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21.02.2014 | Anpassungsstrategien | Schwerpunkt | Online-Artikel

Stuttgarter Zukunftsformel heißt "Wärme aus Abwasser"

verfasst von: Matthias Schwincke

1:30 Min. Lesedauer

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Stuttgart macht Ernst mit dreimal 20 bis 2020. Wie geht die Landeshauptstadt diese Herausforderung im Wärmebereich an? Das Energiekonzept für das neue Stadtquartier auf dem Gebiet des ehemaligen Güterbahnhofs Bad Cannstatt gibt die Antwort.

Als Mitglied des europäischen Konvents der Bürgermeister verfolgt Stuttgart ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele: Durch einen Energieaktionsplan will die Stadt bis 2020 die Energieeinsparung, die Energieproduktivität und den Einsatz erneuerbarer Energien um jeweils 20 Prozent gegenüber 1990 erhöhen. Dies gilt sowohl für Gebäude, auf Quartiersebene als auch für ganz Stuttgart.
Ein richtungweisendes vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördertes Modellprojekt in diesem Zusammenhang ist das neue Stadtquartier "Neckarpark Stuttgart". Auf einer Innenstadtfläche von rund 22 Hektar soll bis 2017 ein Niedrigstenergiequartier mit rund 450 Wohnungen, Hotels, Dienstleistungs- und Gewerbebetrieben entstehen.

Ausgeklügeltes Gesamtkonzept

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Dreh- und Angelpunkt des Vorhabens ist ein zukunftsweisendes, integriertes Energiekonzept mit folgenden Hauptkomponenten:

  • energetisch hocheffiziente Bebauung
  • lokales Wärme- und Kältenetz
  • innovative Abwärmenutzung

Der Clou des intelligenten Systems: Durch die bauliche Ausgestaltung als Niedrigstenergiequartier können die Vorlauftemperaturen des geplanten Wärmenetzes auf 30°C oder weniger gesenkt werden. Dies ermöglicht eine großflächige Nutzung von städtischer Abwasserwärme. Diese wird einem nahegelegenen Abwasserkanal entzogen und über ein Niedertemperatur-Nahwärmenetz verteilt. Zur Nutzung der Abwasserwärme sind unterschiedliche Wärmetauscher-Systeme sowie kaskadierende Wärmepumpen geplant.

Selbstverständlich lässt sich prinzipiell auch das Abwasser aus Industriebetrieben zur Wärmeversorgung von Gebäuden und Stadtquartieren nutzen. Einen Überblick über entsprechende Potenziale und die dabei in Frage kommenden Formen und Verfahren der Energieverwertung bietet der Springer-Autor Rolf Stiefel im Buchkapitel "Energierückgewinnung aus Industrieabwässern".

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