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2020 | Buch

Arbeit und Beruf in der modernen Gesellschaft

verfasst von: Prof. Dr. René König

herausgegeben von: Hansjürgen Daheim, Dr. Dieter Fröhlich

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

Buchreihe : René König Schriften. Ausgabe letzter Hand

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Über dieses Buch

Der Sammelband vereint Aufsätze und Vorträge von René König, die ihn nicht nur als Fachwissenschaftler ausweisen, sondern auch seinen Anspruch nach öffentlichkeitswirksamer Verbreitung soziologischer Erkenntnisse unterstreichen.
In den Texten wird "Arbeit" in ihrer anthropologischen Bedeutung und in ihren Struktur bildenden Wirkungen entfaltet: Als ein soziologischer Grundbegriff, der in der Modernen Gesellschaft mit "Beruf" und "Organisation" verknüpft ist.
René König verbindet die sozialwissenschaftliche Strukturanalyse konsequent mit soziologischer Aufklärung: In allen Schriften geht es ihm auch um die Abwehr sozialphilosophisch inspirierter Fehldeutungen und Bewertungen der gesellschaftlichen Gegenwart, der er die Forderung nach soziologischer Analyse entgegensetzt. Dadurch sind viele seiner Texte auch heute noch von großer Aktualität.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Arbeit

Frontmatter
Freiheit und Selbstentfremdung in soziologischer Sicht
Zusammenfassung
Wenn ich die beiden Worte Freiheit und Selbstentfremdung im Titel meines Berichts vereint habe, so will ich damit nicht sagen, daß ich die alte Problematik nochmals aus den Quellen zum Sprechen bringen will. Das scheint mir überflüssig. Die rein sachliche Problematik dürfte wohl weitgehend klar sein; sie bedarf keiner neuerlichen Aufwärmung.
René König
Beruf – Industrie – Sozialer Wandel in Entwicklungsländern. Vorbemerkung des Herausgebers
Zusammenfassung
Die Bände 8 und 9 des Handbuchs der empirischen Sozialforschung stehen miteinander in einem engen Zusammenhang. Ursprünglich war sogar geplant, sie in einem einzigen Band herauszugeben, was sich aber aus technischen Gründen als nicht empfehlenswert erwies, da ein solcher zu umfangreich geworden wäre. Andererseits wollte aber der Herausgeber den Zusammenhang gewahrt wissen, so daß zur Lösung einer gemeinsamen Vorbemerkung für beide Bände gegriffen wurde.
René König
Kulturelle Determinanten des Arbeitsstils
Zusammenfassung
Wenn auch der Begriff der Arbeit als (industrielle oder soziale) gestaltende Auseinandersetzung mit der Um- und Außenwelt sehr einfach definiert werden kann, so muß man sich doch darüber im klaren sein, daß selbst diese Definition bereits von bestimmten kulturellen Voraussetzungen abhängig ist, die nur in unseren fortgeschrittenen Industriegesellschaften selbstverständlich sind, so daß wir sie uns gemeinhin nicht zu Bewußtsein bringen. Man kann das leicht verständlich machen, wenn man bedenkt, daß Arbeit immer auf Verfahren, Werkzeuge und Maschinen zurückgreift, die ihrerseits von einem bestimmten Niveau des Erfindungspotentials in einer gegebenen Gesellschaft abhängig sind. Das Erfindungspotential ist wiederum umschrieben durch die komplexen Kulturvorstellungen dieser Gesellschaft, den Stand der Wissenschaften, den Grad an Diffusion wissenschaftlicher Einsichten unter mehr oder weniger Menschen und auch den Stand der arbeitsmäßigen Praxis, eben das, was ich als den Arbeitsstil bezeichnen möchte.
René König
Arbeitsteilung
Zusammenfassung
Die Arbeitsteilung ist ein zentrales Gliederungsprinzip der komplexen Gesellschaften, das nicht nur ökonomische, sondern gerade auch soziale Bedeutung hat und sogar zur Bestimmung struktureller Typen benutzt werden kann. Die Erkenntnis dieses Zusammenhangs ist wahrscheinlich das größte Verdienst von Emile Durkheim (1858–1917) und seines klassischen Werkes über die Arbeitsteilung (1893). Er bemerkt zu Beginn des „Vorwortes“, sein Hauptanliegen bestehe darin, die Phänomene des sozialen Lebens mit den Methoden der positiven Wissenschaft zu behandeln. Damit soll die Behandlung der Arbeitsteilung sowohl der philosophischen Spekulation wie der ethischen Bewertung entzogen werden. Das Ziel ist eine strukturell-funktionale Analyse.
René König

