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2021 | OriginalPaper | Buchkapitel

4. Analyserahmen

verfasst von : Michael Angenendt

Erschienen in: Politik abseits der Parteien

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Das Kapitel befasst sich mit der Analyse der Parteiendistanz auf drei Ebenen: Mitglieder, Identität und Organisation, Präsenz und Erfolg. Es spannt den allgemeinen Analyserahmen und stellt Hypothesen zur Beantwortung der Forschungsfragen auf. Die Mitgliederebene verknüpft die lokale Politikforschung mit der Herausforderung der abnehmenden Präsenz und Mitgliederschwund der Parteien. Die Identitätsebene betrachtet die parteienskeptische Haltung der Wählergemeinschaften und deren potenziell populistische Züge. Die Organisationsebene untersucht, ob Wählergemeinschaften ein funktionales Äquivalent zu Parteien darstellen. Die Forschungsfragen werden in empirisch handhabbare Fragekomplexe ausdifferenziert und die Hypothesen in den folgenden Theorieabschnitten aufgestellt. Die Mitgliederebene untersucht das Sozialprofil und die Beitrittsmotive der Mitglieder sowie deren Partizipationsmuster. Die Identitätsebene analysiert die Einstellungen und Haltungen der Mitglieder gegenüber der lokalen und überörtlichen Politik. Die Organisationsebene untersucht die Binnenstruktur, Aufgaben und Erfolgsdeterminanten der Wählergemeinschaften. Die Forschung zielt darauf ab, zu verstehen, ob Wählergemeinschaften eine funktionale Alternative zu Parteien darstellen und wie sie sich in der lokalen Politik etablieren.

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Fußnoten
1
Die Bürger, so die Hoffnung, fungieren als Vetospieler und nötigen die Ratsparteien bereits durch die (antizipierte) Androhung eines Bürgerentscheids auch zwischen den Wahlen zu responsivem Verhalten (Bogumil (2017, S. 131).
 
2
Inwieweit dezidiert rechtspopulistische Wählergemeinschaften das Spektrum in Deutschland prägen, rückte in den vergangenen Jahren unter dem Begriff der rechtsextremen Wählergemeinschaften, sogenannter „ReX KWG“ in den Blick (Krappidel (2012). In der Ratsdebatte profitieren diese von ihrer attestierten Janusköpfigkeit, „mit der das Changieren [..] zwischen Sachpolitik und Provokation gemeint ist“ (Krappidel (2016, S. 229): Eine ideologische Auseinandersetzung mit den moderaten Parteien wird einerseits durch den Rückzug auf vermeintlich sachpolitische Fragen abgewehrt, andererseits offenbaren gezielte Provokationen ihren Charakter als rechtspopulistische Protestbewegung. Bislang handelt es sich bei den Rechtspopulisten um ein Randphänomen im Spektrum der Parteifreien, allerdings um ein stetiges (vgl. Rabus (1955, S. 204).
 
3
Hinzuweisen ist auf die Grenzen der Übertragbarkeit des Analyserasters. Katz und Mair (1993, S. 598) antizipieren starke personelle Überschneidungen zwischen den in den Ortsverbänden der Parteien organisierten Mitgliedern und den Inhabern eines Amtes und/oder Mandates auf kommunaler Ebene: „[…] the party on the ground [.] may be taken to include (or be fused with) the holders of local political office […]“ (Katz u. Mair (1993, S. 600). Aufgrund des kommunalen Fokus von Wählergemeinschaften sind sie insofern eher vergleichbar mit den Ortsverbänden bundesweit organisierter Parteien als mit diesen Parteien in ihrer Gänze. Auch wenn im Verlauf der Arbeit der empirische Vergleich unterbleibt, sind grundsätzlich größere Schnittmengen zwischen den drei Gesichtern von Wählergemeinschaften als zwischen denen der bundesweit organisierten Parteien zu erwarten. Aufgrund der Begrenzung auf die Kommunalpolitik stellt das Engagement in einer Wählergemeinschaft zudem eine ehrenamtliche Tätigkeit dar, weshalb auch nicht davon auszugehen ist, dass die party in central office durch hauptamtliche Mitarbeiter unterstützt wird. Bei der Übertragung des Konzepts der drei Gesichter auf die Organisationsform Wählergemeinschaft sind insofern die strukturell bedingten Unterschiede zwischen den Organisationsformen zu berücksichtigen.
 
Metadaten
Titel
Analyserahmen
verfasst von
Michael Angenendt
Copyright-Jahr
2021
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-35259-2_4