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Erschienen in: Zeitschrift für Außen- und Sicherheitspolitik 3/2015

01.07.2015 | Analyse

Amerikas Realpolitik

verfasst von: Dr. Josef Braml

Erschienen in: Zeitschrift für Außen- und Sicherheitspolitik | Ausgabe 3/2015

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Zusammenfassung

Amerika sieht seine vitalen Interessen bedroht, aber es ist in seiner Handlungsfähigkeit enorm eingeschränkt. Die massiven wirtschaftlichen, sozialen und politischen Probleme im Innern wirken sich auf das Selbstverständnis im außenpolitischen Handeln und auf den Aktionsradius der Weltmacht aus. Weltweites nation building und Demokratieförderung waren gestern; heute muss der US-Präsident die eigene Nation wieder auf Vordermann bringen. Das heißt jedoch nicht, dass sich die USA aus der Welt zurückziehen werden. Washington wird vielmehr geostrategisch wichtige Regionen wie den Mittleren Osten und Asien wieder stärker durch Realpolitik zu sichern versuchen.

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Fußnoten
1
Als „Investition in die regionale Stabilität“ haben die USA seit 1948 insgesamt über 74 Mrd. US-$ Auslandshilfe an Kairo gezahlt. Trotz enormer Sparzwänge und Haushaltsprobleme wurden im Haushaltsjahr 2014 für die Militärdiktatur wieder 1,3 Mrd. US-$ Militärhilfe und 250 Mio. US-$ Wirtschaftshilfe veranschlagt (Sharp 2014, S. 11–17).
 
2
Zum Beispiel der ehemalige US-Regierungsbeamte und Ex-Präsident des Council on Foreign Relations, Leslie H. Gelb (2011).
 
3
Es bleibt abzuwarten, ob sich der Ölrausch in den USA bei nüchterner Ex-post-Betrachtung nicht doch noch als Blase herausstellt. Zum einen ist zu befürchten, dass das billige Geld der US-Notenbank (Stichwort: quantitative Lockerung) auch im Energiebereich bereits zu Fehlallokationen geführt hat. Viele kleinere Pionierunternehmen, die von Private Equity-Firmen finanziert und vertraglich zu Mindestmengen verpflichtet wurden, können aufgrund des gegenwärtigen Überangebots und Preisverfalls bei Schiefergas nicht mehr ihre Investitions- und Produktionskosten decken. Die meisten Pioniere werden sich wirtschaftlich zu Tode fracken. Wie in neuen Märkten üblich, wird sich auch der Fracking-Markt bereinigen, wenige größere Anbieter werden übrig bleiben. Die Preise werden dann wieder steigen.
 
4
Nach dem makroökonomischen Krankheitsbild der dutch disease kann wegen Rohstoffexporten die Währung eines Landes derart aufgewertet werden, dass die Produkte anderer Exportbranchen im Ausland teurer und damit nicht mehr konkurrenzfähig werden. Ebenso kann die Wettbewerbsfähigkeit alternativer Wirtschaftssektoren vermindert werden, wenn der für die Erwirtschaftung von Devisen lebensnotwendige Rohstoffsektor allzu sehr gefördert und andere (industrielle) Wirtschaftssektoren vernachlässigt werden.
 
5
So auch die Einschätzung von Joseph S. Nye (2014).
 
6
Am 24. August 2011 informierte der damalige russische Präsident Dmitri Medwedew (2011; eigene Übersetzung) die erstaunten JournalistInnen über die Ergebnisse seiner Gespräche mit den Mitgliedern der Nationalen Verteidigungskommission Nordkoreas: „Wir haben unsere ausführenden Organe angewiesen, eine Kommission einzurichten, um den spezifischen Rahmen für eine bilaterale Zusammenarbeit beim Gastransit durch die Volksrepublik zu vereinbaren, bei dem auch die Koreanische Republik eingebunden wird, zumal die Hauptkonsumenten in Südkorea sind.“
 
7
So lieferte der Berater Aaron Friedberg (2011; eigene Übersetzung) der Politik bereits Argumentationshilfen: „Um die notwendigen Ausgaben in Zeiten knapper Haushalte zu rechtfertigen“, so der Princeton-Professor, „müssen unsere Führer deutlicher die Interessen der Nation sowie die Verpflichtungen in Asien erklären und ungeschminkter die Herausforderungen beschreiben, die Chinas unbarmherzige militärische Rüstung darstellt.“
 
8
So der neorealistische Vordenker John J. Mearsheimer (2014, S. 89).
 
Literatur
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Metadaten
Titel
Amerikas Realpolitik
verfasst von
Dr. Josef Braml
Publikationsdatum
01.07.2015
Verlag
Springer Fachmedien Wiesbaden
Erschienen in
Zeitschrift für Außen- und Sicherheitspolitik / Ausgabe 3/2015
Print ISSN: 1866-2188
Elektronische ISSN: 1866-2196
DOI
https://doi.org/10.1007/s12399-015-0505-5

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