Technik

Frontmatter
Technische Entwicklung und soziale Struktur
Zusammenfassung
Man muß kein Vertreter des historischen Materialismus sein, um zu erkennen, daß eine enge Beziehung besteht zwischen der technischen Ausstattung einer Gesellschaft und ihrer Struktur. Eine Gesellschaft von Jägern und Sammlern, deren technische Ausrüstung denkbar gering ist, zeigt einen stark genossenschaftlichen Charakter, weil jeder einzelne mehr oder weniger imstande ist, alle zum Lebensunterhalt dieser Gesellschaft notwendigen wirtschaftlichen Funktionen auszuüben und jeder auf die Hilfe des anderen angewiesen ist. So gibt es nur geringe soziale Unterschiede zwischen den Mitgliedern einer solchen Gesellschaft, auch ist die Macht nicht institutionalisiert. In dem Augenblick dagegen, wo etwa bestimmte Handwerke in einer Gesellschaft auftauchen, ändert sich sofort das Bild der Gesellschaft: Die ersten Handwerker haben eine Art von Monopolsituation, genießen daher ein besonderes Ansehen, womit dann auch sofort eine ausgeprägtere Schichtung in der Gesellschaft beginnt. Was für die primitiven Völker gilt, trifft in gleicher Weise für die fortgeschrittenen wirtschaftlichen Systeme zu. So kam auch Marx zu seiner berechtigten Aussage, daß eine Wassermühle den Feudalismus bedingt, die Dampfmühle eine Gesellschaft industrieller Kapitalisten.
René König
Technische Entwicklung, Gesellschaft und Beruf in der Gegenwart
Zusammenfassung
Der Einfluß der Technik auf Gesellschaft und Beruf entfaltet sich auf zwei gänzlich verschiedenen Ebenen; dadurch wird eine neutrale Bewertung der Situation ungemein erschwert.
René König

Mittelschichten und Mittelstandsforschung

Frontmatter
Die neuen Mittelklassen in Deutschland
Zusammenfassung
Um die Struktur einer komplexen Gesellschaft zu verstehen, können wir uns nicht auf eine Momentaufnahme des gegenwärtigen Zustands beschränken, denn wir würden riskieren, die tieferen Schichten dieser Gesellschaft aus den Augen zu verlieren. Wir müssen also um jeden Preis die Geschichte bis zum Ausgangspunkt der wichtigsten strukturellen Tendenzen zurückverfolgen, die wir in ihrem gegenwärtigen Zustand untersuchen wollen.
René König
Der Gestaltwandel des Mittelstandes
Zusammenfassung
Seit rund 70 Jahren ist in allen fortgeschrittenen Industriesystemen Europas und auch im insularen England eine heftige Diskussion im Gange über die Zukunft der sogenannten Mittelklassen in der Gesellschaft. Dabei ist es eigentümlich, daß früher dafür im deutschen Sprachbereich der Begriff des Mittelstandes im Singular verwendet wurde, während im Französischen, im Englischen und auch im Italienischen von Anfang an der Plural benutzt wurde, indem man von Mittelklassen sprach. Dieser Unterschied der Bezeichnung ist jedoch nicht ohne grundsätzliche Folgen, so daß auch im deutschen Sprachgebiet in der Frage der Mittelklassen sehr leicht – und zwar bis heute – zweierlei durcheinandergeht.
René König
Soziologie mittelständischer Berufe – Einleitung des Herausgebers
Zusammenfassung
Eine Einleitung zu einem Sammelband sollte nicht nur ein unverbindliches Vorwort, sondern gewissermaßen eine Art von Programm sein. In der Tat stellen die hier vereinten vier Untersuchungen zwar nicht gerade eine fugenlose Einheit dar, sie sind aber dennoch aus einer einheitlichen Konzeption erwachsen, die ihnen eine ganz bestimmte Funktion zuweist. Über diese wollen wir in unserer Einleitung kurz Rechenschaft ablegen.
René König
Der industrieähnliche Betrieb – Ein Problem der Mittelstandsforschung
Zusammenfassung
Wie die sprachliche Formulierung des Titels anzeigt, ist das uns vorschwebende Problem aus einer gewissen Verlegenheit erwachsen. Diese hängt zusammen mit einer langfristigen Wandlung bestimmter Betriebsformen, die bisher als für einen Teil des Mittelstandes besonders typisch erschienen, so daß man oft das Schicksal dieser Betriebsformen mit dem des Mittelstandes schlechthin identifizierte. Da wir diesen Fragen auf spezifisch soziologische Weise nachzugehen versuchen, ist für uns nicht sosehr die Wandlung der Betriebsstruktur und des betrieblichen Geschehens von Interesse, das von anderen Wissenschaften untersucht wird, sondern insbesondere die Veränderung des sozialen Status, der damit zusammenhängenden Selbst- und Fremdbewertung, sowie der daraus resultierenden neuartigen Zukunftserwartungen.
René König

