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2021 | OriginalPaper | Buchkapitel

Arbeitsmoral und Sexualität im Visier der Behörden. Die NS-Verfolgung von Frauen als ‚Asoziale‘ und die Kontinuitäten der Ausgrenzung

verfasst von : Helga Amesberger, Brigitte Halbmayr

Erschienen in: Kontinuitäten der Stigmatisierung von ,Asozialität'

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Die Zuschreibungen gegenüber Frauen als ‚Asoziale lassen sich unter den beiden Begriffen ‚arbeitsscheu‘ und ‚moralisch verkommen‘ subsumieren. Die Etikettierung als ‚asozial‘, an der zahlreiche NS-Institutionen beteiligt waren, konnte zu Einweisungen in Erziehungsheime, Arbeitsanstalten und Konzentrationslager führen. Auch von Zwangssterilisation waren die Frauen betroffen. Der Beitrag zeigt nicht nur diese Verfolgungsmaßnahmen sondern auch die Fortsetzung der Stigmatisierung in der Nachkriegszeit auf und widmet sich abschließend Zugängen der schulischen Auseinandersetzung mit dem Thema.

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Fußnoten
1
Siehe hierzu Vorwort von Frank Nonnenmacher in diesem Band und die Sendereihe ‚Asozialität‘ und Politische Bildung. Vorträge zu Kontinuitäten der Stigmatisierung von ‚Leistungsunwilligen‘ auf radio orange https://​old.​o94.​at/​radio/​sendereihe/​asozialit-t-und-politische-bildung/​.
 
2
Das angestrebte Gemeinschaftsfremdengesetz kannte zwar einige Entwürfe, konnte aber aufgrund konkurrierender Ideen und ausbleibender Einigung nicht mehr verabschiedet werden.
 
3
Gesetzblatt für das Land Österreich, Jahrgang 1938, ausgegeben am 13. September 1938, 113. Stück, Nr. 397, S. 1791–1797, hier: S. 1795.
 
4
Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA), 2.7.1.2., A1–6, 2324, Richtlinien für die Beurteilung der Erbgesundheit, Runderlass des Reichsministers des Inneren vom 18. Juli 1940.
 
5
Als Organisation innerhalb der Partei war das Rassenpolitische Amt (RpA) für Propaganda, Bevölkerungspolitik und der Ausgrenzung ganzer Bevölkerungsgruppen nach rassistischen Vorstellungen (‚Erbbiologie‘, ‚Rassenkunde‘, etc.) zuständig.
 
6
Vgl. ausführlicher dazu Amesberger et al. (2019, S. 49 ff., 163 ff.), sowie Amesberger et al. (2020), Kap. III.6.
 
7
WStLA, 2.7.1.2., A1-6 5d: Arbeitsbericht der Asozialenkommission Wien vom 01.01.1941 bis 31.07.1944, 7. August 1944.
 
8
In unserer Studie eruierten wir alleine für die Gaue Niederdonau, Oberdonau, Steiermark und Wien 994 Frauen, die als ‚Asoziale‘ in Arbeitsanstalten und/oder Konzentrationslager eingewiesen wurden. Die folgenden Zahlen beziehen sich auf diese Erhebungen (Amesberger et al. 2020, Kap. IV und V).
 
9
WStLA, Otto-Wagner-Spital, A11/3 – Krankengeschichten: Frauen, Anna K.
 
10
Jugendschutzlager ist ein verharmlosender Ausdruck. Im sogenannten Jugendschutzlager Uckermark herrschten KZ-ähnliche Bedingungen, weshalb wir im Folgenden von Jugendkonzentrationslager sprechen.
 
11
WStLA, Serie 1.3.2.209.10.A1/2, Krankengeschichten: überlebende Mädchen 1941–1945. Undatiertes Schreiben, gez. Dr. Illing, Akt Friederike H.
 
12
WStLA, M.Abt. 208, A36, G. Zl. 42756, OF-Akt von Leopoldine Sch., Bl. 120, Berufung (undatiert; Eingangsstempel der MA 12 vom 17. August 1983).
 
