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20.10.2016 | Antriebsstrang | Nachricht | Online-Artikel

Siemens erhält dritten Auftrag für Elektrofähren in Norwegen

verfasst von: Andreas Burkert

2:30 Min. Lesedauer

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Siemens hat den dritten Auftrag für Elektrofähren in Norwegen erhalten. Die Skandinavier forcieren die batteriebetriebene Technik im Schiffbau. Immerhin lassen sich etwa 60 Prozent der Treibstoffkosten sparen.

Der norwegische Fährbetreiber Fjord1 hat der Siemens AG den Auftrag für den Bau von zwei batteriebetriebenen Fähren erteilt. Siemens liefert die Antriebssysteme für zwei neue batteriebetriebene Fähren. Der Betrieb soll im Januar 2018 erfolgen. Nach der "Ampere", der ersten Elektrofähre der Welt in Norwegen, sowie einem Auftrag der finnischen Schifffahrtsgesellschaft FinFerries ist dies der dritte Auftrag des norwegischen Fährbetreibers Fjord1. Diese von Fjord1 betriebenen Schiffe werden auf der 2,4 Kilometer langen Route E39 zwischen Anda und Lote an der Westküste Norwegens verkehren. Beide werden über eine Kapazität von 120 Autos, 12 Anhängern und 349 Passagieren verfügen.

An Bord der zwei Fähren wird Siemens jeweils eine vollständig integrierte Lösung für die elektrische Energie und die Automatisierung installieren: Die elektrische Antriebslösung BlueDrive PlusC umfasst Lithium-Ionen-Batterien als Energiespeicher, Strahlruder und Fernsteuerung der Propeller, ein Energiemanagementsystem sowie ein integriertes Alarm- und Überwachungssystem. Die Batterien der Schiffe werden nach jeder Überfahrt über einen Landanschluss geladen, der in das örtliche Versorgungsnetz integriert ist. Der Ladevorgang wird von den Fähren über W-LAN kontrolliert.

Elektrofähre spart 60 Prozent Treibstoffkosten

Gegenwärtig werden die Fähren noch mit Dieselmotoren betrieben. Sie verkehren von 06:40 Uhr bis 22:00 Uhr alle 20 Minuten und nachts in größeren Abständen. Diese Route an der Westküste Norwegens ist die erste Fährverbindung, bei der die Straßenverwaltung des Landes den Einsatz von emissionsfreier Technologie vorschreibt. Für die Ausschreibung wurde festgelegt, dass eine der beiden Fähren emissionsfrei und die zweite Fähre emissionsarm betrieben werden muss. Fjord1 entschied sich schließlich für zwei batteriebetriebene Fähren, mit denen sich ein besseres Gesamtergebnis erzielen lässt, sowohl finanziell als auch unter dem Aspekt der Umweltfreundlichkeit.

Wie erfolgreich rein elektrisch betriebene Fähren sind, zeigt das Beispiel Ampere. Diese Fähre wurde im Mai 2015 in Norwegen in Dienst gestellt und hat seither eine Strecke zurückgelegt, die der über eineinhalbfachen Länge des Äquators entspricht. Mit der Umstellung von Dieselantrieb auf Batterie konnte der norwegische Schiffseigner Norled die Treibstoffkosten um 60 Prozent senken. Für Fjord1 hat Siemens nun eine geeignete technische Lösung entwickelt. Durch den neuen Auftrag werden die ersten vier batteriebetriebenen Fähren der Welt mit von Siemens entwickelter und hergestellter Technologie fahren.

"Nachdem die Infrastruktur an Land vorhanden ist, wollten wir die Investitionen mit zwei Fähren so gut wie möglich nutzen. Daher haben wir uns für die umweltfreundlichste Option entschieden", sagt Arild Austrheim, Maritime Technical Director bei Fjord1.

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Quelle:
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