Analoge Oberflächen, digitale Transgressionen. Medialität und Realität in Satoshi Kons Perfect Blue und Paprika

Der Beitrag untersucht die komplexen Verhältnisse zwischen Realität und medialen Konstruktionen in den Anime-Filmen 'Perfect Blue' und 'Paprika' von Satoshi Kon. 'Perfect Blue' zeigt, wie die Identität der Hauptfigur Mima durch mediale Bilder und Wahrnehmungen fragmentiert wird, wobei spiegelnde Oberflächen wie Computerbildschirme als Schnittstellen zwischen Realität und Fiktion dienen. 'Paprika' geht einen Schritt weiter und vermengt Realität, Träume und Filme durch die Nutzung eines Traumcomputers, der Grenzen zwischen verschiedenen Realitätsebenen aufhebt. Die Filme werden im Kontext von Thomas Lamarres Theorie zur Ästhetik des Anime analysiert, die die medialen Eigenschaften des Anime mit anderen Medientechnologien verbindet. Besonders hervorgehoben wird die Intensivierung der medialen Transgressionen von 'Perfect Blue' zu 'Paprika', die von der Oberflächenreflexion zur tatsächlichen Ebenenüberschreitung reicht. Diese Analyse bietet einen tiefgehenden Einblick in die medientheoretischen Implikationen der Filme und deren Relevanz für die heutige Medienlandschaft.