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2015 | OriginalPaper | Buchkapitel

4. Analytische Geometrie

verfasst von : Hans-Wolfgang Henn, Prof. Dr., Andreas Filler, Prof. Dr.

Erschienen in: Didaktik der Analytischen Geometrie und Linearen Algebra

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Zusammenfassung

Die Analytische Geometrie erlaubt es, den „Anschauungsraum“, in dem wir leben, mit algebraischen Methoden zu beschreiben. Bereits mithilfe des elementargeometrischen Satzes des Pythagoras und seiner Verallgemeinerung zum Kosinussatz können wir Längen und Winkel nicht mehr nur messen, sondern auch berechnen. Die Koordinatisierung geometrischer Sachverhalte erweist sich als fundamentale Idee der Mathematik; die Koordinaten sind das Bindeglied zwischen Geometrie und Algebra. Besonders übersichtlich wird das Arbeiten in der Analytischen Geometrie durch die Einführung von Vektoren. Geometrische Objekte werden in der Analytischen Geometrie durch Gleichungen beschrieben, und zwar lineare Gleichungen für Geraden und Ebenen sowie nichtlineare für Kreise, Kugeln, Ellipsen, Hyperbeln und viele andere spannende Objekte. Problemangemessene Koordinatisierungen sowie das Wechselspiel zwischen Gleichungen und geometrischen Objekten in der Schule bilden daher rote Fäden des Kapitels. Vor der Behandlung der metrischen Geometrie von Geraden und Ebenen sowie von Kreisen und Kugeln werden Wege der Einführung des Skalarprodukts in der Schule diskutiert. Die vorgenommene Unterscheidung zwischen affinen und metrischen Eigenschaften des Anschauungsraumes gehört zum Basiswissen des Lehrers, wird aber im Unterricht nicht expliziert.

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Fußnoten
1
Daher ist es eine Unsitte, einen als Schnittpunkt von zwei Geraden konstruierten Punkt zusätzlich durch ein Kreuz zu kennzeichnen: Damit hat man den Punkt als Schnittpunkt von vier Geraden!
 
2
Daher sollte man diese Eigenschaft in der Schule verwenden, aber nicht problematisieren.
 
3
Dies kann z. B. mithilfe der Variationsrechnung bewiesen werden (was allerdings keinerlei Bedeutung für die Schule hat).
 
4
Diese Formulierung ist allerdings in Hinblick darauf, wie der Begriff „Gerade“ verwendet wird, problematisch. Wie kann denn eine Gerade irgendwo „beginnen“?
 
5
Die Sicht, dass Geraden spezielle Kurven sind, scheint allerdings kein Allgemeingut zu sein: Im Spiegel 41, 2012, S. 154f., wird über die Ausbreitung von Blutspuren berichtet: „Die Flugbahn von Blutspritzern verläuft kurvenförmig und keineswegs gerade, wie man annahm.“ [Thadeusz(2012)]. Nun ja, ein Quadrat ist für viele Menschen auch kein Rechteck. Letztendlich sind dies ja normative Festlegungen.
 
6
Auf die Herleitung von Koordinatengleichungen für Kreise und Kugeln im Unterricht wird näher in dem Abschn. 4.6, auf Zugänge zu ihren Parameterdarstellungen in Abschn. 5.​3 eingegangen.
 
7
I. Allg. werden Parameterfunktionen betrachtet, die – wie in der Differentialgeometrie üblich – stetig differenzierbar sind (dies ist bei den in der Schule behandelbaren Beispielen keine Einschränkung).
 
9
Allerdings sollten auch Beispiele behandelt werden, bei denen sinnvollerweise affine Koordinatensysteme verwendet werden.
 
12
Bezugsquelle und weitere Informationen: http://​mued.​de/​html/​material/​m6-3d.​html
 
13
Diese Untersuchung kann auch syntaktisch elegant über die Analyse der Darstellung des Nullvektors geführt werden, was wir hier aber nicht näher explizieren.
 
14
Ein spannendes Thema, bei dem affine Koordinatensysteme benötigt werden, sind die „Zufallsfraktale“, siehe Abschn. 4.3.6.
 
15
Nicht vergessen sollte man den Fall \(s=t\), bei dem keine Ebene, sondern die Gerade mit Richtungsvektor \(\vec{v}_{1}+\vec{v}_{2}\) durch den Punkt A dargestellt wird.
 
16
Ein anderes typisches Beispiel aus der Schule sind Tangenten. In der Analysis betrachtet man Tangenten als Grenzlagen von Sekanten. Nachdem der Begriff der Ableitung gewonnen ist, definiert man als Tangente t an den Graphen einer differenzierbaren Funktion f an einer Stelle x diejenige Gerade, die durch den Punkt \((x|f(x))\) geht und die Steigung \(f^{\prime}(x)\) hat. Bekanntlich gibt es nun Tangenten, die sich der Anschauung entziehen, vgl. Büchter(2012).
 
17
Abstand ist allerdings ein metrischer Begriff; wenn wir also von der Parallelebene zur x-y-Ebene im Abstand 1 sprechen, so wird ein kartesisches Koordinatensystem vorausgesetzt.
 
