Anspruch/das Leitmotiv „Nachhaltigkeit“ sich quer durch die Wissensgebieteund sozialen Zusammenhänge ausgebreitet, die dann jeweils für sich eine „Kultur derNachhaltigkeit“ debattieren. www.google.de wirft im April 2011 knapp 900 000 Treffer fürdas Begriffspaar „Kultur Nachhaltigkeit“ aus. books.google.de meldet über 82 000 Titel. DieDurchsicht der ersten ca. 500 Nennungen ergab, dass sich nur selten ein themenferner Titel indie Liste verirrt hat, und dass mehr als 90 % der Bücher nach 2000 erschienen sind.
 
111
Kurt, H./Wagner, B. (Hrsg.): Kultur-Kunst-Nachhaltigkeit. Die Bedeutung von Kultur für dasLeitbild Nachhaltige Entwicklung, Bonn/Essen, 2002, S. 13f.
 
112
Ebd.
 
113
Fuchs, M.: Kulturpolitik als gesellschaftliche Aufgabe. Eine Einführung in Theorie, Geschichte, Praxis, Wiesbaden, 1998, S. 17.
 
114
„Der zentrale und grundlegende Ausgangspunkt von Nachhaltigkeit besteht… in kritischerReflexion. Es machte einen Teil des Wesens von Kunst aus, gesellschaftliche und individuelleGegebenheiten zu Bildern und Assoziationsketten zu verdichten.“ Er zitiert Robert Jungk -mit der Feststellung, große Veränderungen kündigten sich zuerst immer in der Kunst an, siesei die bessere Prognostikerin als Wissenschaftler und Wirtschaftler – und setzt später fort: „Man kann sagen, Kunst schafft sinnliche und intellektuelle Voraussetzungen für nachhaltigesDenken und Handeln. Da die Frage nach der Kultur immer die ,Wie-Frage’ ist, also nicht, wastun die Menschen, sondern wie tun sie es, ist die ethische Begründung von Nachhaltigkeitnichts anderes als im Kern eine kulturelle Frage. Das heißt, auch auf dieser Betrachtungsebene hängt es in doppelter Weise von Kulturpolitik ab, inwieweit das Prinzip der Nachhaltigkeitzum gesellschaftlich bestimmenden entwickelt werden kann. Sie hat entscheidenden Einflussauf die sinnlichen und intellektuellen Voraussetzungen für nachhaltiges Denken und Handelnund auf das wirksam Werden des entsprechenden Wertekanons. So fällt der Kulturpolitiknicht nur in ihrer Doppelnatur von geistigen und Funktionseliten als aktive VermittlerinVerantwortung für Nachhaltigkeit zu. Sie ist gewissermaßen als deren Seele zu verstehenund hat eben begonnen, sich dessen bewusst zu werden.", Schwencke, O.: Die Kunst, in dieZukunft zu handeln – Nachhaltigkeit als kulturpolitisches Prinzip. Robert Jungk anlässlichseines neunzigsten Geburtstages zu ehren, in: Kulturpolitische Mitteilungen Nr. 100, I/2003, S. 44.
 
115
Fuchs, M.: .bd.
 
117
Weitere Fakten zu den Interviewten: Acht von ihnen waren/sind Politiker oder wirken imengen politischen Bereich, sechs davon in Deutschland, eine in Schweden und einer inGroßbritannien. Parallel dazu engagieren sich alle in NGO’s bzw. in umweltorientiertenInstitutionen. Das Engagement von sechzehn Interviewpartnern ist wesentlich durch dieRealisierung unmittelbar praktischer Projekte gekennzeichnet. Knapp die Hälfte, elf, derBefragten sind Träger des Alternativen Nobelpreises. Mit einer Ausnahme verfügen alleExperten über eine akademische Ausbildung, zum Teil über mehrere unterschiedliche. Elfvon ihnen haben ökonomische Abschlüsse erworben, acht im weitesten Sinne geistes- bzw.sozialwissenschaftliche. Naturwissenschaftliche Studien absolvierten sechs der Partner. IhrerKonfession nach untergliedern sie sich in zwei Muslime, zwei Atheisten bzw. Agnostiker, dreiHindu und 15 Christen; von zweien ist die Glaubensrichtung nicht bekannt. Einen biographischenBezug zum Kulturbereich weisen indirekt zwei der Persönlichkeiten als ehemals Kunstausübendeauf, einer davon war Opernsänger, einer war Komponist und Sänger. Keiner der Befragtenbesitzt eine technische oder ingenieurwissenschaftliche Ausbildung.
 
