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2022 | OriginalPaper | Buchkapitel

13. Anlagengenehmigungsrecht

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Zusammenfassung

Unter den Begriff der Entsorgungsanlagen werden Anlagentypen gefasst, die hinsichtlich ihrer technischen Beschaffenheit und betrieblichen Abläufe unterschiedlicher Natur sind. Der Betrieb von Entsorgungsanlagen bewirkt dabei die verschiedensten Umweltauswirkungen in unterschiedlicher Intensität. Diese sind abhängig von den Abfallarten und -mengen, die in der jeweiligen Entsorgungsanlage angenommen, (zwischen)gelagert und im weit verstandenen Sinne behandelt werden, von der dabei zum Einsatz kommenden Anlagentechnik und schließlich von dem Anlagenstandort und seiner näheren Umgebung. Entsprechend vielschichtig, komplex und teilweise unübersichtlich sind die rechtlichen Vorgaben, welche die Umweltauswirkungen des Betriebs von Entsorgungsanlagen regeln. Der Beitrag beleuchtet ausgewählte genehmigungsrechtliche Vorgaben für solche Entsorgungsanlagen, deren Errichtung und Betrieb einer Genehmigung nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) bedürfen.

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Fußnoten
1
Letzteres ist etwa nicht der Fall bei Anlagen zur Herstellung von Holzspanplatten, in denen aber auch Entsorgungsvorgänge im Rechtssinne stattfinden, etwa indem Energie zur Trocknung der Spanplatte durch Verbrennung von Althölzern im Sinne der AltholzV (Verordnung über Anforderungen an die Verwertung und Beseitigung von Altholz v. 15.08.2002, BGBl. I S. 3302) erzeugt wird.
 
2
Zudem sind Errichtung und Betrieb von Deponien (§ 3 Abs. 27 KrWG) gemäß § 35 Abs. 2 KrWG planfeststellungsbedürftig.
 
3
Verordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen – 4. BImSchV v. 31.05.2017 (BGBl. I S. 1440).
 
4
So etwa Nr. 8.1.2 (Verbrennen von Altöl oder Deponiegas), Nr. 8.5 (Erzeugung von Kompost aus organischen Abfällen).
 
5
Etwa Nr. 8.1.1 (Entgasung, Plasmaverfahren, Pyrolyse etc.).
 
6
Etwa Nr. 8.6 (biologische Behandlung), Nr. 8.10 (physikalische-chemische Behandlung).
 
7
Etwa in Nr. 8.12.1 und 8.12.2 (zeitweilige Lagerung von Abfällen).
 
8
Richtlinie 2010/75/EU v. 24.11.2010 über Industrieemissionen (ABl. L 334/17 v. 17.12.2010, S. 17 ff.); in Anlehnung an ihren englischsprachigen Titel „Directive on industrial emissions“ im Folgenden „IED“ genannt.
 
9
Im Anhang 1 zur 4. BImSchV mit „E“ gekennzeichnet, siehe § 3 Abs. 8 BImSchG i. V. m. § 3 4. BImSchV.
 
10
Es sind dies im Wesentlichen die Pflicht zur Vorlage eines Ausgangszustandsberichts (§ 10 Abs. 1a BImSchG), Mitteilungspflichten (§ 31 BImSchG) sowie sogenannte Umweltinspektionen (§ 52a BImSchG). Zur Bedeutung von BVT-Schlussfolgerungen für IED-Anlagen siehe unter 5.
 
11
Beispielsweise chemisch-physikalischen Behandlungsanlagen mit einer Durchsatzkapazität an gefährlichen Abfällen ≧ 10 t/Tag (Nr. 8.10.1.1) bzw. an nicht gefährlichen Abfällen ≧ 50 t/Tag (Nr. 8.10.2.1).
 
12
Dazu unter 4.1.
 
13
Jarass, BImSchG, 13. Auflage, § 15 Rn. 16 f. (m. w. N.).
 
14
§ 62 Abs. 2 Nr. 4 BImSchG.
 
15
§ 327 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 StGB.
 
16
Nachweise etwa bei Jarass, a.a.O., § 16 Rn. 9.
 
17
§ 15 Abs. 2 Satz 2 BImSchG.
 
18
Siehe beispielsweise § 2 Abs. 1 Satz 3 Nrn. 1, 2 BauO NRW. Vergleichbare Regelungen finden sich – mit Abweichungen – auch in anderen Bundesländern.
 