Beruf

Frontmatter
Beruf oder Job?
Zusammenfassung
Beruf oder Job? – Diese herausfordernde Frage hat neuerdings wieder einmal bei den Pädagogen und Kulturkritikern einige Erregung erzeugt, nachdem sie früher öfter diskutiert worden ist. Dabei ist es merkwürdig zu sehen, in welch starkem Ausmaß noch immer rein weltanschauliche Gesichtspunkte in die Diskussion geworfen werden, sowie es um die Arbeit des Menschen geht. An sich sollte man doch annehmen, daß diese Arbeit, die den Bürger der westlichen entwickelten Industriezivilisationen in einem komplizierten Netz ungemein sachlicher und teilweise zuhöchst rationalisierter Verrichtungen hält, weltanschaulich eher neutral sein sollte.
René König
Der Beruf als Indiz sozialer Integration
Zusammenfassung
Dieser Bericht geht von einigen Voraussetzungen aus, die wir besser von Anfang an deutlich aussprechen, damit die folgenden mehr spezifischen Ausführungen zum eigentlichen Thema richtig eingeordnet werden können.
René König
Über den Funktionswandel der Schule in der modernen Industriegesellschaft
Zusammenfassung
Ein Blick über Tageszeitungen, allgemeine und wissenschaftliche Zeitschriften kann einen lehren, daß die Frage des Funktionswandels der Schule in der modernen industriellen Gesellschaft eine neue und dringliche Aktualität gewonnen hat. Ich möchte aber gleich zu Anfang bemerken, daß dieser Titel, wenn er sachlich völlig adäquat sein sollte, um eine Kleinigkeit verändert werden müßte. Die Probleme, denen sich die Schule von heute gegenübersieht, können nämlich keinesfalls durch den Konflikt oder die Beziehung zwischen Schule und industrieller Gesellschaft hinreichend umschrieben werden.
René König

Einzelne Berufe

Frontmatter
Ideologie und Wirklichkeit der ärztlichen Rolle – Anmerkungen eines Soziologen zur Problematik des ärztlichen Berufs
Zusammenfassung
Dieser Bericht steht unter der Voraussetzung, daß es so etwas wie Medizin-Soziologie in ihren beiden Formen als sociology of medicine und sociology in medicine tatsächlich gibt, und verweist für deren Begründung auf die bestehende Literatur. Seine Aufgabe liegt nicht so sehr in dem Aufweis, wie Medizin-Soziologie „möglich“ ist, sondern in der Darstellung eines theoretischen Bezugsrahmens, innerhalb dessen das Thema – der ärztliche Beruf heute – empirisch erforscht werden sollte. So bleibt dieser Bericht wesentlich Postulat; als solches bemüht er sich aber dennoch, wenigstens die Dimensionen der Wirklichkeit aufzuschließen, innerhalb deren die gestellte Forschungsaufgabe angesiedelt werden sollte.
René König
Vom Beruf des Künstlers
Zusammenfassung
Im folgenden soll in erster Linie vom Beruf die Rede sein und nicht so sehr von der Kunst oder vom Künstler. Das heißt, wir wollen nicht etwa analysieren, welches die Tätigkeitsmerkmale des Künstlers in bezug auf Kunst sind, sondern ihn einzig in der Hinsicht betrachten, in der er als Künstler einen Beruf ausübt. Dies kann genauso geschehen, wie wir den Arztberuf analysieren können, ohne uns für das Wesen des Arztes oder der Medizin zu interessieren. Mit anderen Worten: Die vorliegenden Ausführungen haben weder mit Ästhetik noch mit allgemeiner Kunstwissenschaft, sondern ausschließlich mit Soziologie zu tun.
René König
Der Ingenieur und seine Stellung in der Gesellschaft
Zusammenfassung
Die Stellung eines Berufes in der Gesellschaft entscheidet sich nicht nur auf Grund seiner objektiven und materiellen Leistungen, sondern genauso auch auf Grund mehr subjektiver Faktoren, die etwas über die Meinungen der Gesellschaft über diesen Beruf aussagen. Es läßt sich ferner feststellen, daß der objektive und der subjektive Aspekt eines Berufes keineswegs zusammenfallen müssen. So können etwa bestimmte Berufe zentral wichtige Bedürfnisse der Gesellschaft erfüllen, ihr Ansehen ist aber dennoch unverhältnismäßig gering; umgekehrt gibt es Berufe, deren materiell objektivierbare Leistung scheinbar minimal ist, die aber ein außerordentlich hohes Ansehen genießen.
René König
Vom Beruf des Intellektuellen
Zusammenfassung
Seit der französische Kritiker Julien Benda im Jahre 1927 sein violentes Pamphlet gegen die Intellektuellen aller Art gerichtet hat, ist der Streit um die Stellung der Intellektuellen in der Gesellschaft nicht abgerissen. Man könnte sogar sagen, daß dieser Streit eine lange Vorgeschichte hat, die bis in die Zeit der Renaissance und die vorreformatorischen Strömungen Europas zurückgeht. Immer wieder war die Rede von „Schreiberlingen“, die ihre Aufgabe verraten hätten.
René König
Die Berufsmöglichkeiten des Soziologen
Zusammenfassung
Die vorliegende Untersuchung zerfällt in drei Teile. Im ersten Teil werden wir versuchen, den allgemein theoretischen Rahmen zu umreißen, in den das Problem eingeordnet werden muß; im zweiten werden wir die Ergebnisse einer eigens zur Behandlung dieser Probleme in Köln durchgeführten Erhebung vorführen, in die wir andere Materialien einfügen werden, die uns liebenswürdigerweise von Kollegen zur Verfügung gestellt wurden. Der dritte kürzeste – Teil soll schließlich der Andeutung einiger Schlußfolgerungen dienen, die sich aus der Kombination der theoretischen Gesichtspunkte mit den Ergebnissen der Erhebung zu ergeben scheinen. Im übrigen wird Gelegenheit sein, diese Fragen in der folgenden Diskussion zu vertiefen.
René König

