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22.01.2020 | Antriebsstrang | Nachricht | Online-Artikel

Diskussion um CO2 und zukünftige Antriebe: MTZ-Fachtagung gestartet

verfasst von: Sven Eisenkrämer, Alexander Heintzel

3 Min. Lesedauer

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Der ATZlive-Kongress "Der Antrieb von morgen" ist gestartet. Hochrangige Vertreter aus Automobilindustrie, Forschungsinstituten und Universitäten diskutieren über aktuelle Entwicklungen der Mobilität.

Zur 14. Internationalen MTZ-Fachtagung Zukunftsantriebe, "Der Antrieb von morgen", sind in Hanau in der Nähe von Frankfurt am Main Experten aus der Automobilbranche und der Forschung zusammengekommen, um anhand aktueller Entwicklungen über Antriebskonzepte für die Mobilität der kommenden Jahre zu diskutieren. Antriebe für batterieelektrische Fahrzeuge, Hybridantriebe, Brennstoffzellenantriebe und Methodik in der Systementwicklung sind die Kernthemen der Vortragsstränge an diesem Mittwoch und Donnerstag.

Technologieoffene Entwicklung

In der Eröffnungs-Keynote sprach Dr. Jochen Schröder, Leiter des Unternehmensbereichs E-Mobilität bei der Schaeffler Technologies AG & Co. KG, am Mittwoch über den Wechsel zu elektrifizierten Antrieben in Fahrzeugen – die seien gesetzt, nur entwickle man technologieoffen. "Inzwischen sind die meisten davon überzeugt, dass E-Mobilität kommen wird. Aber heißt das, dass wir in 20-30 Jahren alle elektrisch fahren werden und dass das sinnvoll ist?", fragte Schröder offen. 

Hintergrund der Entwicklungen sind laut Schröder selbstredend die weltweiten Forderungen nach reduzierten CO2-Emissionen, was in entsprechenden Gesetzgebungen münde. Diese seien die Haupttreiber der Entwicklung elektrifizierter Antriebe. "Ein E-Fahrzeug wird mit null Gramm CO2 gewichtet, wohl wissend, dass das in der Flottenbetrachtung nicht zutrifft."

Schröder ging auf die verschiedenen Grade der Elektrifizierung – vom 12-Volt-Micro-Hybrid bis zu Hochvolt-elektrischen Fahrzeugen (xEV)  – ein und erläuterte die Vision Powertrain 2030 und das Schaeffler 30/40/30-Szenario, nachdem für 2030 ein Mix aus 30 Prozent Verbrennungsmotoren, 40 Prozent Hybridantrieben und 30 Prozent rein elektrische Antriebe in Fahrzeugen als realistischstes Szenario gesehen wird. Vorausgesetzt bis 2050 würde die Stromproduktion auf einen Anteil von 70 Prozent regenerativer Energien umstellen, wäre in diesem Szenario ein Erreichen des Ziels der Internationalen Energieagentur (IEA), den CO2-Ausstoß leichter Fahrzeuge auf 1,8 Gigatonnen zu senken, denkbar. "Wir benötigen eine holistische Sichtweise der Energiekette. Wenn wir 70 Prozent erneuerbare Energien in der Vorkette einsetzen, dann ist das Klimaziel zu erreichen. Allein mit einer Tank-to-Wheel-Betrachtung und einer Vorgabe der Antriebsart kommen wir dem Ziel keinen Schritt näher." 

Schröder mahnte jedoch an, ob dies auch ausreichend ambitioniert sei. Fokussiere man sich auf einen Null-CO2-Ausstoß von leichten Fahrzeugen bis 2050, dürften ausschließlich regenerative Energien genutzt werden. Nur Strom aus 100 Prozent regenerativer Energie ermögliche in dem 30/40/30-Szenario, auf CO2-neutrale Fahrzeugtechnologien umzustellen – in Verbindung mit beispielsweise synthetischen Kraftstoffen.

Batterieelektrische Fahrzeuge haben die höchste Energieeffizienz

Aus Sicht von Schröder bilden batterieelektrische Fahrzeuge zukünftig allerdings die Technologie mit der höchsten Energieeffizienz noch vor Brennstoffzellen-Fahrzeugen und Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren, die synthetische Kraftstoffe nutzen. "Bezüglich der Energieeffizienz ist das BEV das effizienteste. Der entscheidende Vorteil bei Wasserstoff und Synfuel ist die Flexibilität bei Transport und Speicherung." Intelligente Energiespeicher seien jedoch zwingende Voraussetzung, die naturgemäß schwankende Verfügbarkeit regenerativer Energien ausreichend nutzen zu können. "Wir bei Schaeffler denken, dass es auch langfristig die Konzepte Plugin-Hybrid und Fuel Cell geben wird, in einem Mix aus Antriebstechnologien", sagte Schröder.

"Der Antrieb von morgen" – 14. Internationale MTZ-Fachtagung Zukunftsantriebe läuft noch bis einschließlich Donnerstag, 23. Januar. Neben weiteren Keynotes und Vorträgen unter anderem von Prof. Dr. Thomas Garbe von VW stehen als Höhepunkte ein Impulsvortrag von FEV-Präsident & CEO Prof. Dr. Stefan Pischinger und eine Podiumsdiskussion mit Garbe, Pischinger, Schröder und Prof. Dr. Peter Gutzmer (FVV-Vorstandsvorsitzender), an. Der Donnerstag wird mit einer Keynote von Prof. Dr. Ferit Küçükay, Direktor des Instituts für Fahrzeugtechnik der TU Braunschweig eröffnet.

Informationen zur Veranstaltung und weiteren ATZlive-Fachtagungen von Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH finden Sie unter: https://www.atzlive.de

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