19
Nicht Gegenstand des Beitrags sind die übrigen Pflichten des § 5 BImSchG: die Entsorgungspflicht (§ 5 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 BImSchG), die Pflicht zur effizienten Energienutzung (§ 5 Abs. 1 Satz 1 Nr. 4 BImSchG), die Nachsorgepflichten (§ 5 Abs. 3 BImSchG) sowie die Pflicht zur Wiederherstellung des Ausgangszustands (§ 5 Abs. 4 BImSchG).
 
20
§ 3 Abs. 3 BImSchG.
 
21
Verordnung über die Verbrennung und die Mitverbrennung von Abfällen – 17. BImSchV) v. 02.05.2013 (BGBl. I S. 1021).
 
22
Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm – TA Lärm – v. 26.08.1998 (GMBl S. 503).
 
23
Technische Anleitung Luft – TA Luft – in der Neufassung vom 18.08.2021 (GMBl S. 1050). Datum des Inkrafttretens: 01.12.2021.
 
24
§§ 3 – 7 17. BImSchV.
 
25
§§ 8 – 10 17. BImSchV.
 
26
§§ 14 ff. 17. BImSchV.
 
27
TA Luft v. 24.07.2002 (GMBl. S. 511).
 
28
BVT = Beste Verfügbare Technik. Zu den BVT-Schlussfolgerungen „Abfallbehandlung“ siehe unter 5.
 
29
Dazu oben, 2.1.1.1.
 
30
Etwa Schredderanlagen in Nr. 5.4.8.9.1 TA Luft.
 
31
So für regelmäßig wiederkehrende Messungen, die – abweichend von dem 3-Jahresintervall der Nr. 5.3.2.1 TA Luft – bei IED-Anlagen unter bestimmten Voraussetzungen halbjährlich bzw. jährlich gefordert werden können (etwa bei Schreddern – Nr. 5.4.8.9.1 TA Luft, Kompostierungsanlagen – Nr. 5.4.8.5 TA Luft).
 
32
Nrn. 3.1 b) und 3.3 TA Lärm, wo im Wesentlichen auf die Einhaltung des Standes der Lärmminderungstechnik verwiesen wird.
 
33
Vgl. die Irrelevanzregelungen in Nrn. 4.1, 4.2.2, 4.3.2.2 TA Luft; Nr. 3.2.1 TA Lärm.
 
34
Etwa für Chrom, PAK, Nickel, Cadmium, Dioxine, Furane (Nr. 4.5.1 TA Luft).
 
35
Nr. 4.8 i. V. m. Anhang 8 TA Luft.
 
36
Nr. 4.8 i. V. m. Anhang 9 TA Luft.
 
37
Geruchsimmissionsrichtlinie (GIRL) der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft für Immissionsschutz v. 29.02./10.09.2008. Bspw. in NRW eingeführt mit Runderlass v. 05.11.2009 (MBl. NRW Nr. 31 v. 27.11.2009, S. 533).
 
38
Nr. 4.3.2 i. V. m. Anhang 7 TA Luft. Dazu unter 3.3.2.
 
39
Nr. 2.2 TA Luft.
 
40
BVerwG, Urt. v. 11.12.2003, 7 C 19/02, in: NVwZ 2004, 610 (611).
 
41
Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz – UmwRG v. 23.08.2017 (BGBl. I S. 3290).
 
42
Dazu unter 4.2.
 
43
Dazu oben, 3.1.1.
 
44
Vgl. Nr. 6.1 e), f) TA Lärm.
 
45
Baunutzungsverordnung – BauNVO v. 21.11.2017 (BGBl. I S. 3786).
 
46
Siehe dazu den Praxishinweis oben unter 3.1.1.
 
47
Nr. 6.7 Abs. 4 TA Lärm.
 
48
Nr. 6.7 Abs. 5 TA Lärm.
 
49
Etwa BVerwG, Beschl. v. 12.09.2007, 7 B 24.07, Rn. 4 f.
 
50
Dazu oben, 3.1.1.
 
51
Siehe Nrn. 5.4.8.4 und 5.4.8.5 TA Luft.
 
52
Nr. 5.2.8 TA Luft („Geruchsstoffe“).
 
53
Wie Fn. 38.
 
54
Dazu oben, 3.1.2.
 
55
Nr. 3.1 in Anhang 7 TA Luft: Wohn-/Mischgebiete: 0,10; Gewerbe-/Industriegebiete sowie Dorfgebiete: 0,15 relative Häufigkeit der Geruchsstunden.
 
