Das Forschungsprojekt 5G NetMobil hat die direkte Kommunikation zwischen Fahrzeugen und der Infrastruktur weiterentwickelt. Die Projektpartner haben damit die Basis für die Standardisierung und erste Serienprojekte gelegt.
Im Forschungsprojekt 5G NetMobil haben insgesamt 16 Partner aus Forschung, Mittelstand und Industrie an der Vernetzung zwischen Fahrzeugen und der Infrastruktur gearbeitet. Das über drei Jahre währende Projekt widmete sich vorrangig den Themenfeldern Nutzfahrzeug-Platooning mit Abständen von weniger als zehn Metern, paralleles Platooning von Erntemaschinen, einem Kreuzungsassistent sowie einer intelligenten Verkehrssteuerung. Die Ergebnisse bilden nun die Basis für die Standardisierung, die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle sowie erste Serienprojekte der Projektpartner.
Im Projekt wurde unter anderem ein Kreuzungsassistent entwickelt, der Fußgänger und Radfahrer an unübersichtlichen Kreuzungen schützt. Dabei warnt eine in der Infrastruktur verbaute Kamera Fahrzeuge, wenn sie Fußgänger entdeckt und kann so kritische Situationen beim Abbiegen verhindern. Eine Einteilung des Mobilfunknetzwerks in einzelne virtuelle Netze innerhalb des Hauptnetzes soll dabei die sichere Datenübertragung gewährleisten. Das Slicing reduziert die Datenübertragung für das Videostreaming oder die Aktualisierung der Straßenkarte oder stellt sie kurzfristig zurück, wenn nur eine geringe Datenrate zur Verfügung steht.
Platooning-Funktion wird an Netzqualität angepasst
Auch das sogenannte Lkw-Platooning wurde weiterentwickelt. Für die V2V-Kommunikation der Lkw wurde ein agiles "Quality of Service"-Konzept entwickelt. Es erkennt die Verschlechterung der Netzqualität und gibt diese Information an die vernetzten Fahrfunktionen weiter. Dann können beim automatisierten Windschatten-Fahren die Abstände zwischen den Fahrzeugen vergrößert werden, um so die Sicherheit zu erhöhen. "Die im Projekt gewonnenen Erkenntnisse fließen nun in die weltweite Standardisierung der Kommunikationsinfrastruktur ein und sind wesentliche Grundlagen weiterer Entwicklungen der Partnerunternehmen", sagt Dr. Frank Hofmann vom Projektkoordinator Bosch.