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02.10.2020 | Anlageberatung | Nachricht | Online-Artikel

Corona treibt die Sparquote nicht dauerhaft hoch

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

2 Min. Lesedauer

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Mit einer durchschnittlichen Sparquote von 15 Prozent des verfügbaren Einkommens rechnen die deutschen Volks- und Raiffeisenbanken für das Jahr 2020. Laut einer Studie des BVR ist dieser krisenbedingte Anstieg aber nicht von Dauer. 

"Der massive Anstieg des Sparens ist ein Corona-Sondereffekt. Ausgefallene Urlaubsreisen und verschobene Autokäufe werden nur allmählich nachgeholt", erläutert Andreas Martin, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), die ergebenisse eine zum Weltspartag vorgestellten Studie. Auch 2021 werden die Deutschen dieser zufolge noch mehr Geld zurücklegen. Danach rechnet der Verband damit, dass die Sparquote wieder auf rund elf Prozent absinkt. 2019 lag diese bei 10,9 Prozent des verfügbaren Einkommens. 

Sparer mit niedrigen Einkommen legen weniger zurück

"Die Sparkultur ist in Deutschland fest verankert", so Martin. Allerdings böten die historisch niedrigen Zinsen kaum Sparanreize und erhöhten aber wegen des fehlenden Zinseszinseffekts das für ein Vorsorgeziel nötige Sparvolumen. So stellte der Verband vor allem in den niedrigen Einkommensklassen einen Rückgang der Sparer fest. Dennoch blieben die Bundesbürger bei der Wahl der Geldanlage weiterhin risikoscheu, so der BVR mit Verweis auf Zahlen der Deutschen Bundesbank zur Vermögensbildung. 

"Im Zeitraum vom zweiten Quartal 2019 bis zum ersten Quartal 2020 hätten die privaten Haushalte 282 Milliarden Euro neues Geldvermögen gebildet. Dieser Betrag ergebe sich im Wesentlichen aus dem Sparen zuzüglich der Netto-Kreditaufnahme und abzüglich der Sachinvestitionen, hauptsächlich in Form des Wohnungsbaus", heißt es in der Studie. Mit 49 Prozent sei fast die Hälfte der Vermögensbildung in Form von Bargeld und Bankeinlagen geflossen. Auch der Anteil des Versicherungssparens liege mit 28 Prozent sehr hoch.

Deutsche hinken bei Wertpapieren hinterher

Zu Investmentfonds, Aktien und an anderen Anteilsrechten greifen der Erhebung zufolge nur 23 Prozent der deutschen Sparer. Allerdings hätten die Wertpapiere in jüngster Zeit an Bedeutung gewonnen. Doch zeige der Blick in den Norden, etwa nach Schweden und Finnland, dass dort Wertpapiere rund 50 Prozent der Geldanlagen ausmachen. 

Der Aktienbesitz in Deutschland liegt im Gegensatz zu Nordeuropa nach einer aktuellen Befragung der Initiative "Aktienkultur in Deutschland" beim gehobenen Mittelstand, und dort vor allem bei gut situierten Männern mittleren Alters. Diese Untersuchung stellte zudem fest, dass mit sinkendem Einkommen deutlich weniger in Aktien und Fonds investiert wird und die Sparer eher zu kurzfristigen Anlageformen tendieren. 

Dabei können Sparer mit Investmentfonds und Aktien höhere Renditechancen bei überschaubaren Risiken erreichen, "wenn grundlegende Anlageprinzipien eingehalten werden", so BVR-Vorstand Martin. Hierzu zähle eine breite Streuung der Investments, eine langfristige Anlageperspektive und ausreichende Liquiditätspolster für den Fall unvorhergesehener Ausgabenotwendigkeiten.

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