18
Führen Sie die Einzelheiten als Übung selbst durch.
 
19
Geeignete Applets zum sofortigen Experimentieren stehen auf der Internetseite dieses Buches sowie unter http://​www.​elementare-stochastik.​de zur Verfügung.
 
20
Die Einerperiode \(1=0{,}1111{\dots}=0{,}\bar{1}\) im Dualsystem entspricht der Neunerperiode\(1=0{,}9999{\dots}=0{,}\bar{9}\) im Zehnersystem.
 
21
Das Ausgangsdreieck muss natürlich nicht gleichseitig sein; es wird ausschließlich affin argumentiert.
 
22
Mit Wahrscheinlichkeit 1 wandert die Punktfolge „irgendwann“ ins Grunddreieck.
 
23
Dieser Winkelbegriff hat auch einen „dynamischen“ Aspekt.
 
24
Zwar gehören die trigonometrischen Formeln nicht mehr zum Standardstoff der Schule, jedoch kann der Kosinussatz problemlos im Zusammenhang mit der Berechnung von Winkeln eingeführt und mithilfe des Satzes des Pythagoras einfach bewiesen werden (siehe Abschn. 4.4.3).
 
25
Der Gesamtpreis bezieht sich darauf, dass die Teile einzeln gekauft werden. Beim Kauf von Sortimentskästen werden i. Allg. andere, meist niedrigere Preise berechnet.
 
26
Schüler neigen dazu, die Formel „Grundseite mal Höhe“ zu nennen. Dies ist nicht sinnvoll, da es weder beim Dreieck noch beim Parallelogramm eine „Grundseite“, sondern nur mehrere gleichberechtigte Seiten gibt.
 
27
Bei den Umformungen sind wieder die verschiedenen Bedeutungen des Mal-Punkts zu beachten. Beachten Sie auch den Einfluss des Winkels α auf den Flächeninhalt!
 
28
Auf Determinanten gehen wir in diesem Buch nicht weiter ein, da sie im deutschen Mathematikunterricht (anders als in einigen südosteuropäischen Ländern) üblicherweise nicht auftreten. Für eine kurze und sehr elementare Behandlung von Determinanten siehe [Filler(2011), S. 251–255].
 
29
Genannt werden müssten auch der dänische Mathematiker Jørgen Pedersen Gram und vor den beiden Pierre-Simon Laplace und Augustin-Louis Cauchy, die das Verfahren auch schon angewandt haben.
 
30
Dass dieser Abstand die kürzeste Entfernung von Q zu einem Ebenenpunkt und damit die Länge des Lotes von Q auf E ist, sollte aus der Sekundarstufe I bekannt sein.
 
31
Ludwig Otto Hesse (1811–1874) war ein bekannter Geometer. Auch die Hesse-Matrix der Determinantentheorie geht auf ihn zurück. Sehr sympathisch wird er uns durch eine etwas bissige Bemerkung von Felix Klein (Klein(1926), S. 159) über seine Heidelberger Zeit: „Im übrigen war Heidelberg für Hesses Entwicklung nicht günstig. Er erlag dem Reiz der Neckarstadt, die zwar ein Platz geistiger Anregung, sehr viel weniger aber der angestrengten Arbeit ist. […] Dort verlebte er wohl manche vergnügte Stunde […], aber seine mathematische Produktivität ging darüber in die Brüche. […] In München wandte er sich wieder der schaffenden Tätigkeit zu, aber nur mit geteiltem Erfolg. Die Sicherheit, Richtiges und Falsches zu scheiden, war ihm abhanden gekommen.“
 
32
Genauer geht es hier um den Satz vom Infimum, eine fundamentale Eigenschaft von \(\mathbb{R}\).
 
33
Es ist eine reizvolle Aufgabe, mit interessierten Schülern „Würfel“ und „Kugeln“ im Vierdimensionalen zu studieren, siehe z. B. Maaser(1994).
 
34
Wege, um Schülern zu ermöglichen, eine Gleichung für die Länge der Raumdiagonalen eines Quaders weitgehend selbständig zu finden, werden in Polya(1949) beschrieben.
 
35
Wohin das führen kann, zeigt das „Oktaeder des Grauens“, eine Abituraufgabe aus NRW, die in Abschn. 4.7.2 besprochen wird.
 
36
Werden Tangenten in der S I allerdings nur unter diesem Aspekt behandelt, so führt dies in der Analysis zu Fehlvorstellungen bei Tangenten an Funktionsgraphen, siehe Büchter(2012). Es sollte also bereits hier die Sichtweise einbezogen werden, dass Tangenten diejenigen Geraden sind, die Kurven (bzw. speziell Kreise) in einem Punkt am besten approximieren.
 
39
Ein ähnliches Beispiel sind die „Kurvendiskussionen“ in der Analysis, bei denen häufig ohne Nachdenken zuerst die ersten drei Ableitungen berechnet werden, obwohl oft durch inhaltliche Argumente (Vorzeichenwechsel o. a.) Extrem- und Wendestellen viel einfacher bestimmt werden können.
 
Metadaten
Titel
Analytische Geometrie
verfasst von
Hans-Wolfgang Henn, Prof. Dr.
Andreas Filler, Prof. Dr.
Copyright-Jahr
2015
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-43435-2_4