Mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen will 2019 die Investitionen in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter steigern. Die Digitalisierung und ein besseres Employer Branding sind Treiber für diese Entwicklung, so eine Studie.
54 Prozent der Unternehmen wollen 2019 mehr für die berufliche Weiterbildung ihrer Angestellten ausgeben. Das ist das Ergebnis einer Studie, für die im Auftrag des TÜV-Verbands (VdTÜV) und des Digitalverbands Bitkom 504 Unternehmen ab zehn Mitarbeitern befragt wurden. Die computergestützten Telefon-Interviews im September 2018 richteten sich dabei an Geschäftsführer oder HR-Manager sowie Personalleiter aus unterschiedlichen Branchen.
Bei 37 Prozent der Befragten bleiben demnach die Ausgaben auf demselben Level. Vier Prozent wollen weniger in die Weiterbildung investieren. Im Schnitt stehen 709 Euro und 2,3 Weiterbildungstage pro Jahr und Mitarbeiter zur Verfügung.
Weiterbildungsinvestionen sind unterschiedlich motiviert
Die Gründe für die Mehrinvestionen sind sehr vielfältig. 93 Prozent der Befragten wollen so die Motivation und Arbeitszufriedenheit ihrer Mitarbeiter steigern. Bei 91 Prozent geht es darum, Fachkräfte für das Unternehmen zu sichern. 87 Prozent hoffen, mit einem Weiterbildungspaket ihre Arbeitgeberattraktivität zu erhöhen.
Für 86 Prozent der Unternehmen geht es allerdings um den Know-how-Aufbau. Sie möchten ihre Beschäftigten für neue Technologien qualifizieren oder sie für eine veränderte Arbeitsorganisation fit machen. Die Innovationsfähigkeit der Mitarbeiter zu fördern, ist für 76 Prozent eines der Hauptmotive. Aber auch der Wunsch, Kosten zu reduzieren, spielt eine Rolle. Acht von zehn Unternehmen (79 Prozent) gehen davon aus, mit Weiterbildung die Produktivität zu erhöhen. 73 Prozent finden Aus- und Weiterbildung schlichtweg günstiger als Recruiting.
Aufbau digitaler Kompetenzen besonders wichtig
Sechs von zehn Unternehmen (63 Prozent) bauen bei ihren Mitarbeitern gezielt digitale Kompetenzen auf, 43 Prozent haben dafür sogar eine Weiterbildungsstrategie. Immerhin 18 Prozent gehen davon aus, dass die Digitalkompetenz künftig die wichtigste Fähigkeit von Arbeitnehmern sein wird. Allerdings sehen Unternehmen bei besser Qualifizierten und Führungskräften eine größere Notwendigkeit, dieses digitale Know-how zu erwerben.
Nahezu alle Unternehmen geben an, dass entsprechende Weiterbildungen für höher Qualifizierte "sehr wichtig" oder "eher wichtig" sind. 88 Prozent sehen auch bei Führungskräften digitalen Fortbildungsbedarf. 20 Prozent mehr als noch bei der Befragung vor zwei Jahren (2018: 44 Prozent | 2016: 24 Prozent) finden, dass Schulungen zur digitalen Kompetenz für Führungskräfte "sehr wichtig" sind. Bei gering Qualifizierten stufen sieben von zehn Unternehmen (69 Prozent) den Schulungsbedarf für die digitalen Fähigkeiten als wichtig ein.