09.02.2021 | Anlagenbau | Nachricht | Onlineartikel
Neues Betriebskonzept zur Abluftreinigung in der Zementindustrie
Das Zementwerk in Wildegg in der Schweiz
Dürr SystemsDie Jura-Cement-Fabriken in Wildegg verwenden die erste regenerativ-thermische Oxidationsanlage (RTO) der Schweiz. Die Lösung besteht aus einer Kombination des von Dürr verwendeten Mehrkammerprinzips der Ecopure RTO mit einer Optimierung der bestehenden Verfahrenstechnik am Kalzinator. Mit der neuen Technologie kann der Verbrauch klassischer Rohmaterialien bei gleichzeitiger Einhaltung der künftigen Grenzwerte reduziert werden. Durch die geplante Substitution und den vermehrten Einsatz von Aushubmaterialien aus Rückbauten leistet die Lösung einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Ab Inbetriebnahme der neuen Anlage in 2022 werden niedrigere Reingaswerte für Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffe und Ammoniak (NH3) erreicht werden. Dürr hat bereits vor mehr als 20 Jahren die erste RTO für ein Zementwerk in den USA geliefert.
Für das Projekt in Wildegg wurde ein neues Konzept entwickelt und in entsprechenden Vorversuchen bestätigt. Entscheidend sind dabei das Optimieren der bestehenden Anlagentechnik sowie die sichere Emissionsminderung durch die nachgeschaltete Oxidationsanlage. Ein solches Konzept ist in der Zementindustrie neu. Anstatt mit einer baulichen Kombination aus selektiv-katalytischer Reduktion (SCR) und RTO Kompromisse einzugehen, ist die Lösung ein Zusammenspiel zweier getrennter Verfahrensschritte: Einerseits wird die bestehende Anlage hinsichtlich NOx-Minderung noch optimiert, andererseits werden die Emissionen an CO und VOC in einer speziell ausgelegten Oxidationsanlage sicher abgereinigt. Damit können Quereffekte vermindert werden, was die Funktionssicherheit erhöht.