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23.01.2019 | Antriebsstrang | Nachricht | Online-Artikel

Diversifizierung des Fahrzeugantriebs gefordert

verfasst von: Christiane Köllner

3 Min. Lesedauer

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Die künftige Mobilität ist nicht homogen. Sie wird sich noch länger in verschiedene Antriebskonzepte auffächern. Welche Möglichkeiten in dieser Diversifizierung liegen, diskutieren Branchenexperten in Frankfurt am Main.

Klimaschutz zwingt uns, die vertraute Mobilität neu zu überdenken. Doch wie viel Antriebsvielfalt können wir uns leisten? Mit diesen Worten hat Dr. Johannes Liebl, Herausgeber ATZ, MTZ und ATZelektronik die internationale MTZ-Fachtagung "Der Antrieb von morgen 2019" eröffnet. Wirkzusammenhänge würden komplexer, Antriebsstränge von morgen seien zunehmend elektrifiziert, eine Vielzahl von Stellschrauben sei zu berücksichtigen, so Liebl auf der Tagung, die zum 13. Mal in Kooperation mit Volkswagen und Schaeffler stattfindet. 

Schaefflers 30:40:30-Szenario

Nachhaltige Lösungen seien nur möglich, wenn man die Komplexität des Gesamtproblems betrachtet, sagt Manfred Homm, Leiter R&D E-Mobility bei Schaeffler, in seinem Keynote-Vortrag. Er plädiert für eine "Cradle-to-Grave"-Betrachtung, die den gesamten Lebenszyklus von der Produktion über die Nutzungsphase bis hin zur Entsorgung des Fahrzeugs beinhaltet. Hierbei zeigt Homms Vortrag, dass beispielsweise ein zu schnelles Umsteigen auf die Elektromobilität aus CO2-Sicht gar nicht zielführend wäre. Zu hoch sei unter anderem noch der Verbrauch von fossiler Energie für die Herstellung und den Betrieb der E-Fahrzeuge. Daher müsse heute auf eine Strategie gesetzt werden, die eine breite Antriebstrangtechnologie ermögliche.

Um bei dieser komplexen Problemstellung mehr Sicherheit bei der antriebstechnischen Entwicklungsstrategie zu erlangen, hat Schaeffler ein Szenario-Tool entwickelt, mit dem die Auswirkungen verschiedener Antriebsstrangszenarien abgeschätzt werden können. Als Ergebnis davon arbeite Schaeffler mit dem 30:40:30-Szenario, bei dem in 2030 30 Prozent verbrennungsmotorische, 40 Prozent hybridische und 30 Prozent rein elektrische Antriebe in Neufahrzeugen verbaut werden.

Laden mit 800 Volt und Fahrbarkeit

Für den Durchbruch der Elektromobilität sind indes neben den Kosten die Reichweite sowie die Verfügbarkeit ausreichender Infrastruktur die kritischsten Faktoren. Großes Potenzial biete hier die 800-Volt-Technologie, wie Dr. Klaus Rechberger, Leiter HV Integration und Energiemanagement bei Porsche, in seinem Keynote-Vortrag erläutert. Üblicherweise arbeiten die heutigen DC-Schnellladestationen für Elektroautos mit einer Spannungslage von rund 400 Volt. Abhängig von der Ladeleistung in Kilowatt beträgt die Ladezeit für eine Reichweite von 400 Kilometer aktuell 40 bis 80 Minuten. Die Anhebung der Spannungslage auf 800 Volt ermögliche, so Rechberger, eine deutliche Reduktion der Ladezeit, sodass weniger als 20 Minuten Ladezeit für die gleiche Laufleistung benötigt werden.

Dass neben schnellem und komfortablem Laden auch die Fahrbarkeit für Kunden eine wichtige Rolle spielt, macht Dr. Peter Schöggl, Skill Area Manager Attributes, Virtual Vehicle, ADAS/AD and Racing, AVL List, in seinem Keynote-Vortrag deutlich, der sich mit der Gestaltung von Fahreigenschaften mit virtuellen Methoden beschäftigt. 

Über die MTZ-Fachtagung "Der Antrieb von morgen"

Weitere Themen des ersten Tagungstages sind unter anderem das elektrische Antriebssystem im neuen Audi E-tron, das urbane Demonstratorfahrzeug Meet von Mahle im realen Fahrbetrieb und die Hybridvariante des neuen Wasserstoff-Verbrennungsmotors von Keyou.

Die 13. MTZ-Fachtagung "Der Antrieb von morgen" zeigt die vielfältigen Möglichkeiten der in den letzten Jahren begonnenen Diversifzierung des Fahrzeugantriebs auf. Thematisch liegt der Schwerpunkt dieser internationalen Tagung auf der Antriebssynthese, während Komponenten und Fahrzeugintegration die Basis bilden. Die MTZ-Fachtagung findet vom 23. bis zum 24. Januar 2019 in Frankfurt am Main statt. Mehr dazu in den kommenden Tagen.

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