9. Arbeitsvermögen und Subjektivierung

Der Fachbeitrag untersucht die tiefgreifenden Veränderungen, die durch die Informatisierung der Arbeit entstehen. Es wird aufgezeigt, wie sich die Arbeitsprozesse von der stofflich-energetischen Ebene hin zu formalisierten Informationsprozessen verschieben. Die zunehmende Systemische Rationalisierung führt zu einer neuen Form der Fachlichkeit, die reflexiv und selbstbezüglich ist. Die Arbeitenden müssen sich zunehmend selbst steuern und eigenverantwortlich handeln, was zu einer Subjektivierung der Arbeit führt. Diese Subjektivierung zeigt sich sowohl in den Anforderungen der Organisationen an die Arbeitenden als auch in den eigenen Ansprüchen der Arbeitenden an ihre Arbeit. Die Arbeitenden erwarten zunehmend Eigenverantwortung und Selbstverwirklichung, was zu einer doppelten Subjektivierung führt. Der Beitrag analysiert auch die Auswirkungen dieser Veränderungen auf die Identität der Arbeitenden und die Anerkennungsverhältnisse in Organisationen. Es wird gezeigt, wie sich die Anerkennungsformen im Posttaylorismus verändern und welche neuen Herausforderungen sich daraus ergeben. Die Arbeitenden müssen sich in einem komplexen Netzwerk von Anforderungen und Ansprüchen zurechtfinden, was zu neuen Formen der Selbststeuerung und Eigenverantwortung führt. Der Beitrag schließt mit einer kritischen Reflexion der Macht- und Kontrollstrukturen in der modernen Arbeitswelt und den Auswirkungen der Informatisierung auf die Arbeitsprozesse und die Identität der Arbeitenden.