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2014 | OriginalPaper | Buchkapitel

4. Analyse der Empirie: Politische Kommunikation deutscher Familienunternehmen

verfasst von : Lars Schatilow

Erschienen in: Politische Kommunikation deutscher Familienunternehmen

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Um im Rahmen dieser Arbeit die Frage bearbeiten zu können, wie Familienunternehmen ihre politische Kommunikation organisieren, muss zunächst betrachtet werden, ob Politik für Familienunternehmen eine Rolle in ihrem unternehmerischen Alltag darstellt.

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Fußnoten
1
Zitierweise entsprechend dem elektronischen Analyseprogramm MAXQDA. Der Buchstabe und die unmittelbar dahinterstehende arabische Zahl beziehen sich auf den Probanden. Die mit dem Bindestrich verbundenen arabischen Zahlen beziehen sich auf die jeweilige Sequenz innerhalb des Interviews, aus der das jeweilige Zitat entnommen ist. Die Sequenzierung wird von MAXQDA automatisch vorgenommen.
 
2
Aus Gründen der Anonymität wird auf eine Zuordnung dieser Aussagen zu den jeweiligen Probanden verzichtet.
 
3
Aus Gründen der Anonymisierung gekürzt.
 
4
Zum regionalen Lobbying und der Bedeutung von lokalen Elitezirkeln siehe auch: Schatilow, Lars 2013b: Von der Stadt zur Region.
 
5
Bezeichnet eine Gruppe von „Gleichen“ und wurde von R. K. Merton in seiner ursprünglichen Bedeutung zur Beschreibung der Eigenschaften von Gruppen gleichaltriger Kinder- und Jugendlicher verwendet. Siehe hierzu: Hillmann, Karl-Heinz 1994: Wörterbuch der Soziologie.
 
6
Gemeint ist die pro aktive Bereitstellung von relevanten Informationen seitens politischer Mandatsträger für den Familienunternehmer.
 
7
Siehe hierzu auch das Zitat des Probanden F1 [F1 27–28].
 
8
Siehe auch oben: F2 25–25: Die regionale politische Netzwerkpflege verläuft derart erfolgreich, dass politische Issues (Bauvorhaben) stets zügig umgesetzt werden.
 
9
Allgemein der auf Diskurs und Teilhabe und unter Einbezug der Öffentlichkeit stattfindende Kommunikationsstil. Hierzu auch Jürgen Habermas 1992: „Deliberative Politik“. [Habermas 1992]
 
10
Die Aussage deckt sich mit den Ergebnissen der ersten repräsentativen, internationalen Studie unter Vorstandsvorsitzenden und Geschäftsführern zu Corporate Citizenship aus dem Jahr 2001. Demnach stand allgemein die Verbesserung der Reputation als Nutzen im Vordergrund: „So gaben 80 % der Interviewten eine, Verbesserte Reputation im Markt und bei Kunden‘ an, 71 % verzeichneten eine, Positive Reputation bei Medien und Überwachungsbehörden‘ und bei zwei Drittel der Unternehmen erhöhte sich die, Kooperationsbereitschaft im lokalen Umfeld‘.“ Nährlich, Stefan 2010: Tue Gutes und profitiere davon. Zum Nutzen von Corporate Citizenship-Aktivitäten.
 
11
Nicola Neuvians und Michael Alberg-Seberich sprechen in diesem Zusammenhang von „Strategischer Philantrophie“ und verzichten auf den Corporate-Begriff. Derartige Engagements werden hier der „Family Governance“ zugeordnet. [Neuvians/Alberg-Seberich 2011: 286–301] So wäre politische Kommunikation vielmehr eine privat-familiäre Angelegenheit.
 
12
Siehe zu Corporate Citizenship aus traditionellem Motiv auch Stefan Nährlich 2010: 244.
 
13
Der Autor unterstellt hier Wertrationalität. Ihm ist bewusst, dass das (politische) Engagement für die Region der Unternehmerfamilie eine regionale Vormachtstellung ermöglicht. Im Sinne der strategischen Traditionsgenerierung stehen der generationenübergreifende Erhalt der Familie und deren Vermögen im Vordergrund. So erhält die Region als Ganze einen Wert für den Familienunternehmer, da er diese mit seiner Familie und dem Unternehmen prägt und mitgestaltet. Der Autor entscheidet sich, dass familiär-dynastische Motiv als zentral zu betrachten.
 