56
BVerwG, Beschl. v. 21.12.2010, 7 B 4.10, Rn. 32. Vgl. auch Nr. 5 Abs. 4 in Anhang 7 TA Luft: „Die Erheblichkeit [von Gerüchen] ist keine absolut festliegende Größe, sie kann in Einzelfällen nur durch Abwägung der dann bedeutsamen Zustände festgestellt werden.“ [Einfügung durch den Bearbeiter].
 
57
Nr. 5 Abs. 6 in Anhang 7 TA Luft.
 
58
Dazu oben, 3.2.2.
 
59
Dazu oben, 3.1.2.
 
60
Wie Fn. 46.
 
61
§ 34 BauGB.
 
62
§ 30 BauGB.
 
63
Dazu etwa OVG NRW, Urt. v. 09.03.2012 – 2 A 1626/10, Rn. 45 ff.
 
64
Jüngst etwa OVG NRW, Beschl. v. 07.01.2021 – 8 B 548/20, Rn. 16 ff.
 
65
Wie Fn. 65.
 
66
Störfall-Verordnung – 12. BImSchV v. 15.03.2017 (BGBl. I S. 483, ber. S. 3527).
 
67
Richtlinie 2012/18/EU zur Beherrschung der Gefahren schwerer Unfälle mit gefährlichen Stoffen v. 04.07.2012.
 
68
Leitfaden KAS-25 „Einstufung von Abfällen gemäß Anhang I der Störfallverordnung“ aus Oktober 2012.
 
69
Abfallverzeichnis-Verordnung – AVV v. 10.12.2001 (BGBl. I S. 3379).
 
71
EuGH, Urt. v. 15.11.2011 – C-53/10; BVerwG, Urt. v. 20.12.2012 – 4 C 11/11.
 
72
Nach der Legaldefinition in § 3 Abs. 5c BImSchG der Abstand, der „zur gebotenen Begrenzung der Auswirkungen“ eines Störfalls auf das Schutzobjekt „beiträgt“.
 
73
Zur – zum Teil umstrittenen – Einstufung schutzwürdiger Nutzungen Jarass, a.a.O., § 3 Rn. 110 ff.; ferner etwa VGH Kassel, Beschl. v. 22.10.2020 – 4 B 1371/20, Rn. 11 ff.
 
74
BVerwG, Urt. v. 20.12.2012 – 4 C 11/11, Rn. 21 ff.
 
75
Rechtsgrundlage ist § 48 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 BImSchG.
 
76
Dazu oben, 2.1.
 
77
§ 10 Abs. 3 – 9; § 19 Abs. 2 BImSchG.
 
78
Planungssicherstellungsgesetz – PlanSiG v. 20.05.2020 (BGBl. I S. 1041).
 
79
§ 3 PlanSiG.
 
80
§ 5 PlanSiG.
 
81
§ 10 Abs. 8 Satz 5 BImSchG.
 
82
Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung – UVPG v. 24.02.2010 (BGBl. I S. 94).
 
83
Dazu oben, 2.1.1.
 
84
Dazu oben, 4.1.
 
85
Dazu oben, 3.2.1.
 
86
§ 10 Abs. 6a Satz 1 BImSchG i.V.m. § 7 9. BImSchV.
 
87
§ 10 Abs. 6a Satz 2 BImSchG.
 
88
BVT = Beste Verfügbare Techniken.
 
89
§ 3 Abs. 6a BImSchG.
 
90
§ 3 Abs. 6b BImSchG.
 
91
§ 7 Abs. 1a, 1b; § 48 Abs. 1a, 1b; § 12 Abs. 1a, 1b BImSchG.
 
92
§ 52 Abs. 1 Sätze 5 – 7 BImSchG.
 
93
Beschluss (EU) 2018/1147 v. 10.08.2018 über Schlussfolgerungen zu den besten verfügbaren Techniken (BVT) gemäß der Richtlinie 2010/75/EU für die Abfallbehandlung. Dieses und das zugrunde liegende BAT-Document Waste Treatment sind veröffentlicht unter: https://​www.​umweltbundesamt.​de/​themen/​wirtschaft-konsum/​beste-verfuegbare-techniken/​sevilla-prozess/​bvt-merkblaetter-durchfuehrungsbe​schluesse. Abruf am 31.08.2021.
 
94
Dazu oben, 3.1.1.
 
96
Diskussionsentwurf BLAK vom 10.09.2020 – nicht veröffentlicht.
 
Metadaten
Titel
Anlagengenehmigungsrecht
verfasst von
Rainer Geesmann
Copyright-Jahr
2022
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-36262-1_13