118
„Die Kultur kann in ihrem weitesten Sinne als die Gesamtheit der einzigartigen geistigen, materiellen, intellektuellen und emotionalen Aspekte angesehen werden, die eine Gesellschaftoder eine soziale Gruppe kennzeichnen. Dies schliesst nicht nur Kunst und Literatur ein, sondern auch Lebensformen, die Grundrechte des Menschen, Wertsysteme, Traditionen undGlaubensrichtungen.“, Weltkonferenz über Kulturpolitik. Schlussbericht der von der UNESCOvom 26. Juli bis 6. August 1982 in Mexiko-Stadt veranstalteten internationalen Konferenz, hrsg.von der Deutschen UNESCO-Kommission. (UNESCO-Konferenzberichte, Nr. 5), München, 1983, S. 121.
 
119
Münch, R:.Risikopolitik, Frankfurt a. M., 1996, zusammengefasst nach: Fuchs, M.: Kulturpolitikals gesellschaftliche Aufgabe, Wiesbaden, 1998, S. 244.
 
120
Siehe dazu: Fuchs, M.: Kulturpolitik, Wiesbaden, 2007, S. 67-79.; Deutscher Bundestag – 16.Wahlperiode: Schlussbericht der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“, DS 16/7000, 2007.
 
121
Vgl. dazu: Fuchs, M.: 1998, S. 57-60.
 
122
Fuchs sagt über den Kulturbegriff, dieser sei „offenbar ein Totalitätsbegriff, der noch die letzteLebensäußerung – , materiell und geistig, normativ und empirisch – umfasst, in: Fuchs, M.: 1998, S. 113. Zur Totalität des Einzugsbereichs kommt, wie u. a. Schwencke feststellt, seineDynamik, in: Schwencke, O./Bühler, J./Wagner M.K.: Kulturpolitik von A Z, Berlin, 2009, S. 11.
 
123
Den praktischen Erfahrungen der Autorinnen in europäischen Kontexten nach kommt hier einebesondere Qualität der Debatten hinzu, die sich als sehr stark gesellschafts-politisch pointiertbeschreiben lässt und möglicherweise daher rührt, dass die „Neue Kulturpolitik“ aus der engenVerbindung von Kulturaktivisten mit den bundesdeutschen politischen Reformbewegungender ausgehenden 1960er und der 1970er Jahre entstanden ist.
 
124
Die vollständige empirische Untersuchung siehe: Griefahn, M./Rydzy, E.: Der Grundwiderspruchder deutschen Nachhaltigkeitsstrategie. Cradle to Cradle als möglicher Lösungsweg.Ansatzpunkte und strategische Potentiale von Kulturpolitik: www.diss.fu-berlin.de/diss/ receive/FUDISS_thesis_000000094421, S. 112-174.
 
125
„Laut Akademiegesetz von 1975 ist es Aufgabe der Evangelischen Akademie Loccum, derVerkündigung der Kirche in der Konfrontation moderner Weltprobleme mit dem Evangeliumzu dienen. Außerdem will sie einen Beitrag zur verantwortlichen Planung zukünftigergesellschaftlicher Entwicklungen leisten und den Menschen die Möglichkeit zur Beteiligungam Handeln der Kirche bieten.“ (Darin liegt die Übereinstimmung mit den Satzungs- undProgrammzielen der Kulturpolitischen Gesellschaft. d.Verf.) „Die… Loccumer KulturpolitischenKolloquien hatten an der Gestaltung der Neuen Kulturpolitik und der Eröffnung eines breitengesellschaftlichen Diskurses über Kulturpolitik seit den 1970er Jahren wesentlichen Anteil.Im Kontext der kulturpolitischen Arbeit der Akademie wurde 1976 die KulturpolitischeGesellschaft gegründet.“ Die Akademie-Veranstaltungen befassen sich außerdem „auch mitProblemen und Konflikten aus Politik und Gesellschaft, aus Wirtschaft, Wissenschaft undUmwelt…“ Zitate aus: Schwencke, O. et al: Kulturpolitik von A – Z, Berlin, 2009, S. 136f.
 
126
Unter „Referent" werden hier auch Akteure geführt, die genau genommen als Moderatoreneingesetzt waren. Da es sich durchweg um jeweils fachlich qualifizierte Persönlichkeitenhandelt, die in verschiedenen Kolloquien verschiedene Funktionen übernahmen, kann voneiner Unterscheidung zwischen „Referenten“ und „Moderatoren“ als Gruppenbezeichnungabgesehen werden.
 
127
Seit 1997 sind die Protokolle – mit Ausnahme der 1998er Tagung im Internet abrufbar: www.​loccum.​de/​protokoll/​protokoll.​html, aufgefunden im Juni 2012. Die früheren Protokollebzw. Protokollauszüge wurden uns freundlicherweise von Frau Senne aus dem Archiv derEvangelischen Akademie Loccum zur Verfügung gestellt.
 
Metadaten
Titel
Ambivalenzen von „Nachhaltigkeit“
verfasst von
Edda Rydzy
Monika Griefahn
Copyright-Jahr
2014
Verlag
Springer Fachmedien Wiesbaden
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-02850-3_1