14
Der Autor entlehnt hier die Bezeichnung „Unternehmen Region“ von Jörg Maier, der sie für die Regional Governance Forschung entwickelt und bestimmt hat. Maier, Jörg 2004.
 
15
Siehe hierzu auch das bereits genannte Statement von F10 52–52.
 
16
Wie auf der regionalen Ebene beobachtet, so würde die These der politischen Kommunikation aus Nationaler Verantwortung erhärtet, wenn sich derartige Familienunternehmer sozial- oder zivilgesellschaftlich auf nationaler oder gar internationaler Ebene engagieren. Ein Beleg ist hinfällig: Wir denken an die großen Stiftungen für Wissenschaft, Kunst, Kultur oder jene, die der gesundheitlichen Fürsorge und sozialen Einrichtungen zu Gute kommen und von den Familienunternehmen, die auch in den großen Spitzenverbänden einflussreich präsent sind, unterhalten werden.
 
17
Es soll erwähnt sein: Aufgrund der sozialen Schließungsordnung ist es den in Präsidien und Vorständen von Spitzenverbänden vertretenen Familienunternehmern möglich, die Interessen des Unternehmens zu vertreten. Dennoch würde dieses Lobbying -wie für die regionale Ebene hier beschrieben- im Dienste der nationalen Fürsorge erfolgen und somit als wertrationale, d.h. politische Interessenvertretung zu benennen sein. Dem Autor ist bewusst, dass es sich um schwache Signale für die These handelt, die einer vertiefenden Analyse der Handlungsabsichten von Familienunternehmen vs. Publikumsgesellschaften in den Spitzenverbänden bedarf.
 
18
Im Rahmen einer repräsentativen Studie müsste geprüft werden, ob sich die von Sabine Klein aufgezeigten Typen der Familienunternehmensführung auch in Bezug auf die Bereitschaft zur Professionalisierung der politischen Kommunikation zeigen. Diese Korrelation kann hier nur ausschnitthaft und explorativ angesprochen werden. Die bisherigen Befunde bestätigen allerdings die von Klein beschriebene Einteilung: So handelt es sich bei F9 um die 1. Generation, d.h. den Gründer des Familienunternehmens, der seit Jahrzehnten den Betrieb erfolgreich als „Alleinherrscher“ durch „Vorbildsein“ führt.
 
19
F14 bezieht seine Aussage darauf, dass es innerhalb seines Branchenverbandes große Publikumsgesellschaften gibt, die außerhalb Deutschlands einen internationalen Zirkel gründen, um politische Issues global in den politischen Metropolen zu lobbyieren. Die nationale/ Staaten-Ebene innerhalb einer Wirtschaftsgemeinschaft (welche auch eine Nation wie die USA sein kann) wird ignoriert.
 
20
Diese Wirkmechanismen bedürfen einer repräsentativen Untersuchung. Sie könnten zudem, so die Anmerkung, Bedeutung für die Fragestellung haben, weshalb europäische Parteien seitens der deutschen Politiker noch immer keine entsprechende Aufwertung erfahren und „am Tropf“ der nationalen Mutterparteien gehalten werden. Und auch bei der Analyse von Unternehmensführung -insbesondere bei solcher, die von Familien beeinflusst wird- darf „Soziale Ehre“ und „Prestige“ nicht unberücksichtigt bleiben. Siehe auch: Schatilow, Lars 2013b.
 
21
An dieser Stelle muss daran erinnert werden, dass die betriebswirtschaftliche Managementausbildung (-Studium) eine der häufig stattfindenden Aufgaben der Unternehmensführung bislang weitgehend ausklammert: Das strategische Management von politischer Kommunikation.
 
22
NGO = Non-Government-Organisation
 
23
Aus Gründen der Anonymität wird an dieser Stelle auf eine Quellenangabe bewusst verzichtet.
 
24
Politisches Kommunikationsmanagement ergänzt das Innovationsmanagement. Das Methodenset (Issues und Stakeholdermanagement) ist zentraler Bestandteil in Foresight-Prozessen.
 
Metadaten
Titel
Analyse der Empirie: Politische Kommunikation deutscher Familienunternehmen
verfasst von
Lars Schatilow
Copyright-Jahr
2014
Verlag
Springer Fachmedien Wiesbaden
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-04049-9_4