2015 | OriginalPaper | Buchkapitel
Arbeitskultur 2020 – Herausforderungen für die Zukunft der Arbeit
verfasst von : Prof. Dr. Werner Widuckel
Erschienen in: Arbeitskultur 2020
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Die Prognose Hannah Arendts, dass der Arbeitsgesellschaft die Arbeit ausginge, ist nicht eingetreten. Dennoch befinden wir uns in einer Entwicklung der Arbeit, die von Umbrüchen, Spannungsfeldern, aber auch von Kontinuitäten gekennzeichnet ist. Eine Vielzahl von Interpretationsansätzen sowie veränderten Konzeptualisierungen der Arbeit zeigen, dass wir uns auf einem unsicheren Terrain bewegen. Der hier zusammengefast Beitrag verfolgt die Absicht, dieses Terrain zu vermessen und Fragen aufzuwerfen, die für die Arbeitskultur von morgen und die Zukunft der Arbeit von Bedeutung sein dürften. Der zu erstellende Beitrag konzentriert hierbei bewusst auf die Erwerbsarbeit, wohl wissend, dass ein umfassender Arbeitsbegriff hierüber hinausreicht.
Hierzu werden im ersten Abschnitt strukturelle Umbrüche der Arbeit diskutiert, die technisch- organisatorische, gesellschaftliche und kulturelle Veränderungsprozesse kennzeichnen. Flexibilisierung, Digitalisierung und Globalisierung werden hier als die drei Hauptlinien aufgezeigt, die auf die Arbeit, ihre Organisation und deren innewohnenden Sozialbeziehungen wirken.
Auf die Behandlung dieser strukturellen Umbrüche folgt die Auseinandersetzung mit hieraus resultierenden Spannungsfeldern. Diese Spannungsfelder umfassen die Beziehungen zwischen Bedürfnissen und Leistung, Gesundheit und Anforderungen, Partizipation und Führung sowie soziale Sicherheit und Flexibilität. In diesen Spannungsfeldern werden zentrale Herausforderungen für die Arbeitskultur der Zukunft gesehen, von deren Bewältigung es wesentlich abhängen wird, welchen Stellenwert und Qualität Arbeit für die weitere Entwicklung unserer Gesellschaft haben wird.
Im dritten Abschnitt werden Merkmale einer Arbeitskultur der Zukunft entwickelt und Hinweise darauf gegeben, wie die Arbeitskultur 2020 aussehen könnte. Der Beitrag grenzt sich hierbei bewusst von einem Verständnis von Erwerbarbeit ab, dass diese vor allem negativ als „Reich der Notwendigkeit“ definiert. Vielmehr bieten die Potenziale einer neuen Arbeitskultur 2010 auch Chancen zu einer Lösung von Fesseln, die Arbeit auch zu einem „Reich der Freiheit“ mit erweiterten Gestaltungsmöglichkeiten werden lassen.
In diesem Sinne ist nicht die Befreiung von der Erwerbarbeit das Anliegen des Beitrags, sondern das Aufzeigen von Möglichkeiten diese gestaltend zu entwickeln.