2013 | OriginalPaper | Buchkapitel
Asymmetrische Irrfahrten und Verwandtes
verfasst von : Norbert Henze, Prof. Dr.
Erschienen in: Irrfahrten und verwandte Zufälle
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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In diesem Kapitel befreien wir uns von der in Kapitel 1 gemachten Voraussetzung, dass die Wegrichtungen einer Irrfahrt auf ℤ gleich wahrscheinlich seien, geben also die Symmetrieannahme auf. Zur Präzisierung sei
X
1
,
X
2
, ... eine Folge stochastisch unabhängiger und identisch verteilter Zufallsvariablen mit
P
(
X
j
= 1) :=
p
,
P
(
X
j
= -1) =
q
:= 1-
p
, wobei
p
∈ (0, 1). Die Irrfahrt ist dann wie in Kapitel 1 durch
S
0
:= 0 und
S
n
:=
X
1
+ ... +
X
n
,
n
≥ 1, gegeben. Im Unterschied zu dort lassen wir ab jetzt zu, dass die Wahrscheinlichkeiten
p
bzw.
q
für einen Aufwärts- bzw. Abwärtsschritt verschieden sein können. In einem solchen Fall sprechen wir auch von einer
asymmetrischen Irrfahrt
. Wegen
E
(
X
j
) =
p
-
q
= 2
p
- 1 folgt
$$ E(S_{n}) = \sum_{j=1}^{n} E(X_{j}) = n \cdot (2p - 1), $$
was zeigt, dass asymmetrische Irrfahrten einen gewissen Trend im Hinblick auf die Erwartungswerte der Höhen im zeitlichen Verlauf besitzen. Die Punkte (
n
,
E
(
S
n
)) mit
n
≥ 0 liegen auf der diesen Trend beschreibenden Geraden
x
7 → (2
p
- 1)
x
. Im Fall
p
> 1/2 besitzt diese Gerade eine positive Steigung, im Fall
p
< 1/2 ist die Steigung negativ. Bild 3.1 zeigt zwei Irrfahrten der Länge 2500, von denen die blau eingezeichnete symmetrisch ist. Die schwarz gekennzeichente Irrfahrt ist asymmetrisch, wobei
p
= 0.51 gewählt wurde. Zusätzlich ist die Trendgerade eingezeichnet.