Betrieb

Frontmatter
Die Unternehmung in der öffentlichen Meinung und der Gesellschaft – „Public Relations“
Zusammenfassung
Es ist und bleibt ein heikles Unterfangen, wenn ein ausgesprochener Theoretiker es unternimmt, Männern der Praxis Aufklärung zu geben über ihr eigentliches Aktionsgebiet. Seine Aufgabe kann es ja niemals sein, selber in die Praxis einzugreifen; vielmehr wird er immer eine gewisse Distanz zu den Techniken der unmittelbaren Handlung bewahren müssen. Allerdings möchte ich sogleich bemerken, daß dies bei der Wissenschaft, die ich vertrete, etwas anders ist: denn die Soziologie ist von Haus aus eine Wissenschaft, die aus der unmittelbaren Praxis entspringt, selbst wenn es ihr gelegentlich schwer fällt, ihren Gegenstand eindeutig zu bestimmen.
René König
Einige grundsätzliche Bemerkungen über die Mikroanalyse in der Betriebssoziologie
Zusammenfassung
Ohne behaupten zu wollen, daß die makrosoziologische Betrachtungsweise durch Mikroanalyse überflüssig gemacht oder jemals verdrängt werden könnte, muß doch zugestanden werden, daß sich die Notwendigkeit eines systematischen und methodischen Ausbaus der Mikrosoziologie in den letzten zwanzig Jahren auch in Europa zunehmend bemerkbar gemacht und durchgesetzt hat. Hierbei verstehen wir unter Mikrosoziologie die empirische Untersuchung bestimmter sozialer Grundprozesse, gewissermaßen der elementaren Formen zwischenmenschlichen Geschehens, die in ihrer infinitesimalen Wiederholung den wesentlichen Gehalt des sozialen Geschehens ausmachen. Leider kann jedoch nicht gesagt werden, daß dies in allen Teildisziplinen der Soziologie gleichmäßig der Fall gewesen wäre.
René König
Die informellen Gruppen im Industriebetrieb
Zusammenfassung
Einer adäquaten Darstellung des Problems der sogenannten informellen Gruppen im Betrieb stehen noch immer Schwierigkeiten im Wege, die teils in den zufälligen Nebenumständen der Entstehung dieser Theorie, teils aber in verschiedenen wissenschaftlichen Ansätzen begründet sind. Darum wird es erforderlich, der Behandlung der sachlichen Ergebnisse eine kritische Erörterung vorauszuschicken. Diese ist übrigens heute auch relativ leicht durchführbar, nachdem wir einen ziemlichen Abstand zu den ersten Veröffentlichungen gewonnen haben, in denen die Theorie der informellen Gruppen im Industriebetrieb entwickelt wurde.
René König
Bemerkungen eines Soziologen zur Frage der Arbeitsmoral
Zusammenfassung
Seit einigen Jahren häufen sich in der Bundesrepublik die Klagen über ein vermeintlich allgemeines Absinken der Arbeitsmoral.
René König
Backmatter
Metadaten
Titel
Arbeit und Beruf in der modernen Gesellschaft
verfasst von
Prof. Dr. René König
herausgegeben von
Hansjürgen Daheim
Dr. Dieter Fröhlich
Copyright-Jahr
2020
Electronic ISBN
978-3-658-28217-2
Print ISBN
978-3-658-28216-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-28217-2

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