13
WStLA, M.Abt. 208, A36, G. Zl. E/00510/61, OF-Akt von Helene O.
 
Literatur
Zurück zum Zitat Amesberger, Helga, und Brigitte Halbmayr. 2019. Behördliche Routinen der Stigmatisierung von Frauen als‚ „Asoziale“. In Außerordentliches. Festschrift für Albert Lichtblau, Hrsg. Regina Thumser-Wöhs, Martina Gugglberger, Birgit Kirchmayr, Grazia Prontera, und Thomas Spielbüchler, 229–241. Wien: Böhlau. Amesberger, Helga, und Brigitte Halbmayr. 2019. Behördliche Routinen der Stigmatisierung von Frauen als‚ „Asoziale“. In Außerordentliches. Festschrift für Albert Lichtblau, Hrsg. Regina Thumser-Wöhs, Martina Gugglberger, Birgit Kirchmayr, Grazia Prontera, und Thomas Spielbüchler, 229–241. Wien: Böhlau.
Zurück zum Zitat Amesberger, Helga, Brigitte Halbmayr, und Elke Rajal. 2019. „Arbeitsscheu und moralisch verkommen“. Verfolgung von Frauen als „Asoziale“ im Nationalsozialismus. Wien: Mandelbaum. Amesberger, Helga, Brigitte Halbmayr, und Elke Rajal. 2019. „Arbeitsscheu und moralisch verkommen“. Verfolgung von Frauen als „Asoziale“ im Nationalsozialismus. Wien: Mandelbaum.
Zurück zum Zitat Amesberger, Helga, Brigitte Halbmayr, und Elke Rajal. 2020. Stigma „asozial“. Geschlechtsspezifische Zuschreibungen, behördliche Routinen und Orte der Verfolgung im Nationalsozialismus. Wien: Mandelbaum. Amesberger, Helga, Brigitte Halbmayr, und Elke Rajal. 2020. Stigma „asozial“. Geschlechtsspezifische Zuschreibungen, behördliche Routinen und Orte der Verfolgung im Nationalsozialismus. Wien: Mandelbaum.
Zurück zum Zitat Assmann, Aleida. 2013. Das neue Unbehagen an der Erinnerungskultur. Eine Intervention. München: Beck. Assmann, Aleida. 2013. Das neue Unbehagen an der Erinnerungskultur. Eine Intervention. München: Beck.
Zurück zum Zitat Danner, Sonja, und Brigitte Halbmayr. 2014. „Es ist oft wahnsinnig schwierig.“ – Der Gedenkstättenbesuch aus der Sicht der Lehrenden. In Mauthausen im Unterricht. Ein Gedenkstättenbesuch und seine vielfältigen Herausforderungen, Hrsg. Heribert Bastel und Brigitte Halbmayr, 145–173. Wien: Lit. Danner, Sonja, und Brigitte Halbmayr. 2014. „Es ist oft wahnsinnig schwierig.“ – Der Gedenkstättenbesuch aus der Sicht der Lehrenden. In Mauthausen im Unterricht. Ein Gedenkstättenbesuch und seine vielfältigen Herausforderungen, Hrsg. Heribert Bastel und Brigitte Halbmayr, 145–173. Wien: Lit.
Zurück zum Zitat Lapid, Yariv, Christian Angerer, und Maria Ecker. 2011. Was hat es mit mir zu tun? KZ-Gedenkstätte Mauthausen / Mauthausen Memorial: Das Vermittlungskonzept an der Gedenkstätte Mauthausen. Lapid, Yariv, Christian Angerer, und Maria Ecker. 2011. Was hat es mit mir zu tun? KZ-Gedenkstätte Mauthausen / Mauthausen Memorial: Das Vermittlungskonzept an der Gedenkstätte Mauthausen.
Zurück zum Zitat Sandgruber, Roman, Georg Graf, Bertrand Perz, Eva Blimlinger, Karl Stuhlpfarrer, Brigitte Bailer-Galanda, Robert G. Knight, Alice Teichova, Clemens Jabloner, und Lorenz Mikoletzky. 2003. Schlussbericht der Historikerkommission der Republik Österreich. Vermögensentzug während der NS-Zeit sowie Rückstellungen und Entschädigungen seit 1945 in Österreich. Zusammenfassungen und Einschätzungen, Bd. 1. Wien: Böhlau. Sandgruber, Roman, Georg Graf, Bertrand Perz, Eva Blimlinger, Karl Stuhlpfarrer, Brigitte Bailer-Galanda, Robert G. Knight, Alice Teichova, Clemens Jabloner, und Lorenz Mikoletzky. 2003. Schlussbericht der Historikerkommission der Republik Österreich. Vermögensentzug während der NS-Zeit sowie Rückstellungen und Entschädigungen seit 1945 in Österreich. Zusammenfassungen und Einschätzungen, Bd. 1. Wien: Böhlau.
Zurück zum Zitat Amesberger, Helga, und Brigitte Halbmayr. 2019. Behördliche Routinen der Stigmatisierung von Frauen als 'Asoziale'. In Außerordentliches. Festschrift für Albert Lichtblau, Hrsg. Regina Thumser-Wöhs, Martina Gugglberger, Birgit Kirchmayr, Grazia Prontera, und Thomas Spielbüchler, 229-241. Wien: Böhlau. Amesberger, Helga, und Brigitte Halbmayr. 2019. Behördliche Routinen der Stigmatisierung von Frauen als 'Asoziale'. In Außerordentliches. Festschrift für Albert Lichtblau, Hrsg. Regina Thumser-Wöhs, Martina Gugglberger, Birgit Kirchmayr, Grazia Prontera, und Thomas Spielbüchler, 229-241. Wien: Böhlau.
Metadaten
Titel
Arbeitsmoral und Sexualität im Visier der Behörden. Die NS-Verfolgung von Frauen als ‚Asoziale‘ und die Kontinuitäten der Ausgrenzung
verfasst von
Helga Amesberger
Brigitte Halbmayr
Copyright-Jahr
2021
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-32449-0_3